BLACK ROSE - Black Rose
Mehr über Black Rose
- Genre:
- melodischer Hard Rock
- Label:
- Shark Records
- Fallen Angel
- Coming Home
- Lying Eyes
- Yesterday's Gone Forever
- Forever Lost (Sleep Well)
- Belong Together
- Everlasting Rain
- No Way Out
- Night And Day
- Keep On (Looking For Love)
- Decisions
- Spacewalk
- Leave It Behind
- Always Tomorrow
- A New Beginning
- Wild Child
Was haben wir denn hier? Aha, kurz gesagt melodischer Hard Rock, der zwar ganz angenehm ins Ohr geht, aber weder etwas Neues noch etwas Besonderes darstellt. Vom Stil her u.a. vergleichbar mit dem noch frischen CORNERSTONE-Album "Human Stain" (die Gruppe von Steen Morgensen von ROYAL HUNT und dem ex-RAINBOW-Sänger Dougie White), aber hauptsächlich auch mit sehr vielen Parallelen zu diversen Gruppen, die bereits in den 80er Jahren dieses Genre bevölkert haben. Die schwarzen Rosen haben es immerhin auf ein vergleichbar langes Album (16 Songs, über 62 Minuten) gebracht, dennoch kann die Qualität der Songs mit den quantitativen Vorgaben nicht immer mithalten.
Auf "Black Rose" stehen jede Menge ruhige Rocksongs, die ihre Reize eher durch gelungene Melodien ausspielen, aber leider selten bis nie etwas mehr Fahrt aufnehmen, um auch mal mit Pep einfach gerade drauflos zu rocken. Gitarrensoli gibts en masse (vielleicht hat man es da etwas zu gut gemeint), was ich aber vor allen Dinge ankreiden muss, ist, dass die Songs immer das gleiche, gängige Strickmuster wiederholen (melodische Gesangslinie in der Strophe, hymnisch bis bombastisch anmutender Refrain, danach Gitarrensolo etc.), da hätte man noch genügend Spielraum für abwechslungsreichere Songstrukturen gehabt, die das Ganze sicherlich nicht unwesentlich hätten auflockern können. "Everlasting Rain" ist eine richtig flotte Nummer, "Forever Lost" eine eingängige Ballade, aber die meisten anderen Songs sind halt einander viel zu ähnlich. Außerdem hat man das Gefühl, dass Einem einige Passagen so oder so ähnlich auch schon mal irgendwo unter gekommen sind.
Der Gesang kommt mir manchmal etwas zu schmalzig daher und wirkt ab und an sogar ein bisschen weinerlich, die Vocals hätten da ruhig etwas kraftvoller sein können. Die Instrumentalfraktion macht ihre Sache ganz ordentlich, zumindest da gibt's nichts zu meckern. Allerdings kommt hinzu, dass auch relativ viele unspektakuläre Songs ("Belong Together", "Leave It Behind") auf der Platte stehen, die nur von wenigen Highlights abgelöst werden. Die guten Ansätze, die hier und da auftauchen, bleiben leider Stückwerk, außerdem sind mir Sound und Songs einfach zu glatt gebügelt.
Versteht mich jetzt nicht falsch, musikalisch ist "Black Rose" durchaus keine schlechte Angelegenheit, allerdings beschreiten die Jungs hier ausschließlich bereits stark ausgelatschte Pfade und dafür fehlt den Songs dann halt zum Großteil der gewisse Kick, der sie trotzdem hervorstechen lassen könnte. Ein Album also, das sicherlich auch schon in den 80er Jahren das Licht der Welt hätte erblicken können und von den damaligen Hard Rock-Größen stark inspiriert zu sein scheint. Aber wer auf melodischen Hard Rock steht, dürfte durchaus Gefallen an "Black Rose" finden, ergo: sollte ruhig mal reinhören, denn schlecht gemacht ist das nämlich auch nicht gerade.
Anspieltipps: Lying Eyes, Yesterday's Gone Forever, Decisions
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer