AXXELERATOR - Heads Or Tails
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2021
Mehr über Axxelerator
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Allegro Talent Media
- Release:
- 24.09.2021
- Gates Of Ur
- Heads Or Tails
- Signs Of The Idol
- Living With Nuclear Neighbours
- Speedcrew
- Paradise Lost
- The West & The Rest
- Skye On Fire
- Starwinds
- Violent Crowd
- Here Comes The Pain Patrol
Noch mit Luft nach oben
Wie Pilze sprießen seit Jahren die Thrash-Metal-Bands aus dem Boden. Doch nicht nur in Deutschland, sondern auch in der schönen Schweiz machen die jungen Wilden auf sich aufmerksam, um lautstark der Bay-Area Tribut zu zollen und zweite "Bonded By Blood"-, "The Legacy"-, "The Ultra-Violence"- oder "Ride The Lightning"-Platten zu veröffentlichen. Ein lautes Liedchen können die Jungs von AXXELERATOR davon singen. 2010 in Luzern gegründet, wollte die Riff- und Doublebass-Lokomotive noch nicht richtig an Fahrt gewinnen, denn bis auf die "Soulcatcher"-EP von 2015 steht noch nicht viel auf der Habenseite von Vale Rast und Co. Doch nun stehen die Zeichen auf Sturm und "Heads Or Tails", das langerwartete Debüt, kann kommen!
Und – das mag man nun gut finden oder nicht – ist "Heads Or Tails" genauso wie erwartet. Heroen wie TESTAMENT, EXODUS, DEATH ANGEL und selbstverständlich auch METALLICA stehen in jeder Minute Pate, dezente Twin-Gitarren, die an die NWoBHM-Hochphase erinnern, sind ebenso gegenwärtig wie ein amtlich produzierter Mix aus schnellen Riffattacken und gewaltigen Stampfern, die Eindruck machen. Dazu das Comic-Artwork, ein paar schmucke Melodien und offensive Vocals, die passender nicht sein können. Generell gehen die elf Brecher gut ins Ohr, obgleich sich auch die einen oder anderen nicht ganz so bissfesten Attacken mitreingeschmuggelt haben, die das Album unnötig in die Länge ziehen. Die oben genannten Klassiker sind schließlich auch mit weniger Songs ausgekommen.
Und hier liegt der Hase im Pfeffer begraben: Über die meiste Zeit zeigt sich AXXELERATOR von der Schokoladenseite. Mal straight und zielstrebig ('Speedcrew', 'The West, The Rest'), mal mit Ohrwurmmelodien- und rhythmen umherschmeißend ('Heads Or Tails', 'Signs Of The Idol'), mal kaltschnäuzig und fast schon erhaben ('Living With Nuclear Neighbours'), weiß die Band definitiv, wie man knackigen Thrash Metal an den Mann bringt. Doch speziell dem Ende hin verliert "Heads Or Tails" an Dynamik, fast schon erzwungen retten sich die Schweizer über die Ziellinie und lassen zu später Stunde den Biss der Anfangszeit vermissen. Wir meckern hier auf sehr hohem Niveau, verliert man die Tatsache nicht außer Acht, dass die Jungs uns erst ihr Debüt präsentieren.
Doch für künftige Schandtaten dürfen sie sich nicht nur mehr auf die eigenen Stärken besinnen – und diese dürfen sie mit Stolz geschwellter Brust präsentieren – sondern auch mit zwei, drei Songs weniger wiederum Pluspunkte für die gewisse Kurzweiligkeit einheimsen. So oder so ist "Heads Or Tails" ein gelungenes kleines Feuerwerkchen geworden, dem noch etwas der Mut fehlt. Doch was nicht ist, kann bekanntlich noch werden.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp