VAN CANTO und ELVELLON - Aschaffenburg
06.08.2024 | 13:4829.07.2024, Colos-Saal
Endlich! Nach langen Jahren der Abstinenz "rakkatakkat" es wieder!
Ich wollte es gar nicht glauben, als ich gelesen habe, dass VAN CANTO in den Colos-Saal kommt! An einem Montag, gemeinsam mit ELVELLON, schöner kann eine Woche eigentlich nicht beginnen. Gut gelaunt mache ich mich vom Parkhaus aus auf den Weg und erkenne auch schon eine kleine Schlange vorm Eingang. Drin läuft noch der Soundcheck, draußen wird sich gefreut, ich sehe ganz viele strahlende Gesichter und tatsächlich erschallt sogar kurz vorm Einlass der VAN-CANTO-Schlachtruf: "Rakkatakka...motherfucker!"
Der Einlass funktioniert wie immer ratzfatz und unproblematisch – hier mal wieder ein großes Lob an all die tollen, freundlichen Helfer vom Colos-Saal! Der Saal füllt sich stetig, aber noch müssen wir uns gedulden, bis ELVELLON pünktlich den Abend eröffnet. Die sympathische Band mit der stimmgewaltigen Frontfrau Nele Messerschmidt konzentriert sich heute Abend auf ihr neuestes Album "Ascending In Synergy", das erst im Mai diesen Jahres herausgekommen ist, und hat deshalb nur einen Titel, nämlich 'Born From Hope', von ihrem Debüt-Album "Until Dawn" im Programm. Ich sags mal so: Nele und ihre Mannen haben keinerlei Probleme, das "collossaale" Publikum zu begeistern. Auch ich freue mich sehr, dass sich hier und heute die Gelegenheit bietet, die Songs, die mir schon auf der neuen Platte gefallen haben, nun auch live hören zu können. ELVELLON legt eine beeindruckende Performance hin – ein perfekter Einstieg für VAN CANTO. So fällt auch der Schlussapplaus nach 'The Aftermath Of Life' herzlich und sehr fett aus und eine strahlende Band verabschiedet sich mit dem Hinweis, dass sie natürlich gleich am Merchstand zu finden sind: "Da gibt es dann Autogramme, Fotos – ach ja, ein bisschen Merch haben wir auch mitgebracht!" Ja, mit ELVELLON hat der Abend schonmal sehr gut angefangen!
Setliste ELVELLON: Unbound; A Vagabond's Heart; Ocean Of Treason; A Legacy Divine; Into The Vortex; Born From Hope; The Aftermath Of Life
Umbaupause, also eigentlich eher Abbauarbeit für ELVELLON, Bastis Schlagzeug steht ja schon bereit. Nach eine Weile erschallen auch die obligatorischen "Rakkatakka"-Rufe und kaum erscheint VAN CANTO auf der Bühne, steppt der Bär! Laut Stef sind fünf Jahre nach dem letzten Lifeauftritt ins Land gezogen, aber sobald die ersten Töne erklingen, ist es, als wäre die Band nie weggewesen. Ich hab mal wieder (ich lerne es nie!) den Fehler gemacht und KURZ meine Ohrstöpsel rausgenommen, um zu hören, was das Publikum so von sich gibt. Keine Ahnung, wie viele Leute da sind, aber angehört hat es sich wie mindestens 5000... Wer jetzt denkt, dass alles sowieso nur "alte" Fans gewesen sind – auf Stefs Frage, wer denn zum ersten Mal bei einem Konzert dabei ist, heben grob geschätzt mindesten ein Drittel den Arm.
Der Hammer an diesem Abend ist auch, dass VAN CANTO weit über eineinhalb Stunden spielt und jeder einzelne Song frenetisch abgefeiert wird. Bei bisher acht Platten ist die Auswahl ja groß genug, auch wenn ich mir klammheimlich das leider nicht gespielte 'The Seller Of Souls' gewünscht habe. Sie spielen tatsächlich von jedem Album mindestens einen Song, wie Stef es ankündigt. Egal, ob eigene Songs oder Coversongs – das Publikum ist voll Begeisterung dabei. Irgendwie hat man das Gefühl, dass die Leute im Saal genauso ausgehungert sind, wie die Band auf der Bühne. Von den Socken haut hat mich übrigens Hagen bei 'Hells Bells'. Ich bin jetzt nicht der AC/DC-Freak, aber das ist einfach unglaublich. Da bleibt doch für einen längeren Moment mal mein Mund offenstehen. Mein persönlicher Lieblings-Covermitgröler ist übrigens 'Kings Of Metal'.
Die Zeit vergeht leider viel zu schnell, da kündigt Stef auch schon den letzten Song an: "Ihr kennt das Spiel, jetzt kommt der letzte Song, danach gehen wir von der Bühne, und ihr wisst, was ihr zu tun habt! Also, falls ihr noch mehr hören wollt...". Allgemeines Gelächter, und weiter geht es mit dem Medley 'The Mission / Master Of Puppets', das mehr als wohlwollend aufgenommen wird. Es geht noch einmal richtig zur Sache, bevor die Band unter riesigem Applaus von der Bühne verschwindet. Nun ja, lange muss VAN CANTO nicht hinter der Bühne ausharren, die Zugabe!- und Rakkatakka!-Rufe erschallen quasi auf der Stelle und wir dürfen uns noch an 'Raise Your Horns' erfreuen, bevor uns 'Fear Of The Dark' in die Nacht entlässt.
Also, noch nicht so ganz, denn nur wenige Minuten später kommt das, was ich schon immer an VAN CANTO so schätze: der Fankontakt. Da wird unermüdlich geplaudert, es werden Autogramme gegeben und Fotos gemacht. Die große VAN CANTO-Familie hat sich wieder zusammengefunden, viele kenne sich schon seit Jahren. Noch einmal ein großes Dankeschön an alle Beteiligten – die beiden Bands, die Mannschaft des Colos-Saal und, last but not least, natürlich an das tolle Publikum – für einen wirklich gelungenen, wunderbaren Abend. Rakkatakka!!
Setliste Van Canto: If I Die In Battle; Faith Focus Finish; To Sing Metal Song; Dead By The Night, Rebellion (The Clans Are Marching) (GRAVE DIGGER cover); To The Mountains; The Bardcall; Run To The Hills (IRON MAIDEN cover); Badaboom; Wishmaster (NIGHTWISH cover); Unholy; Neuer Wind; Hells Bells (AC/DC cover) / Kings Of Metal (MANOWAR cover); Water. Fire. Heaven. Earth.; The Mission / Master Of Puppets (METALLICA cover); Zugaben: Raise Your Horns (AMON AMARTH cover); Fear Of The Dark (IRON MAIDEN cover)
- Redakteur:
- Hannelore Hämmer
