BLACK ROSE - Explode
Mehr über Black Rose
- Genre:
- Melodic Rock
- Label:
- Shark Records / Alive
- Release:
- 05.04.2004
- Explode
- On Your Knees
- Into The Night
- Thunder And Lightning
- On The Run
- Paradise Is Lost
- Deceiver
- Firefly
- Love Will Never Die
- We Can Make It
Es gibt Bands, über die man seitenweise erzählen kann, und es gibt Bands wie BLACK ROSE. Über diese Band weiß ich nämlich nicht gerade viel und auch im Internet gibt es - trotz eigener Band-Homepage - so gut wie keine Informationen zur Band-Geschichte - ganz zu schweigen davon, dass auch der mitgelieferte Beipackzettel diesbezüglich mit Fakten geizt. Das Einzige, das ich in Erfahrung bringen konnte, ist, dass es sich bei BLACK ROSE um eine Melodic-Rock-Band aus Schweden handelt, die aus Johan Spinord (Gesang), Ola Carlsson (Gitarre), Anders Haga (Bass), Magnus Vesterlund (Keyboards) und Peter Haga (Schlagzeug) besteht und im Jahre 2002 ihr selbstbetiteltes Debüt-Album veröffentlicht hat (nach diversen Promo- und Demo-CDs). Wie auch immer - nun ist BLACK ROSE auf alle Fälle mit ihrem Zweitwerk "Explode" am Start, und seit dem 5. April steht dieses Album auch hierzulande in den Plattenläden...
Los geht es gleich mit dem Titeltrack 'Explode', der im Großen und Ganzen recht flott aus den Boxen tönt. Dies liegt insbesondere an der ziemlich guten Gitarrenarbeit von Ola Carlsson, die gerade im Instrumentalteil sehr stark von Yngwie Malmsteen beeinflusst klingt. Keyboards, Bass und Schlagzeug sorgen zwar für eine solide Basis, können aber sonst kaum Akzente setzen. Ganz anders jedoch Sänger Johan Spinord, der über eine großartige Rockstimme verfügt und diese auch sehr gekonnt einsetzt.
'On Your Knees' startet mit neoklassischen Gitarrenläufen, verfällt dann aber relativ schnell in den typischen Hardrock-Rhythmus und schleppt sich so durch den ganzen Song. Wenn der Instrumentalteil mit seinen klassischen und erneut auch neoklassischen Zitaten nicht so gelungen wäre, dann würde dieses Stück über das Mittelmaß nicht hinauskommen.
Das anschließende 'Into The Night' hat nicht nur einen Titel, dem man im Rockzirkus nicht erst einmal begegnet ist, nein, auch der Song selbst bedient sämtliche Klischees. Natürlich gibt es hier einen super-melodischen Refrain und auch das musikalische Können der beteiligten Musiker (inkl. Sänger) lässt nichts zu wünschen übrig, aber irgendwie kennt man das alles zur Genüge.
Auch 'Thunder And Lightning' ist kein wirklich einfallsreicher Songtitel, aber wenigstens die musikalische Umsetzung ist ganz ordentlich geworden. Gut, bei einer Ballade ist der kreative Spielraum relativ begrenzt, aber aufgrund der guten Gesangsleistung und einiger schöner Gitarreneinschübe geht dieses Stück schon in Ordnung.
In Ordnung geht auf alle Fälle auch 'On The Run', das ziemlich schnell daherkommt und auch aus der Feder eines Yngwie Malmsteen stammen könnte. Dementsprechend tauchen hier auch an allen Ecken und Enden wieselflinke Gitarrenläufe auf, die aber immer noch songdienlich eingesetzt werden. Dafür sorgt nicht zuletzt auch die eingängige Melodieführung dieses Stücks, die immer noch die Oberhand behält.
Dieses Niveau kann 'Paradise Is Lost' anschließend nicht ganz halten, auch wenn dieser Song aufgrund seines Abwechslungsreichtums schon noch zu den besseren auf "Explode" gehört. Darüber hinaus können sich hier endlich auch mal Magnus Vesterlund sowie Anders und Peter Haga mehr in den Song einbringen und schaffen es Akzente zu setzen.
'Deceiver' hat danach wieder ein ähnliches Problem wie viele andere Songs auch - es ist alles einfach zu vorhersehbar. Ein paar nette Gitarrenriffs und eine ohrwürmige Melodie sind einfach zu wenig, um wirklich vom Hocker reißen zu können.
Bei 'Firefly' handelt es sich dann um ein reines Instrumentalstück, und das kann ja von vornherein nichts sein, da der beste Mann von BLACK ROSE, nämlich Sänger Johan, nicht mitspielen darf. Nun, ganz so schlimm ist es nicht, denn die Herren Musiker machen ihre Sache schon recht ordentlich und so ist dieses Stück insgesamt doch ganz nett anzuhören.
Auch 'Love Will Never Die' kann mich nicht wirklich begeistern, obwohl die Band hier wieder komplett am Start ist. Dieses Stück Musik schleppt sich in ziemlich gemäßigtem Tempo dahin und hat auch sonst nicht wirklich viel zu bieten.
Ganz ähnlich verhält es sich auch mit dem abschließenden 'We Can Make It'. BLACK ROSE können hier zwar ein wenig an Tempo zulegen, die Songqualität hat davon aber kaum profitiert, und deshalb kommt dieses Stück auch nicht über das Prädikat "Durchschnittsware" hinaus.
Das mag nun alles ziemlich negativ klingen, doch eine richtig schlechte Scheibe ist "Explode" deswegen noch lange nicht. Technisch ist sowieso alles im grünen Bereich - vor allem an Gitarre und Gesang finden sich richtig gute Musiker -, und auch die Songwriting-Qualitäten sind an sich nicht wirklich übel. Das Problem dieser Scheibe ist nur, dass die meisten Songs wie tausendmal gehört klingen und sich daher sehr schnell abnützen. Und die wenigen Ausreißer ins Positive sind einfach zu wenig, um für dieses Album eine Kaufempfehlung aussprechen zu können. Wer dennoch neugierig geworden ist, darf sich natürlich gerne ein eigenes Bild machen. Wer es aber nicht tut, hat auch nicht wirklich viel verpasst...
Anspieltipps: On Your Knees; Thunder And Lightning; On The Run
- Redakteur:
- Martin Schaich