BRING ME THE HORIZON - Suicide Season
Mehr über Bring Me The Horizon
- Genre:
- Metalcore / Deathcore
- Label:
- Visible Noise / Soulfood
- Release:
- 06.10.2008
- The Comedown
- Chelsea Smile
- It Was Written In Blood
- Death Breath
- Football Season Is Over
- Sleep With One Eye Open
- Diamonds Aren't Forever
- The Sadness Will Never End
- No Need For Introductions
- Suicide Season
Die jungen Briten bedienen den Metalcore-Hype.
Was das Hervorbringen zugkräftiger junger Bands in Sachen harter Gitarrenmusik angeht, war die größte der britischen Inseln zuletzt ja nicht allzu produktiv. Ob sich das durch die im Jahre 2004 gegründete Kapelle BRING ME THE HORIZON geändert hat, die sehr spät bis zu spät auf den Metalcore-Zug aufsprang und ihr Gebräu aus ausgefeilt melodischen Riffs, runtergestimmten Gitarren, Keyboards, Screamo-Gesang und Growls selbst dem Zeitgeist entsprechend Deathcore nennt, das mag bezweifelt werden.
Klar, mit der morbid-hippen Andrew-W.K.-Ästhetik und der coolen Aufmachung der Scheibe, dürften die noch sehr jungen Protagonisten den Nerv der Szene treffen. Auch die Fredman-Produktion von Fredrik Nordström lässt nichts anbrennen. Besonders der Basssound kommt gut zum Tragen. Dass Curtis Ward und Lee Malia an den Klampfen was drauf haben, auch das hört man an allen Ecken und Enden. Besonders wenn das Tempo nach einem der zahlreichen Tempowechsel mal gedrosselt wird, bricht auch eine sehr ordentliche Heaviness durch. Doch ansonsten wird schlicht und ergreifend der Hype bedient, und dies bei aller vordergründigen Durchschlagskraft leider nicht mit der authentischen Brachialität, die ich eigentlich erwarte, wenn der Bestandteil "Death" im selbst gewählten Genre enthalten ist.
Auch das für die Schublade urtypische und daher absolut nicht mehr spannende Aggro-Gekreische von Frontmann Oliver Sykes nervt durch seine Hysterie sehr schnell und sehr nachhaltig. Wobei hin und wieder die sehr guten Gitarrenleads wie bei 'The Sadness Will Never End' zu gefallen wissen und das gesangliche Manko ein wenig aufwiegen. Auch die punkigen und Hardcore-lastigen Elemente sind gelungen. Alles in allem bleibt aus meiner Sicht jedoch nicht mehr als eine weitere relativ austauschbare Scheibe eines langsam sterbenden Trends, die sich beinharte Metalcoreler vielleicht geben möchten, deren Relevanz im Übrigen aber eher am untersten Rand des Spektrums anzusiedeln ist.
Anspieltipps: The Comedown, The Sadness Will Never End, Suicide Season
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle