WACKEN OPEN AIR 14 - Wacken

03.09.2003 | 03:48

31.07.2003,

SAMSTAG


TRUE METAL STAGE


METALIUM

Um 14:00 Uhr stand auf der True-Metal-Stage METALIUM auf dem Programm, und überpünktlich erklang auch schon das Intro vom Band. Die Hamburger legten auch gleich sehr ordentlich los, und stiegen mit dem Doppelpack 'Fight' und 'Metalium' vom Debüt-Album "Millennium Metal" in das Set ein. Leider gab es beim zweiten Song einige technische Probleme mit der Gitarre, sodass stellenweise nur der Bass von Lars Ratz zu hören war.
Diese Schwierigkeiten erledigten sich allerdings nach kurzer Zeit, und es konnte im Programm weiter gehen. Bei der Songauswahl hatten sich METALIUM vor allem auf das bereits angesprochene Debüt-Album - neben den beiden Eröffnungssongs gab es noch 'Break The Spell' und 'Free Forever' zu hören - und den aktuellen Output "Hero Nation" -hiervon wurden 'Odin's Spell', 'In The Name Of Blood' und 'Rasputin' gespielt - konzentiert, während das Zweitwerk "State Of Triumph" nur mit einem Song ('Steel Avenger') vertreten war. Mit 'Pain Crawls In The Night' hatten METALIUM auch bereits einen nagelneuen Song am Start, der auf dem nächsten Studio-Album enthalten sein wird. Nach etwa 50 Minuten beendeten METALIUM mit 'Free Forever', das von Feuerspuck-Einlagen begleitet wurde, ihren eigentlichen, wirklich ordentlichen Gig.
Der Auftritt lebte vor allem von der enormen Spielfreude von Matthias und Lars, aber auch Sänger Henning zeigte sich in guter Verfassung. Und wie man es von METALIUM gewohnt ist, wurde auch immer der Kontakt zum Publikum gesucht, wie beispielsweise in Form von kleinen Mitsingspielchen. - Die letzten zehn Minuten der verfügbaren Spielzeit standen dann ganz im Zeichen von Jutta Weinhold, die von Lars mit großen Worten angekündigt wurde.
Natürlich sind die Jahre auch an der ZED YAGO-Sängerin nicht spurlos vorübergegangen, aber ihre Rockröhre konnte sie sich auf alle Fälle bewahren - wie sie sehr eindrucksvoll beim 'Black Bone Song' unter Beweis stellen konnte. Danach ließ es sich Jutta nicht nehmen, auch ein paar Worte ans Publikum zu richten (bei denen sie leider vollkommen neben der Spur lag – Herbert), bevor mit einem Duett von ihr und Henning - LED ZEPPELINs 'Rock'n'Roll' musste hierfür herhalten - der endgültige Schlusspunkt gesetzt wurde.
[Martin Schaich]


MASTERPLAN

Die Band um die beiden ehemaligen HELLOWEEN-Mitstreiter, Roland Grapow und Uli Kusch, gehört sicherlich zu den momentan angesagtesten Bands im Bereich des traditionellen Heavy Metals. Das selbstbetitelte Debüt-Album hat fast ausnahmslos hervorragende Kritiken eingefahren, und auch auf der Tour mit HAMMERFALL konnten MASTERPLAN einigermaßen gut überzeugen.
Im Gegensatz zu vielen anderen fand ich den Auftritt im Stuttgarter Longhorn nicht allzu sehr gelungen, aber schon beim Bang Your Head konnte man eine ordentliche Steigerung feststellen. Dementsprechend war ich neugierig, wie sie sich denn nun in Wacken präsentieren würden... Los ging es mit dem Opener des Debüt-Albums, 'Spirit Never Dies', dem sie sogleich 'Enlighten Me' folgen ließen. Überhaupt setzte sich die Setlist natürlich aus Songs vom aktuellen Output zusammen, sodass die Fans auch noch in den Genuss von 'Crystal Night', 'Soulburn' und 'Kind Hearted Light' kamen.
MASTERPLAN präsentierten sich dabei in sehr guter Verfassung, und man merkte ihnen deutlich an, dass sie inzwischen zusammen gewachsen sind und perfekt miteinander harmonieren.
Und über die musikalischen Qualitäten von Roland Grapow & Co. muss man wohl gar kein Wort verlieren. Auch Jorn Lande gehört sicherlich zu den besten Sängern, auch wenn er als Frontmann leider ab und zu etwas unbeholfen wirkt. Wie schon auf der Tour mit HAMMERFALL, so hatten MASTERPLAN auch dieses Mal wieder ein kleines Medley im Gepäck, u.a. mit 'The Chance' (HELLOWEEN) und 'Sunset Station' (JORN). Danach folgten mit 'Bleeding Eyes' und dem überragenden 'Crawling From Hell' noch zwei weitere Songs vom "Masterplan"-Output, und dann waren die 45 Minuten auch schon um. - MASTERPLAN steigern sich meines Erachtens von Auftritt zu Auftritt, sodass sie in Wacken ihre bislang beste Show boten.
[Martin Schaich]


RAGE

Eine Band, die schon so lange im Geschäft ist und schon so viele Alben veröffentlicht hat wie RAGE, die ist aus der deutschen Metal-Szene einfach nicht mehr wegzudenken. Und seit sich Peavy Wagner die beiden Ausnahme-Musiker Victor Smolski und Mike Terrana in die Band geholt hat, ist bei RAGE auch eine gewisse Kontinuität eingekehrt, die sich in hervorragenden Scheiben niederschlägt. Und über die Live-Qualitäten brauchen wir wohl erst gar nicht diskutieren... Als erstes kommt Mike auf die Bühne, der von seinem Drum-Kit aus eine kurze Ansage macht, ehe es richtig los geht, und zwar mit dem Uralt-Klassiker 'Don't Fear The Winter', der natürlich auch gleich zum ersten, begeistert aufgenommenen Mitsingteil führt.
RAGE hatten den Schwerpunkt bei der Songauswahl zwar auf die letzten beiden Platten "Welcome To The Other Side" ('Paint The Devil On The Wall', 'Straight To Hell') und "Unity" ('Down', 'Set This World On Fire') gelegt, aber auch ältere Songs wie 'Sent By The Devil', 'Black In Mind' und 'Solitary Man', wobei die letzten beiden in ein Medley verpackt wurden, gab es zu hören.
Wie bei RAGE schon üblich, gab es natürlich auch wieder ein Drum- und ein Gitarren-Solo, aber erfreulicherweise hielten sich Mike und Victor dieses Mal stark zurück. Mit 'War Of Worlds' hatten Peavy & Co. schließlich auch schon einen Vorgeschmack auf das im Oktober erscheinende Album "Soundchaser" dabei.
Danach gab es zum Abschluss noch die Live-Pflicht-Nummern 'From The Cradle To The Grave' und 'Higher Than The Sky', die beide großartig abgefeiert wurden, und vor allem bei letzterem war natürlich noch einmal kräftig mitsingen angesagt. - Unter dem Strich also ein weiterer, sehr ordentlicher Auftritt von RAGE - wie eigentlich nicht anders zu erwarten.
[Martin Schaich]


STRATOVARIUS

Irgendwann müssen auch POWERMETAL.de-Redakteure etwas essen, und deshalb habe ich beschlossen, mir zwischen RAGE und STRATOVARIUS eine kleine Auszeit zu gönnen.
Da die überwiegend finnische Band jedoch überpünktlich auf die Bühne ging, waren Timo Tolkki & Co. bereits beim ersten oder vielleicht auch schon beim zweiten Song, als ich auf das Festivalgelände zurückkam.
Wie auch immer... Auf alle Fälle war 'Kiss Of Judas' vom "Visions"-Album der erste Song, den ich zu hören bekam, gefolgt von 'Legions'. In seiner Begrüßung wies Timo Kotipelto dann darauf hin, dass sie gerade aus Schweden kommen würden, und dass ja die schwedischen Fans so laut gewesen wären. Doch das ließen sich die Wacken-Besucher nicht zweimal sagen, und entsprechend lautstark wurden STRATOVARIUS in der Folge abgefeiert. Von der Songauswahl her gab es zwar die eine oder andere Überraschung, aber im Grunde wurde ein recht guter Querschnitt der STRATOVARIUS-Diskografie zum Besten gegeben. So wurden ältere Songs wie beispielsweise 'Against The Wind', 'Speed Of Light' oder 'Forever Free' genauso gespielt wie neuere Songs der Marke 'Hunting High And Low' oder 'Soul Of A Vagabond'. Mit diesen Songs konnte man ja halbwegs rechnen, aber dass STRATOVARIUS auch 'Twilight Symphony' - laut Timo genau das richtige Lied zur dämmerigen Tageszeit - und das noch länglichere 'Visions (Southern Cross)' aus dem Hut zaubern würden, war doch ein wenig verblüffend. Entsprechend verhalten waren bei diesen beiden Songs die Publikumsreaktionen, doch schon beim anschließenden STRATOVARIUS-Hit schlechthin, 'Paradise', sah es schon wieder ganz anders aus.
Den Abschluss des wirklich guten Auftritts bildete dann 'Black Diamond', das von einem regelrechten Feuerwerk begleitet wurde. Das Publikum hatte danach eigentlich noch gar nicht genug und forderte lautstark eine Zugabe - Zeit wäre laut Running Order ja noch gewesen -, aber außer einem minimalen Finnischkurs ("1, 2, 3, 4") war nichts zu machen.
- Schade eigentlich, denn STRATOVARIUS waren an diesem Abend in weitaus besserer Verfassung als noch auf der letzten Tour...
[Martin Schaich]


SLAYER

Was soll schon schiefgehen, wenn eine Kult-Band wie SLAYER - man denke nur an die schon festival-üblichen "Slayer"-Rufe - auf einem Kult-Festival wie dem Wacken Open Air spielen?!? Das dürften sich sowohl die Fans als auch die Veranstalter im Vorfeld des Festivals gedacht haben, doch da haben sie die Rechnung ohne den Wirt, nämlich SLAYER, gemacht... Denn die Band aus San Francisco hat mit ihrem Auftritt wohl nicht nur bei mir einen mehr als zwiespältigen Eindruck hinterlassen. Aber der Reihe nach...
Es gab sicherlich nicht wenige W:O:A-Besucher, für die der Auftritt von SLAYER der Höhepunkt des Festivals werden sollte, und dementsprechend viel war bereits vor der True-Metal-Stage los, als ich dort überpünktlich - kurz nach 23 Uhr - eintraf (laut Running Order sollten SLAYER um 23.15 Uhr beginnen). Die Stimmung war schon
ziemlich gut, und immer wieder gab es die wohlbekannten "Slayer"-Chöre. Doch als sich nach über zehn Minuten Verspätung immer noch nichts auf der Bühne rührte, schlug die Vorfreude langsam, aber sicher in Ungeduld um. Nach etwa einer Viertelstunde ging es dann aber doch noch los, und das Intro 'Darkness Of Christ' erklang vom Band. SLAYER stiegen mit den beiden "God Hates Us All"-Stücken 'Disciple' und 'Threshold' ein und sorgten erstmal für erstaunte Blicke. Die US-Amerikaner, die gemeinhin als ziemlich laut gelten, waren nämlich gerade mal zu hören, und Schlagworte wie "Zimmerlautstärke" kamen nicht von ungefähr.
Mit der Zeit wurde es zwar etwas lauter, aber vom gewohnten SLAYER-Level war man noch immer weit entfernt. Nichtsdestotrotz kam auch immer mehr Bewegung in die Masse vor der Bühne, insbesondere, als es mit dem begeistert aufgenommenen 'War Ensemble' ein Stück zurück in der Bandhistorie ging. Auch das Debüt "Show No Mercy" wurde mit 'The Antichrist' berücksichtigt, ehe es mit 'God Send Death' und 'Stain Of Mind' wieder aktueller wurde. Damit waren die jüngeren SLAYER-Scheiben endgültig abgehakt, und es ging mit Klassikern weiter. Es folgten die beiden "South Of Heaven"-Songs 'Mandatory Suicide' und 'South Of Heaven', und dazwischen gab es noch 'Hell Awaits' zu hören. Die eigentliche Überraschung war dann aber, als 'Angel Of Death' gespielt wurde, denn das hatten sich SLAYER ja gewöhnlich für den Schluss aufgehoben.
Doch damit nicht genug - es folgten auch noch 'Piece By Piece', 'Necrophobic' und wie die "Reign In Blood"-Songs alle heißen, denn diese Scheibe wurde komplett (!) durchgespielt. Lediglich zwischen 'Jesus Saves' und 'Criminally Insane' wurde noch das überragende 'Dead Skin Mask' (mit der zugehörigen Einleitung) eingeschoben - quasi als "Auflockerung". Nachdem auch die zweite Hälfte des "Reign In Blood"-Albums gespielt wurden, war nach 'Postmortem' und 'Raining Blood' Schluss, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Tom quetschte gerade noch ein lakonisches "Thank you. Good night." ins Mikrofon, und dann verließ das Quartett die Bühne - pünktlich um 0.45 Uhr. Aus, vorbei!
An der Setlist gab es absolut nichts auszusetzen - wann bekommt man schließlich das komplette "Reign In Blood"-Album zuzüglich der meisten sonstigen SLAYER-Klassiker geboten? -, aber damit hätten wir die positiven Aspekte des Auftritts auch schon fast abgehakt. Über die fehlende Lautstärke hatte ich mich ja bereits ausgelassen, aber auch sonst war der Sound nicht gerade eine Offenbarung (im Vergleich zu Kerry King ging die Gitarre von Jeff Hanneman häufig unter). Darüber hinaus machte die Band während des gesamten Auftritts einen äußerst lustlosen Eindruck und spielte ihr Zeug einfach runter.
Da passte das schnelle Verschwinden von der Bühne - ohne jegliche Zugabe - natürlich hervorragend ins Bild. Dass die Band somit nur gute 70 Minuten statt der angekündigten 90 Minuten spielte, kam bei den Fans selbstverständlich nicht besonders gut an, und dementsprechend quittierten sie dies mit einem gellenden Pfeifkonzert. Zu Recht, wie ich finde...

Setlist:
Intro (Darkness Of Christ)
Disciple
Threshold
War Ensemble
The Antichrist
God Send Death
Stain Of Mind
Mandatory Suicide
Hell Awaits
South Of Heaven
Angel Of Death
Piece By Piece
Necrophobic
Altar Of Sacrifice
Jesus Saves
Dead Skin Mask
Criminally Insane
Reborn
Epidemic
Postmortem
Raining Blood

[Martin Schaich]


BLACK METAL STAGE


MALEVOLENT CREATION

Wenn ich mich für eine amerikanische Death Metal Band entscheiden müsste, dann würde die Wahl zwangsläufig auf MALEVOLENT CREATION fallen. Keine andere Gruppe bringt die Aggression des Death Metals so gut rüber.
Und auch in Wacken brauchte es nur wenige Sekunden, bis die ersten Killerriffs wie Dampfwalzen über die Meute hinwegrollten. Kaum eine andere Band schreibt so massive, brutale, schädelspaltenden Gitarrenriffs, die sich sofort tief ins Hirn des Hörers bohren und ihn zum willenlosen Sklaven der Band werden lassen. Viel Bewegung herrschte auf der Bühne zwar nicht, dafür können sich die Amis halt auf die Wirkung ihrer Musik verlassen. Und die hatte es wahrlich in sich.
Ob nun 'Living In Fear', das geniale 'Blood Brothers', der absolute Dampfhammer 'Divide And Conquer', das coole 'Slaughter Of Innocence', der George W. Bush Fave 'Rebirth Of Terror', 'Manic Demise oder 'The Will To Kill' gespielt wurden, MALEVOLENT CREATION machten alles platt. Das honorierte auch das in großer Zahl vorhandene Publikum, so dass die Amis diesen Gig als vollen Erfolg verbuchen können. War schon geil...
[Herbert Chwalek]


CARPATHIAN FOREST

Also, irgendwie war das schon ein merkwürdiger Gig. Aber der Reihe nach: CARPATHIAN FOREST gehören zu den Black Metallern, die sich immer noch roh, räudig und aggressiv durch ihre Songs prügeln, der wahre Spirit darf sich hier immer noch frei entfalten.
Natürlich gab es auch optisch die volle Packung, Corpsepaint inklusive. Nur scheiße, wenn dann dem Bassisten (Lebendgewicht: ganz schön viel...) ganz untrue seine Shorts (natürlich schwarz!!) runterrutscht. Zum Glück ist niemand bei dem Anblick erblindet.
Ach ja, Musik haben die Jungs ja auch noch gespielt und das gar nicht mal so schlecht.
Mir war das zwar irgendwie etwas zu langsam, aber Tracks wie 'Black Shining Leather' (jawoll!), 'It`s Darker Than You Think', 'One With The Earth' oder 'The Well Of All Human Tears' boten schon richtig guten, klirrenden Black Metal, was vom guten Sound noch zusätzlich unterstützt wurde.
Sehr merkwürdig war aber das abrupte Ende mit 'Bloody Fucking Nekro Hell'. Trotzdem ein cooler Gig und mit seiner gewollten Evilness schon fast komisch.
[Herbert Chwalek]


SOILWORK

Yee-Haw! Spielen die eigentlich auch mal einen schlechten Gig? Mit dem superb aufgelegten Neu-Drummer Richard Evensand (Ex-EBONY TEARS) zogen die Schweden gar mächtigst vom Leder. Der Sound war leider teilweise etwas undifferenziert, von meiner Position aus gab's allerdings wenig zu meckern.
Wie gehabt gab es auf der Bühne Action pur, wobei neben Frontsau Björn Strid - wenn auch wohl eher unfreiwillig - Basser Ola Flink herausstach. Der hatte schätzungsweise einen astronomischen Blutalkoholwert vorzuweisen, zumindest danach zu urteilen, wie unkontrolliert er über die Bühne torkelte. Ob über die eigenen Füße stolpern Metal ist sei mal dahingestellt - die nicht gerade einfachen Songs auch sternhagelvoll fehlerfrei zu intonieren ist es auf alle Fälle.
Die Meute vor der Bühne hatte SOILWORK auf jeden Fall schnell ins Herz geschlossen, und so wurden Melo Death-Granaten wie 'Millionflame'; 'Needlefeast', 'Follow The Hollow' oder 'Light The Torch' gebührend abgefeiert. Gänsehaut pur gab es hingegen bei 'As We Speak' und 'The Bringer', an dieser Stelle seien nochmals die wirklich tollen Gesangsleistungen der Band hervorgehoben.
Wenn man bedenkt dass die Jungs anno 2001 noch auf der Party Stage lärmten, so darf man aufgrund der aktuellen Entwicklung der Band davon ausgehen, dass man SOILWORK in Zukunft auch auf einem Platz der IN FLAMES würdig wäre im Billing finden wird - verdient haben sie es allemal.
[Rouven Dorn]

NILE

Ich war schon ziemlich gespannt auf NILE, immerhin haben sich die Amis in den letzten Jahren mit ihrem orginellen Death Metal irgendwo zwischen DEICIDE, MORBID ANGEL und orientalischen Einflüssen einen verdammt guten Ruf erarbeitet und sich an die Spitze der Death Metal Szene gespielt.
Aber würde der Sound der Alben auch live funktionieren? Ja, schon, aber, so lässt sich der Auftritt gut zusammenfassen. Zum einen war der Sound doch arg Drum-lastig, aber dafür kam man immerhin in den Genuss der fantastischen Schlagzeugarbeit, das kam schon geil. Und über Granaten wie 'Stones Of Sorrow' oder 'Black Seeds Of Vengeance' muss man keine Worte verlieren, die Tracks kamen live ebenso geil wie auf den Scheiben. Und das 'Ich bin ein Wackener' Statement war eh göttlich. Was also fehlte denn?
Ganz einfach: die zu langen Pausen zwischen den Songs wirkten arg störend und nahmen der Show jeglichen Fluss. So kam nie wirklich Stimmung auf und NILE verkauften sich etwas unter Wert. Ein guter Gig, aber da war mehr drin.
[Herbert Chwalek]


VADER

Nach the mighty SLAYER eine Bühne zu betreten, heißt, man hat schon verloren? Das mag zwar stimmen, aber zum einen war die Vorlage laut Augenzeugen sehr schwach und zum anderen hatten VADER einen Bombentag erwischt.
Der Sound war glasklar, heavy und druckvoll, die Lightshow war perfekt auf die Band abgestimmt und was VADER boten, kann man nur göttlich nennen. Technisch wurde hier Death Metal in Vollendung zelebriert, da saß jedes Break und jeder Songs klang so, wie er klingen sollte. Das Inferno begann mit dem Brecher 'Epitaph' und dann spielten die Polen einen Hammersong nach dem anderen: 'Cold Demons', 'Carnal', 'Nomad', 'Silent Empire', 'Wings', 'Reign Forever World', 'Sothis' und 'Black To The Blind'. Jedes Lied führte einem nochmal eindrucksvoll vor Augen, warum VADER zu den besten Death Metal Bands der Szene gehörten.
Schade nur, dass das Publikum entweder vor Ehrfurcht erstarrt oder zu müde war, VADER hätten jedenfalls bessere Reaktionen verdient gehabt. Aber auch so war der Auftritt absolute Weltklasse. Und wenn mich jemand vor die Wahl stellen würde, einen Gig als absolut besten herauszupicken, es wäre ganz klar der VADER-Gig!
[Herbert Chwalek]

Redakteur:
Herbert Chwalek

Login

Neu registrieren