Firephoenix, Black & Damned und Front Row Warriors - Steinberg

24.04.2025 | 11:26

05.04.2025, Turnhalle

Dreimal Metal vom Feinsten in Steinberg!

In Zeiten, wo man immer wieder von abgesagten Konzerten mangels zu wenig verkaufter Karten im Vorverkauf lesen darf, ist es umso erfreulicher, dass dies nicht für diesen Samstag in Steinberg gilt. Denn als Fotograf Daniel Tretter und ich kurz nach 18 Uhr an der Turnhalle eintreffen, ist schon einiges los und es soll im Laufe des Abends auch noch gut voll werden. Die Göppinger FIREPHOENIX haben dazu eingeladen, die Veröffentlichung ihres neuen Albums "Science-Fiction" im Rahmen einer Release-Party zu feiern und dieser Einladung folgt man gerne. Bei der Begrüßungsrunde erfahre ich dann allerdings von Gitarrist Nick Berger, dass eben das Album, dass es heute auch käuflich zu erwerben geben sollte, in irgendeinem Fedex Lager feststeckt und dummerweise leider nicht zu kaufen sein wird. Aber man ist sich einig, dass man sich davon die Stimmung nicht verderben lassen will und gemeinsam eine große Party feiern möchte.

 

 

Die FRONT ROW WARRIORS haben die Ehre, den Abend in Steinberg zu eröffnen. Von den Stuttgartern habe ich schon sehr viel Gutes gehört, aber zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich es bisher leider noch nicht geschafft habe, mich näher mit ihnen zu beschäftigen. So ist der heutige Auftritt tatsächlich meine erste Gelegenheit, mir von der Qualität selbst ein Bild zu machen. Tatsächlich frage ich mich von Beginn an, warum diese in jeder Hinsicht geniale Band bisher so an mir vorbeigegangen ist. Der Fünfer um die charismatische Frontfrau Elkie G sorgt mit einer Mischung aus Melodic Metal und Hard Rock für einen perfekten Auftakt bei perfektem Sound. Ich bin jetzt auf jeden Fall ein neuer Fan der FRONT ROW WARRIORS.



Ursprünglich sollte es ein Comeback von CHINCHILLA an diesem Samstag geben, aber leider gab es diesbezüglich zwei Wochen vorher eine krankheitsbedingte Absage. Doch mit BLACK & DAMNED als Ersatz kann man diesen kurzfristigen Ausfall mehr als kompensieren. Und betrachtet man die Anzahl an dementsprechenden Shirts in der inzwischen sehr gut gefüllten Turnhalle, freuen sich nicht gerade wenige Anwesende eben auf diese eine Band.

Auch ich freue mich darauf, BLACK & DAMNED endlich auch mal persönlich auf einer richtigen Bühnen sehen zu können, beruht doch mein erstes Liverlebnis auf ein Konzert in eher kleinerem Rahmen auf einer privaten Geburtstagsparty in einem Proberaum vor zwei Jahren. Mit dem coolsten Frontmann des Abends, Roland Seidel, der beim kurzen Linecheck vor dem Auftritt mal eben 'Heaven And Hell' von BLACK SABBATH anstimmt, gibt es für eine Stunde bestes Metal Entertainment, das für richtig gute Stimmung sorgt. Man merkt zu jeder Sekunde, dass da alte Hasen auf der Bühne stehen, die ihr Handwerk verstehen und wissen, wie man ein Publikum mitreißt. BLACK & DAMNED zählt zweifefsohne zum Besten, was der Metal in Süddeutschland momentan zu bieten hat und hat diesen Status heute wieder voll untermauert.

Nach einer einer halbstündigen Umbaupause ist es dann an der Zeit für FIREPHOENIX. Tatsächlich bin ich gespannt auf die Livepremiere der neuen Stücke vom neuesten Werk "Science-Fiction" und vor allem, wie sich die Band als Headliner schlagen wird. Bisher durfte ich das Quartett zweimal live erleben, zum ersten Mal beim ersten Gas Gäba 2022 an selber Stelle und einmal dann noch als Support von GRAVESTONE im Kaminwerk im November desselben Jahres. Seinerzeit in Memmingen war dies gleichzeitg die Release Party zum ersten Album der Göppinger. Beide Auftritte sind mir nachhaltig positv in Erinnerung geblieben. Ich werde auch diesmal nicht enttäuscht, FIREPHOENIX kann auch als Hauptact überzeugen, auch wenn das Stimmunslevel von BLACK & DAMNED nicht ganz gehalten werden kann. Aber das mag hauptsächlich daran liegen, dass das Songmaterial vom neusten Werk selbstverständlich noch komplett unbekannt ist. Nicht jeder wird, so wie ich, am Vortag die neuen Stücke auf Spotify zumindest mal angecheckt haben.

Gegenüber den beiden Konzerten, die ich bisher von FIREPHOENIX erleben durfte, haben sich die Göppinger als Liveband innerhalb der letzten drei Jahre auf jeden Fall auch weiterentwickelt. War die Truppe 2022 für mich der perönliche Newcomer des Jahres, so wundere ich mich heute höchsten, genau wie Rüdiger Stehle in seinem Review zum neuen Album, warum noch kein Label das Quartett unter Vertrag genommen hat. Nick Berger ist für mich einer der besten Nachwuchsgitarristen Süddeutschlands, was er auch wieder durch wahnwitzige Solos in Steinberg unter Beweis stellt. Luca Kubis ist wie immer ein Tier hinter dem Schlagzeug, Sänger und Gitarrist Andre Gabner liefert ebenfalls auf ganzer Linie ab. Last but not least muss selbstverständlich der Neuzugang am Bass, Eva Werling, erwähnt werden, die auch auf ganzer Linie überzeugen kann. Nicht ohne Grund wird das Quartett nach dem gut zweistündigen Auftritt abgefeiert und für eine ungeplante Zugabe in Form des MANOWAR Klassikers 'Warriors Of The World' nochmals auf die Bühne zurück geholt.

So endet ein richtig geiler Metal Abend mit drei richtig starken Bands, wieder besten organisiert vom Stahlwerke Weihungstal e.V. , dem Veranstalter des Gas Gäba Festivals an selber Stelle. Im September diesen Jahres geht es in die vierte Runde und kann wieder mit einem richtig guten Lineup aufwarten!


Text: Tommy Schmelz, Fotocredit: Daniel Tretter

Redakteur:
Tommy Schmelz

Login

Neu registrieren