DAWN OF DISEASE - Worship The Grave
Auch im Soundcheck: Soundcheck 06/2016
Mehr über Dawn Of Disease
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 24.06.2016
- Worship The Grave
- The Saviour's Tomb
- Ashes
- On Trails Of Death
- Prayer For The Dawn
- Cult Of The Fading Light
- Through Nameless Ages
- Outsourcing The Brain
- Enwrapped In Guts
- The Sky Is Empty
Death Metal auf Identitätssuche
Auf ihrem Drittwerk "Worship The Grave" machen die fünf Burschen von DAWN OF DISEASE zweifellos mehr richtig als falsch. Das Todeskommando mit starkem Hang zu Melodien und Harmonien schießt zehn Salven in den blutroten Himmel, die ihre Wirkung nicht verfehlen. Bereits beim ersten Durchhören ertappt man sich Kopf nickend und erfreut sich an Melodien-/Harmonie-Feuerwerken wie 'Ashes' oder dem schleppenden Interludium 'Prayer For The Dawn'.
Dem gegenüber steht griffig gerifftes wie 'On Trails Of Death' (cooles Tempo-Wechselspiel mit D-, Blastbeats und allem, was es dazwischen noch so gibt) oder der groovende Rausschmeißer 'The Sky Is Empty'. Die Gitarren sind fett produziert, "atmen" aber zu wenig für mein Empfinden. Zudem fehlt bei allen tollen Riffs ein wenig die Spielfreude, der Funke will da nicht so ganz überspringen.
Die Grundzutaten sind also vorhanden, wieso dann sieben Punkte, werdet Ihr Euch fragen? Nun, da wäre zum einen der extrem eindimensionale und insgesamt etwas unspektakuläre Gesang. Zudem ist in der etwas zu glatt polierten Produktion vor allem die getriggerte Kick ein Dorn im Ohr. Bei derlei extremer Musik ist es natürlich schwierig, die Bass-Drum so zu mischen, dass sie sich durchsetzt. Jedoch passt das nicht so ganz zur recht oldschooligen Ausrichtung der Songs.
Zudem fehlt mir die rote Linie im Songwriting. Mal orientiert sich DAWN OF DISEASE an Melodic Death Metal und dabei nicht an den ganzen Urenkeln, sondern an den Gottvätern der Szene wie AT THE GATES oder IN FLAMES zu ihrer Anfangszeit. Und dann orientieren sich die Fünf etwas weiter nordwärts an Stockholm. Dabei haben sich die Jungs offensichtlich sehr stark mit den melodischeren Sachen von DISMEMBER auseinandergesetzt. Das Anfangsriff von 'The Saviour's Tomb' ist dreist abgekupfert von BLOODBATHs 'Mock The Cross'. Und ja, dann gibt es noch diese Blast-Eruptionen, die an die eine oder andere US-Größe erinnern.
Wie gesagt, die Grundzutaten sind vorhanden. Wenn es DAWN OF DISEASE schafft, künftig weniger zerfahren und fokussierter zu Werke zu gehen und in der Produktion den Dreck unter den Fingernägeln nicht herauszupuhlen, dann könnte uns Großes ins Haus stehen. Noch ist das nur gut.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Haris Durakovic