Diskografie-Check: Ronnie James Dio - Teil 2 | Platz 8 - 1
26.07.2022 | 16:30Wir haben die Hälfte hinter uns. Wenn man bedenkt, welche Qualität bereits auf den unserer Meinung nach hinteren Plätzen des Vermächtnisses eines der berühmtesten Metalsänger zu finden sind, ist es sicher nicht weit hergeholt zu sagen, dass die folgenden acht Scheiben eigentlich in jede Sammlunmg gehören. Auf geht's!
Platz 8: BLACK SABBATH - Dehumanizer (1992)
Eigentlich war Tony Martin der Sänger der britischen Band und hatte bereits drei Alben eingesungen, aber durch zahlreiche kleinere Kontakte und Vorfälle, zum Beispiel kam Geezer Butler 1990 zurück in die Band, und als sich Tony Iommi und Ronnie Dio trafen, entstand die Idee einer neuen Zusammenarbeit, berichtet Tony Iommi in der Biographie "Iron Man" von TS Lammers. Ursprünglich sollte Cozy Powell am Schlagzeug sitzen, doch als dieser sich die Hüfte brach, war der Weg frei, das "Mob Rules"-Line-up mit Vinny Appice zu komplettieren. Tony Martin arbeitete parallel an seinem Soloalbum, sodass er später einfach wieder zurückkehren konnte.
Musikalisch ist "Dehumanizer" ein echter Brecher. Gleich der Opener 'Computer God' ist ein unwiderstehlicher Song, der schwere Doomer 'After All (The Dead)' und das rasante 'TV Crimes' folgen und sind kaum schwächer. Dazu kommen mit 'Time Machine', das stark nach DIO klingt, und dem grandiosen 'I', in dem Ronnie wirklich glänzt, zwei weitere Volltreffer. Die übrigen Songs sind fast alle stark, wenn auch nicht ganz auf dem gleichen Niveau, nur mit 'Buried Alive' finde ich einen echten Schwachpunkt auf dem Scheibchen und der Songtitel 'Master Of Reality' ist dann doch etwas zu platter Fan-Service, aber "Dehumanizer" ist auf jeden Fall ein Album, dass man kennen sollte. Meint zumindest unsere Redaktion. Vor allem Jhonny vergibt einen vierten Platz und lässt "Dehumanizer" dadurch die Nase vorn haben gegenüber dem neunten Platz "Dream Evil", während der Rest zwischen Platz 6 und 13 pendelt. Interessant ist übrigens, dass Dios Lyrik diesmal keine Fantasy-Themen behandelt. In der Biographie "Iron Man" sagt Iommi, dass er Ronnie gebeten hat, andere Themen als Regenbogen und Kerker zu verarbeiten. Das hat jedenfalls bestens geklappt.
Aufgrund des Line-ups konnte "Dehumanizer" natürlich große Aufmerksasmkeit erregen, was sich auch in den Chartpositionen in den wichtigsten Märkten niederschlug. Platz 44 in den USA, 28 im UK und in Japan und sogar 14 in Deutschland machen es zu einem kommerziell erfolgreichen Album, auch wenn die Band während der Aufnahmen viel Geld investierte, wie Iommi 1998 im BLACK SABBATH-Fanzine "Southern Cross" berichtete. Es gab auch zwei Singles aus dem Album. Zuerst einmal wurde 'TV Crimes' als Leadsingle ausgekoppelt und konnte im Vereinigten Königreich sogar bis Platz 33 der Charts steigen. Auf der Rückseite fand sich eine Non-Album-Version von 'Letters From Earth'. Die zweite Single war 'Master Of Reality', das in zwei Versionen erschien und jeweils zwei Live-Versionen als Bonus enthielt, aber nicht allzu erfolgreich war. Es gab zusätzlich noch eine Promotion-Single von 'Time Machine', die aber zur Bewerbung des Films "Wayne's World" genutzt wurde, in dem das Lied Verwendung fand.
Die besagten Bonus-Stücke der Singles wurden 2008 auf der Deluxe-Version von "Dehumanizer" als Zusatz-CD, erweitert um drei zusätzliche Stücke, veröffentlicht. Diese Deluxe-Version ist daher die beste Empfehlung, sollte jemand das Album noch nicht im Schrank stehen haben.
Platz 7: RITCHIE BLACKMORE'S RAINBOW - Ritchie Blackmore's Rainbow (1975)
Das ist die erste der drei RAINBOW-Scheiben, die Ronnie James Dio eingesungen hat. Die Redaktion ist sich in der Beurteilung dieses Albums weitgehend einig und vergibt Plätze zwischen 5 und 9, nur Stefan verleiht die Silbermedaille, was aber nicht ausschlaggebend ins Gewicht fällt.
1975 also. Ritchie Blackmore hatte einige Umbesetzungen bei DEEP PURPLE hinter sich, bei denen Ian Gillan und Roger Glover die Band verlassen hatten, und nun sah er sich neuen Musikern gegenüber, die ihre eigenen Ideen einbringen wollten. Blackmores Plan, die Lieder 'Black Sheep Of The Family', eine Coverversion von QUARTERMASS, und seine neue Komposition 'Sixteenth Century Greensleeves' für das nächste Album seiner Band zu verwenden, wurde abgelehnt. Daraufhin entschied sich Ritchie, die beiden Lieder als Single selbst aufzunehmen und bediente sich dabei der Band ELF, bei der Dio sang. Als die Aufnahmen gut funktionierten, wurde gleich ein ganzes Album daraus. Allerdings wechselte Blackmore noch vor Erscheinen alle Musiker aus - bis auf Sänger Ronnie James Dio. Im Juni 1975 verließ Blackmore DEEP PURPLE und konzentrierte sich von da an auf RAINBOW.
Das Debütalbum beginnt gleich mit einem Paukenschlag. 'Man On The Silver Mountain' hat ein geradezu unsterbliches Riff. Das besagte 'Sixteenth Century Greensleeves' ist ebenfalls ein Killer, 'The Temple Of The King' ist intensiv, das ruhige 'Catch The Rainbow' ein absoluter Ohrwurm, die Coverversion von 'Black Sheep Of The Family' sehr unterhaltsam. 'Still I'm Sad' ist eigentlich ein Lied der YARDBIRDS, aber diese Instrumentalversion überträgt das Stück zehn Jahre in die musikalische Zukunft. Allerdings sind die anderen drei Lieder des Albums eine durchwachsene Angelegenheit, man merkt, dass die Band ihren Stil noch suchte und Blackmore nicht nur Gold aus dem Ärmel schüttelte.
Der medialen Aufmerksamkeit wegen seiner Vergangenheit bei DEEP PURPLE gewiss, war das Album in den USA und dem UK ein Charterfolg, in Deutschland dagegen reichte es nicht für Ranglistenehren. Auch die Single 'Man On The Silver Mountain' konnte nicht in die Charts einbrechen. So war jedoch der Grundstein gelegt für zwei atemberaubende Folgealben, die das Debüt weit in den Schatten stellen sollten.
Platz 6: DIO - The Last In Line (1984)
Ich muss zugeben, dass ich in Bezug auf "The Last In Line" wohl ein wenig aus der Reihe tanze. Allerdings tun dies auch Mahoni und Kenneth, denn wir drei geben "The Last In Line" eine bessere Bewertung als "Holy Diver", Kenneth sogar die Topplatzierung. Warum ist das so? Nun, ich sehe "The Last In Line" als die Weiterentwicklung von "Holy Diver". Beiden Alben liegt ein identisches Gerüst zugrunde: Ein schneller Opener, der epische Titelsong, als Abschluss der ersten Vinylseite ein langsamer, langer Song und dann als letztes Lied des Albums ein epischer Schlusstrack. Der Unterschied ist dann wohl nur, welche der vergleichbar platzierten Lieder jeweils bei dem persönlichen Geschmack die Nase vorn haben, und das sind 'The Last In Line' und vor allem das überragende 'Egypt (The Chains Are On)' für mich knapp besser als ihre Pendants auf DIOs Debüt.
Der Rest empfindet das nicht so und deswegen muss sich "The Last In Line" mit Platz 6 begnügen. Und das trotz der rasanten 'We Rock' und 'I Speed At Night', dem schmissigen 'Evil Eyes', besagtem 'Egypt', dem 'One Night In The City' nur knapp Platz machen muss, und dem alles überragenden Titellied. 'Breathless' und 'Eat Your Heart Out' sind etwas schwächer und ja, das Keyboardfest 'Mystery' ist schwächer als das Pendant auf "Holy Diver", 'Rainbow In The Dark", aber insgesamt... nun ja, es sind wohl Nuancen.
1984 schwebte Ronnie jedenfalls auf einem Karrierehöhepunkt nach einem erfolgreichen Soloalbum, zwei BLACK SABBATH-Smashern und drei RAINBOW-Großtaten. So wundert man sich nicht, dass auch "The Last In Line" kommerziell sehr erfolgreich war und neben dem Debüt als einziges Soloalbum mit Platin ausgezeichnet wurde. Auf dem zweiten DIO-Album wird nun übrigens auch Claude Schnell an den Keyboards als Bandmitglied geführt, der bei der Tour zu "Holy Diver" bereits abseits der Bühne die Tasten bedient hatte.
Die Achtziger waren die Jahre der Non-Album-Tracks auf Singles und die Zeit der Maxi-Singles. Die Single 'We Rock' enthielt als 7" regional nur den Albumsong 'Breathless', aber als Maxi Liveaufnahmen von 'Holy Diver' und 'Rainbow In The Dark', wobei ersterer auch in manchen Ländern 'Breathless' auf der Single ersetzte. Von 'The Last In Line' gab es eine Single in den Niederlanden mit 'Stand Up And Shout' als Live-Aufnahme, das auf der Maxi durch 'Straight Through The Heart' ergänzt wurde. Der Kommerzversuch 'Mystery' enthielt 'Eat Your Heart Out' als Live-Version, erweitert um 'Don't Talk To Strangers' auf der Maxi. Für Sammler ist das aber kein Problem, denn all diese Stücke und mehr findet man auch auf der Zusatz-CD der Deluxe-Version von "The Last In Line".
Platz 5: RAINBOW - Long Live Rock 'n' Roll (1977)
Der Opener und Titelsong ist ein wirklich unverschämter Ohrwurm. Und überhaupt, einen Brecher wie 'Kill The King' hatte die Band noch nicht geschaffen, 'Gates Of Babylon' und 'Lady Of The Lake' sind ebenso meisterlich, und auch 'The Shed' wird nach dem Gitarrenintro ein toller Stampfer. Der Rest ist etwas schwächer mit weniger Tiefgang, 'L.A. Connection' und 'Sensitive To Light' sind simpler, 'Rainbow Eyes' zu ruhig, zu lang, zu hippiesk, aber der Vergleich mit diesen Großtaten ist natürlich unfair, dagegen müssen die Lieder wie Füllmaterial wirken, denn auch 45 Jahre später haben die besagten Smasher nichts von ihrer Faszination eingebüßt.
Das Album war ein Erfolg in Großbritannien, erreichte Platz 7 der Albumcharts und blieb dort beinahe drei Monate lang. In Deutschland erreichte es Platz 26, in den USA 89, in Japan 9. Die Singles waren, natürlich, zuerst einmal der Titelsong weltweit und in Europa noch 'L.A. Connection'. Beide Singles waren im UK erfolgreich.
In der Bewertung von "Long Live Rock 'n' Roll" ist sich die Redaktion wiederum recht einig. Jhonny ragt mit einer Silbermedaille nach oben heraus, Rüdiger und ich setzen es auf Platz 7, der Rest ist dazwischen.
Ritchie Blackmore war der Kopf der Band und nahm immer wieder Umbesetzungen vor. So war Bassist Bob Daisley der vierte in drei Jahren und David Stone der dritte Keyboarder, eine Besetzungs-Drehtür, die sich fortsetzen sollte und auch während der Albumaufnahmen nicht stillstand. Diesmal trennten sind jedoch auch die Wege des Sängers und des Gitarristen, Dio verließ RAINBOW und wurde von BLACK SABBATH rekrutiert. Die letzten RAINBOW-Aufnahmen mit Dio entstanden für die "Don Kirshner Rock Concert TV Show", bei der die Musik vom Band kam, Dios Gesang aber live war. Diese Aufnahmen und verschiedene Rough Mixes sind auf der Deluxe-Auflage von "Long Live Rock 'n' Roll" zu finden, die auch wegen des Essays zur Entstehung des Albums sicher die Topversion für das heimische Regal ist.
Platz 4: BLACK SABBATH - Mob Rules (1981)
Erinnert sich jemand an den Animationsfilm "Heavy Metal"? Ich nicht so sehr an den Film damals, den durfte ich im Kino nicht sehen, weil ich zu jung war, wohl aber an den Soundtrack. Darauf befand sich 'Mob Rules' von BLACK SABBATH. Das Lied war extra für den Soundtrack geschrieben und aufgenommen worden, innerhalb von drei Tagen zwischen den Tourverpflichtungen. Dies war auch das erste Lied mit Vinny Appice am Schlagzeug, der während der vorherigen Welttour die Stöcke von Original-Drummer Bill Ward übernommen hatte. Übrigens ist die Filmversion eine andere als die Albumversion, roher, weniger produziert.
Das Lied sollte der Titelsong des zweiten BLACK SABBATH-Albums mit Dio werden. Die meisten Lieder waren bereits während der letzten Tour geschrieben worden und die Aufnahmen dauerten drei Monate inklusive Mix, was relativ zügig war für die damaligen Verhältnisse. Wie auf dem Vorgänger gab es einen Mix aus flotten oder heftigen Liedern wie 'Mob Rules', 'Falling Off The Edge Of The World' und 'Turn Up The Night', ein paar wohldosierten Rockern wie 'Voodoo', 'Country Girl' und 'Slipping Away' und epischen, längeren Liedern, neben 'Over And Over' vor allem das brillante 'Sign Of The Southern Cross'. Hier verbergen sich ein paar unsterbliche Perlen und kein einziger Ausfall.
Das sieht auch die Redaktion so. Jens vergibt die Goldmedaille, was zwar ein wenig Stirnrunzeln auslöst, aber bei den Songs durchaus vertretbar ist, drei zweite Plätze bilden die Nachfolge, nur Kenneth vergibt einen elften Platz. Das hört sich danach an, als ob ein paar mehr Durchgänge nötig sind. Aber bei dem Qualitätsrock dieser Diskographie ist es wirklich schwer, eine Reihenfolge zu erstellen.
"Mob Rules" war durchaus erfolgreich im Vereinigten Königreich, den USA und einigen anderen Ländern, nur in Deutschland blieb ihm Chartehren verwehrt. Warum? Ich weiß es nicht, "Heaven And Hell" zuvor und "Live Evil" im Anschluss erreichten beide Platz 37. Zwei Singles wurden aus dem Album ausgekoppelt. Da ist zum ersten 'Mob Rules' mit 'Die Young' als Live-Aufnahme auf der B-Seite und zum anderen 'Turn Up The Night' mit der Studioaufnahme von 'Lonely Is The Word' als Rückseite. Die Live-Aufnahme, die Filmvariante von 'Mob Rules' und Aufnahmen von den Auftritten über den Jahreswechsel 1981/1982 finden sich auf der empfehlenswerten Deluxe-Ausgabe des Albums.
Platz 3: DIO - Holy Diver (1983)
Da ist es, das beste DIO-Album und das Werk mit der Bronze-Medaille im Schaffen des Künstlers. Zumindest unserer Meinung nach. Für "Holy Diver" wird es bei uns nie schlechter als Platz 5 und für Tommy ist dies sogar die Krone auf Ronnies Lebensleistung.
Auch wenn ich mich schon geoutet habe und erwähnte, dass ich "The Last In Line" knapp vorne sehe, kann man nachvollziehen, dass "Holy Diver" vor dem Zweitling platziert wird. Ein unbestreitbarer Fakt ist, dass dies hier eben das Original ist, der Nachfolger eher eine Art "Holy Diver 2.0" darstellt. Als "Holy Diver" 1983 erschien, war es nichts weniger als eine musikalische Offenbarung. Dio hatte nach seinem Ausstieg aus BLACK SABBATH beschlossen, zusammen mit Schlagzeuger Vinny Appice eine Band zu gründen. Dazu holten sie sich Vivian Campbell an der Gitarre, der damals bei den Iren SWEET SAVAGE spielte, und Bassist Jimmy Bain, der zuvor bei WILD HORSES gewesen war und zuletzt die Alben von Phil Lynott und Kate Bush eingespielt hatte. Dio kannte Bain bereits von RAINBOW, hatte er doch Bass auf dem Album "Rising" und der nachfolgenden Tour gespielt. Mit diesen Könnern, die alle zum Songwriting beitrugen, konnte wenig schiefgehen.
Das Album enthält keinen schwachen Song, umso schwieriger ist es, die Highlights herauszusuchen. Natürlich sind da zuerst einmal die beiden Singles. Da ist 'Holy Diver' mit seiner Non-Album-B-Seite 'Evil Eyes', das in die UK- und US-Charts einstieg und auch ein Video für MTV hervorbrachte, das heute eher lächerlich wirkt, aber wert ist, anzusehen, weil man über viele Szenen herzhaft lachen kann. 'Holy Diver' ist der berühmteste, vielleicht der beste DIO-Song aller Zeiten. Die zweite Single, 'Rainbow In The Dark', auf der Single mit einem, auf der Maxi mit zwei Albumsongs als Rückseite, ist der noch größere Hit, wieder mit einem Video für MTV, dessen Keyboardriff wohl jeder Rockfan schon mal gehört hat.
Dazu kommt der großartige, schnelle Opener 'Stand Up And Shout' und die beiden intensiven Lieder 'Don't Talk To Strangers' und 'Shame On The Night'. Die Midtempolieder 'Straight Through The Heart', 'Gypsy' und 'Caught In The Middle', das ein Campbell-Riff besitzt, das dieser zuvor für den Song 'Straight Through The Heart' von SWEET SAVAGE genutzt hatte, sind melodisch, eingängig, stark. Wenn es einen Kritikpunkt geben kann, dann eventuell, dass das Intro zu 'Invisible' etwas gekürzt werden könnte. Aber das ist eher kosmetischer Natur, denn das Lied selbst fällt kaum ab.
"Holy Diver" gehört in jedes Regal, natürlich wieder in der Deluxe-Version, die neben dem Lied 'Evil Eyes', das für "The Last In Line" neu aufgenommen werden sollte, Live-Aufnahmen aus der King Biscuit Flower Hour und aus Holland 1983 enthält.
Platz 2: RAINBOW - Rising (1976)
Ganz knapp vor "Holy Diver", denn "Rising" hat bei uns die gleiche Punktzahl wie das DIO-Debüt, aber es wurde einmal mehr, nämlich von Peter und Timo, auf Platz 1 gewählt, nur deswegen hat es die Nase vorn. Aber eigentlich gilt ab Platz 8: Muss man haben, und wenn man es nicht hat, am besten jetzt sofort bestellen.
"Rising" war die zweite RAINBOW-Platte und man konnte bemerken, wie gut Ritchie Blackmore und Ronnie James Dio beim Komponieren harmonierten. Im Gegensatz zum Vorgänger klingt hier alles aus einem Guss, angefangen beim Opener 'Tarot Woman' bis zu 'A Light In The Black'. Dazwischen wird mal eben einer der besten, wenn nicht gar DER beste Rocksong aller Zeiten in Form von 'Stargazer' aus dem Ärmel geschüttelt, auf dem die Münchner Philharmoniker zu hören sind, denn das Album wurde im Musicland Studio in München aufgenommen. Übrigens war dieser Achtminüter ursprünglich sogar noch länger, aber ein Keyboardintro wurde später weggelassen. Gut so. Wenn man einen Kritikpunkt auf "Rising" sucht, ist es 'Do You Close Your Eyes', vor allem aber wegen des dusseligen Textes, der so gar nicht auf das Album passen will.
Musikalisch ist ansonsten alles auf der Überholspur, obwohl Blackmore damals neben dem von Jeff Beck und Soloarbeiten bekannten Cozy Powell, der in Großbritannien durchaus als Star gelten durfte, zwei neue, junge Musiker engagierte, nämlich Jimmy Bain am Bass und Tony Carey an den Tasten. Danach wurde das Album gemischt, wovon es zwei Versionen gibt, die offizielle aus New York und eine frühere, kalifornische Version, die sich aber nur gelegentlich merklich unterscheiden.
Interessant ist, dass der Name RITCHIE BLACKMORE'S RAINBOW nun einfach zu RAINBOW wurde. Ritchie blieb natürlich Kapitän und Steuermann. Die Band probte viel und konnte daher gut vorbereitet ins Studio gehen, wo die Aufnahmen in wenigen Takes und innerhalb einer Woche abgeschlossen wurden. Alle Musiker denken gerne an diese Zeit zurück, in der die Chemie in der Band perfekt war.
Es überrascht nicht, dass "Rising" auch kommerziell erfolgreich war und die Charts der Welt eroberte, ohne jedoch die ganz hohen Plätze einnehmen zu können. Auch die Single 'Starstruck' mit 'Run With The Wolf' als Rückseite war kein Charterfolg. Tatsächlich sind sind die Verkaufszahlen insgesamt erstaunlich niedrig, wenn man die musikalische Qualität bedenkt. Die Welt ist nicht immer gerecht.
In unserer Redaktion sind wir merkwürdigerweise uneins. Während eine Fraktion das Album als meisterlich abfeiert und achtmal auf das Treppchen wählt, gibt es auch schwächere Bewertungen, wobei Platz 8 oder 7 wie von Rüdiger und Chris mich dann doch überraschen. Ich glaube, wir müssen uns mal treffen und das Album gemeinsam hören und diskutieren. Dann aber gleich die Deluxe-Version, die neben dem Album an sich auch den alternativen Mix und verschiedene Rohversionen enthält, die zwar nicht essentiell sind, aber schon mal Spaß machen zu hören, wenn man die Entstehung der Lieder nachvollziehen möchte.
Platz 1: BLACK SABBATH - Heaven And Hell (1980)
Das ist sie, die Krone, das Juwel im Schaffen von Ronnie James Dio. Achtmal Platz 1 in der Redaktion, zweimal Platz 2 und dreimal Platz 3. Unangefochten, mit Abstand, ein strahlender Sieger. Im April 1979 trennten sich die Wege von BLACK SABBATH und Frontmann Ozzy Osbourne. Getrennte Wege gingen auch RAINBOW und Ronnie Dio wegen der berühmten musikalischen Differenzen, auch wenn die weiteren Details über die Trennung durchaus Raum für Interpretation lassen, wie James Curl in seiner Dio-Biographie aufzeigt. Ronnie spielte bereits damals mit dem Gedanken, eine Solokarriere zu starten, aber auf einer Party traf er Tony Iommi und ein paar Monate später erkannten die beiden, dass sie zusammen große Musik kreieren konnten. Große Musik mit dem Titel "Heaven And Hell".
Während das Album keinen schlechten Song enthält, empfinde ich persönlich 'Walk Away' und 'Lady Evil' schwächer als den Rest des Materials und auch 'Wishing Well' ist etwas blasser als die übrigen Großtaten, von denen die schnellen 'Neon Knights' und 'Die Young' die neu gefundene Kraft in der Band zeigen, die epischen 'Lonely Is The Word' und 'Children Of The Sea' intensive 10-Punkte-Songs sind, aber der unangefochtene Höhepunkt das Titellied ist, das zu den bedeutendsten Metal-Hymnen aller Zeiten gehört auf einem Album, dessen Coverdesign ebenso ikonisch ist wie besagtes Lied, aus dessen Text auf dem Backcover des Albums dieses unsterbliche Zitat steht: "The world is full of kings and queens who blind your eyes then steal your dreams. It's heaven and hell."
"Heaven And Hell" war auch kommerziell erfolgreich, besonders in den USA und im UK, errang aber auch hohe Chartpositionen in anderen Teilen der Welt, darunter Japan, Kanada und Deutschland. Wie damals üblich gab es mehrere Singles aus dem Album. Zuerst wurde 'Neon Knights' veröffentlicht mit einer Live-Aufnahme von 'Children Of The Sea' als B-Seite ohne weitere Angabe des Aufnahmeortes und konnte hoch in die UK-Single-Charts steigen. Ein Versuch mit 'Lady Evil' und 'Children Of The Sea' in Kanada, USA und Australien, wobei Down Under die beiden Songs vertauscht wurden und 'Lady Evil' auf die B-Seite rutschte, folgte, ohne jedoch große Verkaufszahlen zu erzielen. Zu diesem Zweck wurde 'Children Of The Sea' erheblich durch Ausbenden gekürzt. Als dritte und letzte Single gab es noch 'Die Young' mit einer Live-Version von 'Heaven And Hell' als Rückseite. Die besagten Live-Songs und weitere findet man auf der Deluxe-2-CD-Ausgabe, die auch in diesem Fall zu empfehlen ist.
Das war unsere Meinung über die Diskographie von Ronnie James Dio, nicht immer einig, vielleicht manchmal kontrovers. Hier wird es in Kürze einen dritten Teil dieser Diskographie geben, in dem wir weitere Alben behandeln werden, auf denen Dio zu hören ist. Doch zunächst folgen nun die einzelnen Listen der Redakteure, die an diesem Artikel mitgearbeitet haben. Stimmst du uns zu? Diskutier mit uns und lass uns deine Ansicht wissen im Forum oder auf unserer Facebook-Seite.
Tobias Dahs
01. BLACK SABBATH - Heaven And Hell
02. RAINBOW - Rising
03. BLACK SABBATH - Mob Rules
04. RAINBOW - Long Live Rock 'n' Roll
05. DIO - Holy Diver
06. DIO - The Last In Line
07. BLACK SABBATH - Dehumanizer
08. DIO - Dream Evil
09. RITCHIE BLACKMORE'S RAINBOW - same
10. HEAVEN & HELL - The Devil You Know
11. DIO - Sacred Heart
12. DIO - Angry Machines
13. DIO - Killing The Dragon
14. DIO - Master Of The Moon
15. DIO - Lock Up The Wolves
16. DIO - Magica
17. DIO - Strange Highways
Frank Jäger
01. BLACK SABBATH - Heaven And Hell
02. DIO - The Last In Line
03. RAINBOW - Rising
04. DIO - Holy Diver
05. BLACK SABBATH - Mob Rules
06. DIO - Sacred Heart
07. RAINBOW - Long Live Rock 'n' Roll
08. DIO - Killing The Dragon
09. RITCHIE BLACKMORE'S RAINBOW - same
10. BLACK SABBATH - Dehumanizer
11. DIO - Dream Evil
12. DIO - Master Of The Moon
13. DIO - Lock Up The Wolves
14. HEAVEN & HELL - The Devil You Know
15. DIO - Strange Highways
16. DIO - Magica
17. DIO - Angry Machines
Peter Kubaschk
01. RAINBOW - Rising
02. BLACK SABBATH - Mob Rules
03. BLACK SABBATH - Heaven And Hell
04. DIO - Holy Diver
05. RAINBOW - Long Live Rock 'n' Roll
06. DIO - The Last In Line
07. RITCHIE BLACKMORE'S RAINBOW - same
08. BLACK SABBATH - Dehumanzier
09. HEAVEN & HELL - The Devil You Know
10. DIO - Sacred Heart
11. DIO - Dream Evil
12. DIO - Magica
13. DIO - Killing The Dragon
14. DIO - Lock Up The Wolves
15. DIO - Master Of The Moon
16. DIO - Strange Highways
17. DIO - Angry Machines
Mahoni Ledl
01. BLACK SABBATH - Heaven And Hell
02. DIO - The Last In Line
03. DIO - Holy Diver
04. BLACK SABBATH - Mob Rules
05. RAINBOW - Rising
06. RAINBOW - Long Live Rock 'n' Roll
07. DIO - Sacred Heart
08. DIO - Dream Evil
09. RITCHIE BLACKMORE'S RAINBOW - same
10. BLACK SABBATH - Dehumanizer
11. DIO - Killing The Dragon
12. DIO - Master Of The Moon
13. HEAVEN & HELL - The Devil You Know
14. DIO - Lock Up The Wolves
15. DIO - Angry Machines
16. DIO – Magica
17. DIO - Strange Highways
Timo Reiser
01. RAINBOW - Rising
02. BLACK SABBATH - Mob Rules
03. BLACK SABBATH - Heaven And Hell
04. RAINBOW - Long Live Rock 'n' Roll
05. DIO - Holy Diver
06. DIO - Dream Evil
07. RITCHIE BLACKMORE'S RAINBOW - Same
08. HEAVEN & HELL - The Devil You Know
09. DIO - The Last In Line
10. DIO - Sacred Heart
11. BLACK SABBATH - Dehumanizer
12. DIO - Master Of The Moon
13. DIO - Killing The Dragon
14. DIO - Magica
15. DIO - Strange Highways
16. DIO - Lock Up The Wolves
17. DIO - Angry Machines
Stefan Rosenthal
01. BLACK SABBATH - Heaven And Hell
02. RITCHIE BLACKMORE'S RAINBOW - same
03. DIO - Holy Diver
04. RAINBOW - Long Live Rock 'n' Roll
05. RAINBOW - Rising
06. BLACK SABBATH - Dehumanzier
07. BLACK SABBATH - Mob Rules
08. HEAVEN & HELL - The Devil You Know
09. DIO - The Last In Line
10. DIO - Master Of The Moon
11. DIO - Killing The Dragon
12. DIO - Dream Evil
13. DIO - Magica
14. DIO - Sacred Heart
15. DIO - Lock Up The Wolves
16. DIO - Angry Machines
17. DIO - Strange Highways
Walter Scheurer
01. BLACK SABBATH - Heaven And Hell
02. RAINBOW - Rising
03. DIO - Holy Diver
04. BLACK SABBATH - Mob Rules
05. RAINBOW - Long Live Rock 'n' Roll
06. DIO - The Last In Line
07. DIO - Dream Evil
08. RITCHIE BLACKMORE'S RAINBOW - same
09. DIO - Lock Up The Wolves
10. HEAVEN & HELL - The Devil You Know
11. DIO - Sacred Heart
12. BLACK SABBATH – Dehumanizer
13. DIO - Killing The Dragon
14. DIO – Magica
15. DIO - Master Of The Moon
16. DIO - Strange Highways
17. DIO - Angry Machines
Tommy Schmelz
01. DIO - Holy Diver
02. BLACK SABBATH - Heaven And Hell
03. RAINBOW – Rising
04. BLACK SABBATH - Mob Rules
05. RAINBOW - Long Live Rock 'n' Roll
06. DIO - The Last In Line
07. DIO - Sacred Heart
08. DIO - Dream Evil
09. RITCHIE BLACKMORE'S RAINBOW - same
10. BLACK SABBATH - Dehumanizer
11. HEAVEN & HELL - The Devil You Know
12. DIO - Killing The Dragon
13. DIO - Magica
14. DIO - Master Of The Moon
15. DIO - Lock Up The Wolves
16. DIO - Strange Highways
17. DIO - Angry Machines
Chris Staubach
01. BLACK SABBATH - Heaven And Hell
02. DIO - Holy Diver
03. RAINBOW - Long Live Rock And Roll
04. BLACK SABBATH - The Mob Rules
05. DIO - The Last In Line
06. DIO - Dream Evil
07. RAINBOW - Rising
08. BLACK SABBATH - Dehumanizer
09. DIO - Strange Highways
10. RITCHIE BLACKMORE'S RAINBOW - same
11. HEAVEN & HELL - The Devil You Know
12. DIO - Sacred Heart
13. DIO - Master Of The Moon
14. DIO - Killing The Dragon
15. DIO - Magica
16. DIO - Angry Machines
17. DIO - Lock Up The Wolves
Rüdiger Stehle
01. BLACK SABBATH - Heaven And Hell
02. BLACK SABBATH - Mob Rules
03. DIO - Holy Diver
04. DIO - The Last In Line
05. RITCHIE BLACKMORE'S RAINBOW - same
06. BLACK SABBATH - Dehumanizer
07. RAINBOW - Long Live Rock 'n' Roll
08. RAINBOW - Rising
09. DIO - Killing The Dragon
10. HEAVEN & HELL - The Devil You Know
11. DIO - Master Of The Moon
12. DIO - Dream Evil
13. DIO - Sacred Heart
14. DIO - Magica
15. DIO - Lock Up The Wolves
16. DIO - Strange Highways
17. DIO - Angry Machines
Kenneth Thiessen
1. DIO - The Last In Line
2. BLACK SABBATH - Heaven And Hell
3. DIO - Holy Diver
4. RAINBOW - Rising
5. DIO - Master Of The Moon
6. RAINBOW - Long Live Rock 'n' Roll
7. HEAVEN & HELL - The Devil You Know
8. RITCHIE BLACKMORE'S RAINBOW – Same
9. DIO - Dream Evil
10. DIO - Sacred Heart
11. BLACK SABBATH - Mob Rules
12. DIO - Killing The Dragon
13. BLACK SABBATH - Dehumanizer
14. DIO - Angry Machines
15. DIO - Magica
16. DIO - Lock Up The Wolves
17. DIO - Strange Highways
Jonathan Walzer
1. BLACK SABBATH - Heaven And Hell
2. RAINBOW - Long Live Rock 'n' Roll
3. RAINBOW - Rising
4. BLACK SABBATH - Dehumanizer
5. DIO - Holy Diver
6. DIO - The Last In Line
7. BLACK SABBATH - Mob Rules
8. HEAVEN & HELL - The Devil You Know
9. RITCHIE BLACKMORE'S RAINBOW - same
10. DIO - Dream Evil
11. DIO - Master Of The Moon
12. DIO - Lock Up The Wolves
13. DIO - Killing The Dragon
14. DIO - Sacred Heart
15. DIO - Magica
16. DIO - Angry Machines
17. DIO - Strange Highways
Jens Wilkens
01. BLACK SABBATH - Mob Rules
02. RAINBOW - Rising
03. BLACK SABBATH - Heaven And Hell
04. RAINBOW - Long Live Rock 'n' Roll
05. DIO - Holy Diver
06. RITCHIE BLACKMORE'S RAINBOW - same
07. DIO - Last In Line
08. DIO - Dream Evil
09. DIO - Sacred Heart
10. DIO - Killing The Dragon
11. BLACK SABBATH - Dehumanizer
12. HEAVEN & HELL - The Devil You Know
13. DIO - Master Of The Moon
14. DIO - Lock Up The Wolves
15. DIO - Strange Highways
16. DIO - Angry Machines
17. DIO - Magica
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- Redakteur:
- Frank Jaeger