ACCEPT - Restless And Wild
Mehr über Accept
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 10.00
- Fast As A Shark
- Restless And Wild
- Ahead Of The Pack
- Shake Your Heads
- Neon Nights
- Get Ready
- Demon's Night
- Flash Rockin' Man
- Dont Go Stealing My Soul Away
- Princess Of The Dawn
Das Monument aus deutschen Landen!
"Breaker" von ACCEPT war so ziemlich die härteste Scheibe, die mir im Jahr 1981 unter die Ohren kam. Okay, ich war auch noch auf der Suche nach harten Klängen und hatte mich kurz zuvor mit "Killers" von den eisernen Streifenhörnchen erholt, aber das Tempo, welches die Solinger Stahlschmiede auf diesem Album auf die hungrigen jungen Mattenschwinger losließ, schien unübertrefflich. Weit gefehlt, denn bereits die Eröffnungsnummer des Nachfolgers "Restless & Wild", sollte den nächsten Rekord aufstellen und gilt bis heute als eine der ersten Speed-Metal-Nummern. 'Fast As A Shark' war wie ein Kulturschock für mich. Man bedenke, dass die amerikanische Speed-Metal-Bewegung noch in den Kinderschuhen steckte und somit Alben der Marke "Kill 'Em All", "Bonded By Blood", "Heavy Metal Maniac" oder "Forged In Fire" noch nicht einmal aufgenommen worden waren. Damals musste man also noch nicht über den großen Teich schielen, um neue Maßstäbe hören zu können.
Aber zurück zum eigentlichen Geschehen. Angefangen beim großartigen Coverartwork, welches zwar extrem klischeebeladen, aber gleichzeitig auch kunstvoll wirkte und sogar heute noch gern auf Kutten zu sehen ist, über die extrem harsche Produktion bis hin zum extremen Gesang von Udo Dirkschneider, war an ACCEPT einfach alles extrem: Extrem Metal.
Schon das eröffnende 'Fast As A Shark' setzt Maßstäbe. Damals wie heute. Hat man sich von dem Jodel-Intro-Schock erholt, kreischt Udo markerschütternd ins Mikrophon und unwillkürlich wird so heftig auf die Tube gedrückt, dass man anno 1982 dachte, hier wäre getrickst worden. So schnell kann man doch gar nicht spielen. Doch, man kann. Es geht sogar noch schneller, wie wir heute wissen, aber besser wurde es danach kaum noch. Zumindest nicht, wenn man die ganz schnellen Kompositionen heran zieht. Diese Nummer ist die Blaupause für Speed Metal. Messerscharfe Gitarrenriffs, die natürlich in der Tradition der damaligen JUDAS-PRIEST-Werke stehen, ein eher im Hintergrund agierender Bass und ein fast stoisch hackendes Schlagzeug geben bei ACCEPT die Marschrichtung an. Und rein vom Tempo her, ist 'Fast As A Shark' auch der Höhepunkt des Albums, auf welchem das Quintett sonst eher im Midtempo voran stampft. Diese Stilistik beherrscht die Band so überragend, dass es unter den restlichen neun Kompositionen keinen Ausfall zu verzeichnen gibt. Sei es der als Livehymne bestens geeignete Titelsong, bei dem auch im Jahr 2011 noch Tausend Fäuste in die Luft schwingen oder das tonnenschwere 'Shake Your Heads', bei welchem der Titel natürlich programmatisch zu verstehen ist.
Des Weiteren gibt es mit dem flotten 'Flash Rockin' Man', dem rattenscharfen 'Ahead Of The Pack' und dem melodischen Herzensbrecher 'Don't Go Stealing My Soul Away' weitere Knaller auf dem Speiseplan. Für mich ragen allerdings neben dem Haifischgebrate vor allem die beiden (Halb)Balladen aus diesem Füllhorn an Highlights besonders heraus. 'Neon Nights' und das mystische 'Princess Of The Dawn', die im Zeitalter jeweils die Vinylseiten beendeten, belegen, dass Udos Stimme auch ganz ausgezeichnet mit ruhigen Tönen funktioniert. Obendrein überzeugt Wolf Hoffmann in beiden Nummern mit hoch melodischen Gitarrenfiguren, die mir jedes Mal ein paar wohlige Seufzer entlocken. Das sind die Sahnetupfer auf dieser Brombeertorte. Ein Album, welches man vielleicht als das wichtigste Heavy Metal Album national bezeichnen kann. Vielleicht. Auf jeden Fall ein Album, welches in jeder(!) Sammlung stehen muss. Ein wegweisendes Monument für unsere Musik.
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Holger Andrae