CAVALERA CONSPIRACY - Pandemonium
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2014
Mehr über Cavalera Conspiracy
- Genre:
- Groove Thrash
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Napalm Records (Universal)
- Release:
- 31.10.2014
- Cramunhao
- Apex Predator
- Insurrection
- Not Losing The Edge
- Father Of Hate
- Babylonian Pandemonium
- The Crucible
- Deus Ex Machina
- Porra
- Bonzai Kamikazee
- Scum
- I, Barbarian
Komm Max, brüll mich an!
Max und Igor machen es nochmal. Für Fans sicher eine gute Nachricht, und da ich an der ersten Kollaboration der beiden und an den letzten SOULFLY-Alben Gefallen gefunden habe, nehme ich mir mit Wonne "Pandemonium" vor. Aber natürlich bekomme ich weder SOULFLY 2.0., noch eine Neuauflage von "Inflikted". Sondern erstmal gewaltig etwas auf die Zwölf.
Was als erstes auffällt, ist der weit in den Hintergrund gemischte Gesang und die industrialartigen Sounds, eingebettet in einen erbarmungslosen Ansturm. Fette Groovemonster? Fehlanzeige. Hier regiert das Brett. Und ein tiefer, gutturaler Gesang, der weit entfernt ist von dem, was Max in den letzten Jahren so von sich gegeben hat. Ganz offensichtlich mit einer gewissen "Leck Mich"-Attitüde ausgestattet, schreddert sich Igor pfeilschnell durch brutale Attacken wie den Titelsong oder das wilde 'Apex Predator' oder 'Father Of Hate'. Dazwischen immer wieder moderne Töne, fast disharmonisch, die versuchen, ein gewisses Unwohlsein in die Speedattacken zu mixen.
Liegt es vielleicht daran, dass das Album fasziniert, aber nicht packt? Ich höre zu, ich finde die Details interessant, aber ich bin nicht begeistert. Gelegentliche Passagen wie das starke Gitarrenspiel im hinteren Teil von 'Cramunhao' oder dem Midtempo-Part von 'Insurrection' finde ich toll, aber auf Albumlänge ermüdet das Konzept ein wenig und nur wenige Songs vermögen vollständig mitzureißen. Das liegt wohl auch daran, dass sich die Lieder in ihrer Struktur zu sehr ähneln. Schnell anfangen, einen Gang zurückschalten im Mittelteil, gerne mit schrägen Tönen gemischt, und dann halt nochmal Gas geben.
Andererseits gibt es auch keinen Song, der für sich allein schwach wäre, und gegen Ende findet sich dann doch noch ein Stück, dass sich nach ein paar Durchgängen zu meinem Favoriten gemausert hat: 'Deus Ex Machina'. Hier sirrt die Gitarre unterkühlt und versteckt, Max singt etwas weniger tief, der Refrain animiert zum Mitgrölen, und ein Solo aus der SLAYER-Schmiede rundet das Ganze ab. Dass danach noch ein eher experimentelles Stück namens 'Porra' kommt, hilft sicher auch.
So bleibt "Pandemonium" etwas hinter meinen, zugegeben einfältigen, Erwartungen zurück. Aber die CAVALERA CONSPIRACY hat sich verändert und etwas Neues probiert, was aber zwölf Stücke lang dem Hörer vielleicht etwas viel abverlangt. Trotzdem: Das ist schon gut, aber eben nichts für jeden Tag.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger