CARNIFEX (FIN) - Pathological Rites
Mehr über Carnifex (FIN)
- Genre:
- Death Metal / Grind
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Xtreem Music
- Release:
- 23.05.2018
- Intro [Demo '91]
- Pathological Rite [Demo '91]
- Disturbed One [Demo '91]
- Purify The Souls [Demo '91]
- Necrophobia [Demo '91]
- Aberration Into My Subconscious [Demo '91]
- Left Behind [Demo '91]
- Release From Slavery [Split Demo]
- Why [Demo '93]
- Salvation = Suffocation [Demo '93]
- Resurrection [Demo '93]
- Spiritual Void [Demo '93]
- Fresh Flesh [Rehearsal '93]
Wiederveröffentlichter Untergrundlärm.
Ich finde es prinzipiell begrüßenswert, wenn auch Formationen, denen der musikalische Durchbruch verwehrt blieb, nachträglich eine Würdigung ihres Werkes erfahren. Im Falle der finnischen Grind-/Death-Metal-Band CARNIFEX, deren Existenz die Jahre 1990-1994 umfasste und die zu den Zeitgenossen von Kapellen wie FESTERDAY, SENTENCED oder CARTILAGE gehörte, besteht dieses Vermächtnis leider nur aus einem guten Dutzend Rohaufnahmen, gesammelt von zwei Demo-Tapes und einer Split mit FESTERDAY. Wie es zu der digitalen Neuauflage dieser todesmetallischen Steinzeitfragmente kommt, wird uns nicht erklärt – womöglich ist einer der seinerzeit beteiligten Musiker über die analogen Überbleibsel seiner damaligen Band gestolpert und bringt diese nun ohne großen Aufwand digitalisiert 25 Jahre später noch einmal unter die Menschheit. Wer weiß.
"Pathological Rites" ist demzufolge kein durchproduziertes Album, sondern schlicht eine Art Werkschau, bestehend aus besagten CARNIFEX-Demos und einer Proberaumaufnahme der Band aus den frühen 1990ern. Entsprechend erwartet neugierige Hörer/innen auf dieser Nostalgieveröffentlichung Death/Grind in allerblutigster, vollkommen roher Reinform, also schepperndes Schlagzeug, breiig-höhenlastige Gitarren und unmenschliches Gegrunze. So haben sich DEICIDE, NAPALM DEATH und Konsorten in grauen Urzeiten wohl auch einst angehört, folglich dürfte "Pathological Rites" in erster Linie für Genrepuristen und Sammler interessant sein. Ein Hörvergnügen ist der immerhin doch 45-minütige Demolärm jedoch mitnichten, auch wenn eine Verbesserung in Sachen Struktur und Songwriting zwischen den 91er und 93er Demos nicht bestritten werden kann.
Ist es unfair, diesem Erinnerungsstück an einen von zahllosen größtenteils ungehört zugrunde gegangenen Underground-Vertretern aus heutiger Sicht überhaupt eine Note zu geben? Nun, letztlich soll diese nur ausdrücken, dass man auch als Freund roher Todesstahlkost alter Schule heutzutage unterhaltsamere und hochwertigere Kost findet als "Pathological Rites". CARNIFEX aus dem finnischen Kokkola kochte vor einem Vierteljahrhundert das genreüblich morbide Hackfleischgebräu und war damit in der lokalen Szene in bester Gesellschaft, benötigt im Jahr 2018 jedoch, seien wir ehrlich, keine Wiederbelebung mehr. Ein sympathischer Zug ist dieses kleine Denkmal an eine unbekannte Kapelle, der größere Bühnen und mehr Aufmerksamkeit letztlich verwehrt blieben, aber dennoch.
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Timon Krause