CONCEPT INSOMNIA - Kaleidoscope
Mehr über Concept Insomnia
- Genre:
- Modern Progressive Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigen
- Release:
- 01.04.2011
- The Intensive White
- Tetrachromacy
- Orange Pigment
- E62020
- Caput Mortuum
- The Chromatic Circle
- Shading
- Redrum
- From Grey To Black
- Kaleidoscope
- Drawing The Iron Marble
Ein Album fast so vielfältig wie das Leben!
CONCEPT INSOMNIA aus Hessen turnen schon seit längerer Zeit durch die moderne Welt des Progressive Metals. Mit ihren EPs "Ordinary Mirror" (2005), "No Words" (2006) und "Second Glance" (2007) konnte sich das Quintett bereits einen Namen machen. Mit "Kaleidoscope" liegt der zweite Langspieler vor, der es musikalisch wie thematisch in sich hat.
Zur Thematik: Dem Album liegt das Konzept zugrunde, dass der Mensch Eigenschaften in der Hand halte wie ein Maler seine Farbpalette - oder eben wie die Farben eines Kaleidoskops. Mit jeder Entscheidung mische der Mensch diese Farben, er drehe am eigenen Kaleidoskop seines Lebens. So blühe die Persönlichkeit in vielen Farben, bis sie im schwarzen Nichts ende. Der Protagonist der Scheibe erfahre diese Wandlungen: Getrieben von unschuldiger Neugier ('The Intensive White') bis zum Hass über den eigenen Niedergang ('From Grey To Black', 'Drawing The Iron Marble'). So weit, sehr gut!
Musikalisch lassen die Herren kein Auge trocken. Sie schöpfen wie das Kaleidoskop selbst, aus einer bunten Farbpalette und bieten unterschiedlichste Dynamiken und Emotionen. Dazu gesellt sich ein gute Portion an Verspieltheit und der Hang zu vertrackten Pattern. Über allem thront der wundervolle Klargesang von Luke, welcher von derben Shouts und Growls von Phil (Bass) und Dave (Gitarre) ergänzt wird.
Los geht die Lebenserzählung mit 'The Intensive White', einem starkem Track, der mit Leichtigkeit die Schubladen von Prog über Thrash, Death und modernen Metal durcheinander würfelt - ohne dabei den roten Faden zu verlieren. Der Höhepunkt ist der hymnenartige Refrain. Großartig.
'Tetrachromacy' spinnt diesen Faden weiter und wird sogar noch etwas aufgedrehter. Die warme, orangene Farbe scheint in 'Orange Pigment' fast fühlbar zu werden. Sehr erhaben und mit tollen Melodiebögen kommt der Song daher, gespickt mit fiesen Death-Einlagen. Das Wort "Durchhänger" wurde von CONCEPT INSOMNIA wohl gestrichen, hier reiht sich Perle an Perle.
Wunderbar kommt auch 'Caput Mortuum' daher: Ein rauchiges Riff leitet den Track ein, welches den Weg für satten Groove und viel Emotionen ebnet. Die Keyboards, welche sich in jedem Track wiederfinden, werden ebenfalls von Luke sehr dezent eingefügt und können den Songs viel Tiefe verleihen. Im Titeltrack wird die gesamte musikalische Farbpalette noch mals aufgefahren und findet mit elektronischen Beats in 'Drawing The Iron Marble' und letzten Pianoklängen das Ende.
Im Verlaufe des Albums fühle ich mich immer wieder an alte Glanztaten von PAIN OF SALVATION und an ältere MERCENARY erinnert. Aber Vergleiche hin oder her, CONCEPT INSOMNIA schaffen mit "Kaleidoscope" eine eigene Nische, in der sie sich austoben. Wie gesagt: Durchhänger bietet die Scheibe keine, vielmehr überzeugt sie mit starkem progressivem Songwriting, ohne dabei aufgesetzt verfrickelt zu sein. "Kaleidoscope" kann jedem Prog-Fan nur empfohlen werden.
Anspieltipps: The Intensive White, Caput Mortuum, Kaleidoscope
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Jakob Ehmke