ALLEN/LANDE - The Great Divide
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2014
Mehr über Allen/Lande
- Genre:
- Melodic Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Frontiers (Soulfood)
- Release:
- 17.10.2014
- Come Dream With Me
- Down From The Mountain
- In The Hands Of Time
- Solid Ground
- Lady Of Winter
- Dream About Tomorrow
- The HymnTo The Fallen
- The Great Divide
- Reaching For The Stars
- BitterSweet
Solides Handwerk ohne viel Glanz.
Seit beinahe zehn Jahren vereinen die beiden Stimmwunder Russell Allen und Jørn Lande ihre Talente auf gemeinsamen Platten, nun erscheint mit "The Great Divide" die vierte Vollbedienung. An der Seite der zwei Sänger steht nach acht Jahren Zusammenarbeit allerdings nicht mehr Tausendsassa Magnus Karlsson, sondern Timo Tolkki, den man ebenso wenig vorstellen muss. Eine frische Brise an Ideen wird man sich davon versprochen haben, so viel wird gleich beim ersten Durchgang klar.
"The Great Divide" bollert zunächst einmal sehr straight und knackig gemixt aus den Boxen und es dauert erwartungsgemäß ein paar Songs, bis man die rosarote Fanbrille abgenommen und neben dem Gesang auch den "Rest" der Musik wahrnimmt. Dann, und da braucht man sich nichts vormachen, fungiert jedes Riff und jeder Drumbreak nur der Inszenierung der Protagonisten. Wer mehr Action im Instrumentalbereich braucht, sollte sich vielleicht lieber mit dem kürzlich erschienenen Soloalbum von Allens Bandkollege Mike LePond besorgen. Noch ein Stück mehr nämlich als seine Vorgänger, ist "The Great Divide" auf Kante genäht. Kein überflüssiger Ballast, nur kompaktes Songmaterial und eingängige Melodien wird man hier finden.
Über Eingängigkeit lässt sich zudem vortrefflich streiten, aber meiner Meinung nach wird an einigen Stellen zu viel Zuckerguss verkleckert (wie wäre es mit den beiden auf dem neuen NIGHTWISH-Album?). 'Lady Of Winter' ist so eine Angelegenheit, noch sehr viel mehr aber 'BitterSweet'. Da wird ganz arg auf die Tränendrüse gedrückt, dass die feuerspeienden Biester auf dem Cover glatt zu handzahmen Chihuahuas mutieren. Welche Variante besser ist, muss ich wohl kaum erklären. Neben diesen zwei nicht so starken Nummern versammeln sich allerdings einige richtig tolle Songs auf der Platte, besonders die Titelnummer und die STRATOVARIUS-Gedenkminute 'In The Hands Of Time'.
Also, Butter bei die Fische. Sänger toll, Songs im oberen Mittelfeld, das ergibt ein für Fans starkes Album, das man nicht zwangsläufig blind kaufen muss. So richtig gelungen ist der gewollte Neustart in meinen Augen nicht, es gab aber in letzter Zeit weiß Gott viele Alben mit deutlich schlechteren Sängern und Songs. SYMPHONY X und MASTERPLAN macht "The Great Divide" jedenfalls keine große Konkurrenz.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Nils Macher