DAWNBRINGER - Night Of The Hammer
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2014
Mehr über Dawnbringer
- Genre:
- Doom/Heavy Metal
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Profound Lore Records
- Release:
- 24.10.2014
- Alien
- The Burning Of Home
- Nobody There
- Xiphias
- Hands Of Death
- One-Eyed Sister
- Damn You
- Not Your Night
- Funeral Child
- Crawling Off To Die
Nicht gut für die Knie, aber Balsam für die Seele. Geheimtipp!
Viel Zeit vergeuden möchte ich nicht, um "Night Of The Hammer" in eine Schublade zu stecken. Deutlich sind die Einflüsse aus klassischem Doom und traditionellem Heavy Metal. Chris Black, Kopf dieser herausragenden Formation aus Chicago, Illinois, ist ein umtriebiger Tausendsassa. Egal, ob als Bassist, Keyboarder, Gitarrist und Songwriter bei NACHTMYSTIUM zu Hochzeiten ("Assassins: Black Meddle Pt. I" und "Addicts: Black Meddle Pt. II") oder als Multiinstrumentalist bei HIGH SPIRITS: wo sein Name drauf steht, kommt immer etwas Beeindruckendes heraus.
Und so zieht auch 'Alien', der Opener von "Night Of The Hammer", den Hörer schnell in seinen Bann. Eingeleitet von einem treibenden Riff in bester PENTAGRAM-Manier, geht es ab dem Break mit Gänsehaut pur weiter. Durchgehend mehrstimmiger Gesang thront über sehr traditionell gehaltenem Gitarren-Riffing, der Kehrvers verlangt vom Hörer, vor Ehrfurcht nieder zu knien. Und wie sich im Laufe der gut 40 Minuten zeigen wird, verharrt man am besten in dieser Position.
Das epische 'The Burning Of Home' zollt Anfangs BATHORY Tribut, ehe im weiteren Verlauf im Galopp NWOBHM-Feeling aufkommt - und wieder diese unglaublich fesselnden Gesangsharmonien. 'Nobody There' ist dann tatsächlich der erste Song, in dem Chris Black "solo" singt. Ganz zäh bahnt sich der Song durch das Ohr, über das Hirn und bleibt im Herzen stehen. Auch hier ist PENTAGRAM allgegenwärtig. Steuert da gar Bobby Liebling einen Gastbeitrag am Gesang bei? Nein, Black kann es auch selbst. Die Knie füllen sich langsam mit Wasser, aber ans Aufstehen ist nicht zu denken, schließlich ist gerade einmal die Hälfte dieses Gourmethappens vorbei.
In den verbleibenden 20 Minuten wird mit Hooks nach wie vor nicht gegeizt (die zuckersüße Melodie im Kehrvers von 'One-Eyed Sister' oder das finstere 'Damn You'). Mit dem Rausschmeißer-Trio beweisen die Amis Mut. Denn eben jene Songs sind die mit Abstand ungewöhnlichsten auf "Night Of The Hammer". Den Anfang macht das latent Black-Metal-beeinflusste 'Not Your Night' (genialer Titel!), gefolgt von der MERCYFUL FATE-Hommage 'Funeral Child', ehe das todtraurige 'Crawling Off To Die', das rein musikalisch auch auf einem der beiden Alben der eingangs erwähnten Black Metaller NACHTMYSTIUM stehen könnte, den Zuhörer endlich wieder aufstehen lässt. Um erneut die Playtaste zu drücken. Ob die Knie das aushalten?!
Egal - so schön kann Leiden sein!
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Haris Durakovic