CRIMFALL - Amain
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2017
Mehr über Crimfall
- Genre:
- Symphonic Folk Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Metal Blade Records
- Release:
- 25.08.2017
- Eschaton
- The Last Stands
- Ten Winters Apart - Far From Any Fate
- Ten Winters Apart - Song of Mourn
- Ten Winters Apart - Sunder the Seventh Seal
- Ten Winters Apart - Dawn Without a Sun
- Mother Of Unbelievers
- It's A Long Road
- Wayward Verities
- Until Falls The Rain
Ein ambitioniertes Werk.
CRIMFALL meldet sich lockere sechs Jahre nach "The Writ Of Sword" mit "Amain" zurück. Haben Tausende verzweifelt auf dieses Drittwerk gewartet? Ich wage, das zu bezweifeln. Ich persönlich bin beispielweise, trotz meiner Zuneigung zum symphonischen Folk Metal, dieser Band noch nie über den Weg gelaufen. So ging ich auch ohne große Erwartungen an die neue Musik der fünfköpfigen Band aus Helsinki.
Und zunächst fühlte ich mich doch leicht abgewiesen. Die schwarzmetallischen Wurzeln, die sich beim näheren Hinhören eigentlich hauptsächlich im Gesang von Mikko Häkkinen (DRAUGNIM) manifestieren, störten mich zunächst massiv. Doch CRIMFALL sorgt auch für die Feingeister unter den Hörern. So weiß die zweite Stimme von Helena Haaparanta mit wunderbaren Klängen zwischen Rockröhre und epischem Klargesang zu überzeugen. Ähnlich wie auf früheren ENSIFERUM-Veröffentlichungen gleichen sich die beiden Stimmen wunderbar aus und auch musikalisch gibt es neben harter Blutrunst eben melancholische Stücke, immer versehen mit opulenter Orchestrierung. Ein großes Lob ist also auch Gitarrist Jakke Viitala auszusprechen, der neben der feinen Saitenarbeit auch für die zahlreichen Doseninstrumente zuständig ist, die das Songmaterial angenehm nah an aktuellere TURISAS-Veröffentlichungen rückt.
Doch leider gibt es gewisse Qualitätsschwankungen in besagtem Material. Wenn man sich zum Beispiel zuerst 'The Last Of Stands' anhört, das wie ein düster-episches Kriegsdrama anmutet und anschließend das poppige 'Dawn Without A Sun', das auch aus der inzwischen abgestumpften Feder Timo Tolkkis stammen könnte, kommt man nicht umhin, einen gewissen Niveauabfall festzustellen. Dieser Eindruck zieht sich ein wenig durch das gesamte Album, wenngleich ich hier gemeinerweise die beiden Extremfälle ausgesucht habe. Mit Stücken wie beispielweise dem schnellen 'Wayward Verities' oder der tollen Abschlussballade 'Until Falls The Rain' überweigen schon deutlich die gelungenen Kompositionen. Wenn bei den wenigen Schwachpunkten zukünftig noch etwas nachgeholfen wird, ist der Weg in die erste Genreliga gar nicht mehr weit.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marius Luehring