AVATARIUM - Hurricanes And Halos
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2017
Mehr über Avatarium
- Genre:
- Hard Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 26.05.2017
- Into The Fire - Into The Storm
- The Starless Sleep
- Road To Jerusalem
- Medusa Child
- The Sky At The Bottom Of The Sea
- When Breath Turns To Air
- A Kiss (From The End Of The World)
- Hurricanes And Halos
Phasen- und Farben-Verschiebung in Richtung Rock.
Mit AVATARIUM ist der Metal-Szene ein wahrer Edelstein entwachsen. Die ersten beiden Alben "Avatarium" und "The Girl With A Raven Mask" begeistern mich nach wie vor, Songs wie 'Moonhorse' und 'Pearls And Coffins' sind mittlerweile tief in persönlichen Alltime-Playlists verwurzelt und live ist die Band rund um Jennie Ann Smith eh ein unerhörter Charmebolzen. Und das Schöne ist: mit "Hurricanes And Halos" macht die Band einfach weiter so.
Ganz grob gesagt, orientiert sich die Band jetzt noch etwas mehr in Richtung des eher blues-rockigen, locker-gefühlvollen Vintage-Rocks und weg vom CANDLEMASS’schen Doom-Metal-Ansatz. Verständlich, denn auch ein Leif Edling kann sich nicht jahrzehntelang hochkarätige Kraftprotz-Riffs ausdenken und Mrs Smiths Zauberstimme vermag eh viel mehr zu leisten als "nur" kraftvoll über Dampfwalzen-Riffs knödeln. Klar, bei 'Medusa Child' oder 'A Kiss (From The End Of The World)' wird auch dieses Rezept weiterhin bedient, und bei letzterem fällt auch mir Fanboy - trotz des grandiosen psychedelischen Finales - ein gewisses Ideen-Recycling auf. Auch das eröffnende 'Into The Fire - Into The Storm' hat nicht ganz die Qualität des Openers und Titelsongs des Vorgängers. Wer dabei peinlicherweise dazu noch 'fire' auf 'desire' reimt, bekommt dafür automatisch einen halben Punkt Abzug.
Das war’s dann aber schon mit meiner Kritik. Dafür ist die Musik einfach zu herrlich, hach, ich möchte frohlocken ob des majestätisch-schönen Vintage-Rock-Feelings bei 'The Starless Sleep'. Was für ein Ohrwurm! Hier ist man definitiv näher an JESS AND THE ANCIENT ONES oder THE DEVIL’S BLOOD als jemals bevor, und ich persönlich sehe dies - auch bei 'The Sky At The Bottom Of The Sea' - sehr positiv! Auch das orientalische 'Road To Jerusalem' ist so ganz anders als AVATARIUM sich bislang präsentierte. Hier könnte die Band auch als weibliche Version von THE TEA PARTY durchgehen. Ganz intim wird es bei 'When Breath Turns To Air', wo sich verhaltende Orgelsounds, Gilmour'sche Gitarrentupfer und Jennies unwiderstehliche Stimme ganz zärtlich küssen. Stimmungsvoll ist auch das instrumentale Outro, das herrlich wieder in den Opener übergeht, stellt man das Album auf Dauerschleife. Es ist sicher kein Fehler, dies zu tun.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Thomas Becker