4 KINGS - Vicious, Weird And Wild
Mehr über 4 Kings
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- STF Records
- Release:
- 06.10.2017
- 20 $ Bitch [Explicit]
- Cockroach Song
- Two Guns
- Hatred (No Love Song)
- Alien in My Pants
- Evil Serenade
- Swapped My Girlfriend
- 4 Kings
- Washed Away
- Cannibal Anthem
- Amor44
Angestorbener Party-Thrash!
Wem beim dem Namen 4 KINGS lediglich eine gewisse True Metal-Kapelle aus den USA einfällt, muss künftig umdenken. Auf "Vicious, Weird And Wild" regiert lupenreiner Thrash Metal, der mit gutturalem Gesang bestückt wird, was wiederum Assoziationen zum Todesbleigenre aufkommen lässt. Produktionstechnisch geht die Sache in Ordnung, wenn man keine Probleme mit einem eher klinischen, leicht verwaschenen Sound hat. Der passt, finde ich, aber ganz gut zur Musik der Rheinländer.
Das Album beginnt jedenfalls fulminant: '20 $ Bitch' und der 'Cockroach Song' sind bereits nach kurzer Zeit im Ohr und lassen erahnen, dass die vier Kölner textlich nicht zu ernst genommen werden wollen. Das ein oder andere Schmunzeln entlockt die Geschichte über die Kakerlaken-Party dann doch. Aber es ist nicht alles Party was thrasht: 'Two Guns' ist sowohl musikalisch als auch inhaltlich härterer Stoff, vor allem das verstörende A-cappella-Ende sei hier hervorgehoben. Wenn der Vierer mal auf die Bremse drückt und nicht wie etwa bei 'Alien In My Pants' in überhöhter Geschwindigkeit brettert, wird der Groove ausgepackt ('Hatred'), was dann durchaus mal an Megadeth erinnert. Natürlich ist das Gitarrenspiel simpler und die Arrangements weniger vertrackt, doch im Endeffekt funktioniert das ganz ordentlich. Der Gesang ist mir persönlich auf Dauer etwas zu monoton, aber auch sowas soll ja Fans haben. Die Bandhymne '4 Kings' überzeugt jedenfalls mit einem eingängigen Mitgröhl-Refrain und enthält einige schöne Gitarrenharmonien und Soli. Einen späten Höhepunkt liefert zudem 'Cannibal Anthem', dessen stark zurückgenommener Refrain zeigt, dass die vier Herren auch mezzopiano können.
Wirklich essentiell Neues kommt auf "Vicious, Weird and Wild" eigentlich nicht aus den Boxen. Den viel zitierten Innovationspreis werden die Monarchen mit ihrem Debüt also nicht gewinnen, aber irgendwas sagt mir, dass das auch nicht auf Platz eins ihrer Agenda steht. Wenn dort allerdings vermerkt sein sollte, ein solides Thrash-Brett zu bohren, das sich irgendwo zwischen punkiger Attitüde und groovigem Trash-Metal platziert, dann haben sie ihre Mission erfüllt.
Anspieltipps: Cockroachsong, 4 Kings, Alien In My Pants
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Jakob Schnapp