ACCEPT - Breaker
Mehr über Accept
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Steamhammer / SPV
- Release:
- 25.04.2005
- Starlight
- Breaker
- Run If You Can
- Can't Stand The Night
- Son Of A Bitch
- Burning
- Feelings
- Midnight Highway
- Breaking Up Again
- Down And Out
Nach zwei eher im klassischen Hardrock verwurzelten Alben verschärften die Mannen um Schreihals Udo Dirkschneider 1981 den Härtegrad ihres Materials drastisch und schufen so mit "Breaker" ein Album, das quasi im Alleingang den Grundstein für die entstehende teutonische Metalszene legen sollte und dementsprechend kaum hoch genug einzuschätzen ist. "Breaker" ist für den klassischen deutschen Heavy Metal in etwa das selbe wie das Debüt von IRON MAIDEN für die NWoBHM oder die erste BATHORY für den skandinavischen Black Metal. Ein Album, ohne das vermutlich vieles heute ganz anders klingen würde und ohne das sich der deutsche Metal wohl deutlich schwerer getan hätte, internationale Akzeptanz zu erlangen. Nach dem Release von "Breaker" hatten ACCEPT nämlich das Privileg, mit JUDAS PRIEST auf Tour zu gehen, was der Band im Speziellen und der deutschen Szene im Allgemeinen viele Möglichkeiten eröffnete.
Über das Album selbst heute, nach 24 Jahren, viele Worte zu verlieren, ist irgendwie ein bisschen komisch, da es ja eigentlich eh jeder kennt. Doch für den Nachwuchs, der infolge später Geburt ACCEPT nicht mehr richtig mitgekriegt hat, sei gesagt, dass die Band mit diesem Album endgültig ihren eigenen Stil gefunden hatte, den Udo Dirkschneider auch heute noch mit seiner eigenen Kapelle ziemlich konsequent weiterführt. Ob "Breaker" in letzter Konsequenz das beste ACCEPT-Album ist, vermag ich angesichts der Vielzahl an Meisterwerken der Solinger Stahlschmiede nicht zu beurteilen. Fakt ist jedoch, dass die Scheibe mit dem fiesen Titelstück, dem dreckigen 'Son Of A Bitch' und den Rockern 'Burning' (hat ein bisschen was von AC/DC) und 'Midnight Highway' vier absolute Überflieger enthält, die heute noch zu den absoluten ACCEPT-Standards zählen und auch bei einer U.D.O.-Show kaum fehlen dürfen. Dazu gibt's mit dem Opener 'Starlight', dem etwas in Richtung JUDAS PRIEST tendierenden Stampfer 'Run If You Can' mit seinem völlig genialen Refrain, dem melancholischen 'Can't Stand The Night' und der zu Unrecht etwas untergegangenen Quasi-Bandhymne 'Feelings' vier weitere Spitzensongs, die den sogenannten Hits in keiner Weise nachstehen. Das Abschlussdoppel besteht aus der verträumten, von Peter Baltes gesungenen Halbballade 'Breaking Up Again' (hier schimmern noch sehr schön die Siebziger durch), und 'Down And Out' ist mit dem Prädikat "gut" eigentlich auch noch unterbewertet, so dass mir nur die Feststellung bleibt, dass "Breaker" damals wie heute ein mit Klassikern gespicktes Album ohne erkennbare Schwächen ist.
Anlässlich der Reunion zum 25. Jubiläum des Debütalbums haben die Leute von SPV Records nun beschlossen, die ersten vier ACCEPT-Alben im Rahmen ihrer "Super Value"-Serie neu aufzulegen. Die Wiederveröffentlichung enthält ein Booklet mit sechzehn Seiten, das alle Texte (auch den von 'Son Of A Bitch'), etliche nette Fotos und sehr kurze, wenig informative Linernotes enthält. Was wie bei vielen Rereleases der letzten Zeit negativ auffällt, ist die Qualität des Frontcovers. Erstens wird es verkleinert und bekommt einen wenig hübschen schwarzen Rand, und zweitens ist es unschärfer, matter und verschwommener als die Originalcovers. Ich werde diese Unsitte nie verstehen. Da machen sich die Plattenfirmen oft eine riesige Mühe mit dem Booklet, aber das Frontcover sieht aus, als hätte man es sich eingescannt und selbst ausgedruckt. Wirklich schade. In Ermangelung von Bonustracks, kann jeder, der "Breaker" schon in irgendeiner Form zu Hause hat, getrost auf diese Neuauflage verzichten. Wer die Scheibe noch nicht sein Eigen nennt, der sollte trotz des unerfreulichen Frontcovers zugreifen.
Anspieltipps: Breaker, Run If You Can, Son Of A Bitch, Burning, Midnight Highway
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle