BöLZER - Soma
Mehr über Bölzer
- Genre:
- Death Metal / Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Invictus Productions
- Release:
- 05.08.2014
- Steppes
- Labyrinthian Graves
Definitiv kein Beruhigungsmittel
Das schweizer Duo BÖLZER ist spätestens seit der Veröffentlichung von "Aura" im letzten Jahr einer der größten Hoffnungsträger im metallischen Underground. In diesem Falle sogar verschiedener Teile des so gerne auf Abgrenzung bedachten Undergrounds, da nicht nur Black- und Death-Metal-Fans an dem derben Gerumpel ihre höllische Freude haben, sondern auch Traditionalisten, die bei heiser-harschem Gesang sonst angeekelt die Nase rümpfen. Den ungeschriebenen Regeln des Undergrounds folgend, veröffentlicht BÖLZER nach der EP im letzten Jahr nun eine weitere EP, wobei man bei zwei Songs auch von einer klassischen Single sprechen kann. "Soma" bietet dabei mit dem kompakten 'Steppes' und dem ausladenden 'Labyrinthian Graves' einen weiteren Einblick in die düster-mystische Welt von BÖLZER und fasziniert auf die gleiche Weise wie der Vorgänger.
Rein musikalisch gibt es dabei erneut eine derbe Mischung aus Black- und Death Metal, mit heiserem Gesang, der hin und wieder ins Deklamatorische wechselt. Schlichte Riffs, hohes Tempo und möglichst wenig konventionelle Melodien stehen ganz oben auf der Liste von Zutaten im BÖLZER-Süppchen, was zunächst nicht besondern herausragend klingt. Doch den beiden Herren gelingt es, dass ihre Kompositionen auf eine unerklärliche Weise fesseln; man kann nicht weghören, aber auch schwer erklären, warum das nicht geht. "Soma" ist somit einmal mehr ein klanggewordenes Enigma, das auf eine ganz eigene Weise bedrohlicher wirkt als fast alles, was der klassische Black Metal in den letzten Jahren so hervorgebracht hat. Mit gänzlich anderen Mitteln schaffte es dieses Jahr lediglich MORBUS CHRON auf "Sweven" eine ähnlich finstere Atmosphäre zu erzeugen, was BÖLZER in einen ganz eigenen Kreis aktueller Düsterkunst hebt.
Wer "Aura" mochte, wird sich auch dem Bann von "Soma" nicht entziehen können und BÖLZER macht einen weiteren Schritt auf dem eigenen Weg in die Verdammnis, der uns hoffentlich noch viel Musik dieser Güteklasse bringt.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst