CRASHDIET - Generation Wild
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2010
Mehr über Crashdiet
- Genre:
- Glam Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Frontiers (Soulfood Music)
- Release:
- 23.04.2010
- 442 (Intro)
- Armageddon
- So Alive
- Generation Wild
- Rebel
- Save Her
- Down With The Dust
- Native Nature
- Chemical
- Bound To Fail
- Beautiful Pain
Plüschiger Sleaze oder ...?
Okay, ich gestehe: Dies ist mein erster intensiver Höreindruck von CRASHDIET. Obendrein hatte ich die Band auch immer vorschnell in die Glamrock-Schublade gesteckt. Viel Image, unangenehm bunt, musikalisch außerhalb meiner Jagdgebiete. Manchmal liegt man falsch. Dieses Mal lag ich sogar falscher. Bereits beim ersten Durchmarsch von "Generation Wild" bin ich wild kopfschüttelnd und fröhlich mitsingend in Cabriostimmung. Das ist alles herrlich frisch und mitreißend. Knusprige Gitarren, eine Stimme, die trotz des ganzen Drecks in der Luftröhre noch sauber genug klingt, um den melodischen Aspekt der Band ausreichend in Szene zu setzen und Melodien, die sofort ins Ohr gehen. Ein Umstand, der bei dieser Art von Musik immens wichtig ist. Auf unnötige Balladen wird obendrein auch noch verzichtet. Bonuspunkt. Schmalzbrote gibt es andernorts schon genug.
Im Detail bedeutet das, CRASHDIET krachen mit diesem Rundling mit Anlauf in mein Vergnügungszentrum und bereiten mir seither spaßige Stunden am laufenden Meter. Allen voran das schlichtweg grandiose 'Down With The Dust', bei dessen Erstkontakt mir wirklich die Spucke weggeblieben ist. Hier stimmt wirklich alles. Erinnerungen an tolle Songs von WHITE LION werden wach und spätestens beim Chorus reckt sich die Faust gen Himmel. Diese treibende Nummer hat einfach mal alles, was so einen Song toll macht. Und wenn ich jetzt überlege, wie oft ich das gute Stück schon in Wiederholungsschleife inhaliert habe, ohne dass es sich im geringsten abgenutzt hätte, gibt es wohl keine Abnutzungserscheinungen. Wenn man das in der Kürze der bis jetzt zur Verfügung gestandenen Zeit beurteilen kann.
"Generation Wild" nun auf diesen Überflieger zu reduzieren, wäre allerdings ein plüschiger Fehler. Das würde ja bedeuten, weitere Knackärsche der Marke 'Native Nature' oder 'Rebel' und deren Hittauglichkeit zu unterschlagen. Weit abseits meiner Intention. Ebenso wenig möchte ich verschweigen, dass mit 'Save Her' und dem getragenen Rausschmeißer 'Beautiful Pain' zwei sehr gelungene Herzenskratzer auf dem Album stehen. Und diese Aussage steht in keinem Konflikt mit der Behauptung bezüglich der Balladen.
Für mich ist "Generation Wild" eine mehr als positive Überraschung, die sicherlich dazu führen wird, mich intensiver mit CRASHDIET zu beschäftigen. Dann kann ich sicherlich auch irgendwann Vergleiche zwischen dem aktuellen Sänger und seinem nicht mehr aktiven Vorgänger ziehen. Eine Information, die ich euch zurzeit leider vorenthalten muss. Man kann nicht alles wissen.
Also, nicht vom Image abschrecken lassen, sondern unvoreingenommen wegbraten lassen. Hier gibt es Cabrio-Gebrate ohne Prolo-Fuchsschwanz. Achselschweiß inklusive. Lecker.
Anspieltipps: Down With The Dust; Beautiful Pain; So Alive; Save Her
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Holger Andrae