ALTER BRIDGE - Walk The Sky
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2019
Mehr über Alter Bridge
- Genre:
- Hard Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Napalm (Universal)
- Release:
- 18.10.2019
- One Life
- Wouldn't You Rather
- In The Deep
- Godspeed
- Native Son
- Take The Crown
- Indoctrination
- The Bitter End
- Pay No Mind
- Forever Falling
- Clear Horizon
- Walking On The Sky
- Tear Us Apart
- Dying Light
Das euphorisiert nicht wie sonst.
Dass ALTER BRIDGE zu meinen favorisierten Bands gehört, dürfte hier allgemein bekannt sein. Vor allem "One Day Remains", "Blackbird" und "Fortress" zähle ich zu den Klassikern des modernen Heavy Rock. Getragen von Mark Tremontis facettenreicher Gitarrenspiel und veredelt von Myles Kennedys Stimme musiziert die Truppe seit 15 Jahren in gleicher Besetzung auf höchstem Niveau. Gut, "The Last Hero" fiel - gerade im Vergleich zum fulminanten Vorgänger "Fortress" - leicht ab, aber das war schon noch Meckern um des Meckerns Willen.
Die Erwartungen an "Walk The Sky" sind also auch ziemlich hoch und so bin ich schon verwirrt, als mich der erste Durchlauf etwas ratlos zurücklässt. Das liegt gar nicht so sehr an den Songs, sondern eher am Klang. Es mag am vorab zur Verfügung gestellten Stream liegen, aber irgendwie klingt "Walk The Sky" als hätte sich ein Schleier über die Songs gelegt. Und das ist bei einer Band dieses Kalibers schon mehr als erstaunlich, zumal die Produktionen bislang nie Anlass zur Kritik gaben.
Mit der Zeit gewöhne ich mich zwar an das Klangbild, aber so völlig beiseite gewischt ist es eben doch nie. Doch um so mehr ich mich an diese Schwäche gewöhne, um so mehr geraten natürlich die Tracks selbst in den Fokus. Und auch hier bin ich nach einem Dutzend Spins nicht aus dem Häuschen. Alle vorangegangenen Alben hatten Songs, die mich nachhaltig am Schlawittchen packten und nicht mehr losließen, sei es 'Metalingus', 'Before Tomorrow Comes', 'I Know It Hurts', 'Calm The Fire' oder 'Island Of Fools'. Das Pendant dazu habe ich auf "Walk The Sky" bislang noch nicht gefunden.
Die Songs sind zwar durchweg auf einem guten Niveau, der ein oder andere Refrain bleibt nach etwas Zeit auch haften ('Godspeed', 'Take The Crown'), aber so echte Euphorie will eben nicht entstehen. Das getragene 'Indoctrination' ist gar ein Beispiel für einen Song, der im Chorus dann etwas schwächelt.
Mark Tremonti hat auf diesem Album mit einigen Loops gearbeitet, die ihn inspiriert haben sollen. Ein Beispiel dafür findet sich zu Beginn von 'Pay No Mind', wo es in meinen Ohren etwas deplatziert klingt und ich zu Beginn denke, es mit einer ganz anderen Band zu tun zu haben. Überhaupt frage ich mich, ob diese Idee "Walk The Sky" wirklich gut getan hat, denn positive Effekte kann ich tatsächlich nicht benennen.
Ihr merkt es schon, vom üblichen Top10-Platz in meinen Jahrescharts ist "Walk The Sky" bislang doch recht weit entfernt. Es ist kein Totalausfall wie letztes Jahr "Evolution" von DISTURBED, aber schon ein Ausrutscher wie SHINEDOWNs "Threat To Survival". Letztere haben sich mit dem letzten Album erholt gezeigt und gehen jetzt passenderweise mit ALTER BRIDGE auf Tour. Vielleicht ja ein gutes Omen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk