DEAD KOSMONAUT - Gravitas
Auch im Soundcheck: Soundcheck 01/2020
Mehr über Dead Kosmonaut
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- High Roller Records
- Release:
- 31.01.2020
- Black Tongue Tar
- Iscariot's Dream
- Vanitatis Profeta
- The Spirit Divide
- Hell Heaven
- Gravitas
- Dead Kosmonaut - Part I
- Dead Kosmonaut - Part II
IRON MAIDEN auf Doom und vieles Tolles mehr
Kann das neue Jahr denn besser beginnen als mit einer Doom-Version von IRON MAIDEN? Eben... Und genau deswegen solltet ihr euch unbedingt mit "Gravitas" auseinandersetzen. Das neue Album von DEAD KOSMONAUT um Per Gustavsson, seines Zeichens Sänger von NIFELHEIM und ein absoluter IRON MAIDEN-Maniac, und UNLEASHEDs Fredrik Folkare setzt die Maßstäbe in anspruchsvoller Langsamkeit bereits jetzt.
Die eisernen Jungfrauen sind im Sound der Schweden allgegenwärtig, das lässt sich nicht bestreiten und Gustavsson und seine Truppe würden das auch nicht bestreiten wollen. 'Vanitatis Profeta' ist ein solches Beispiel: Die beiden Klampfer zocken ab Songmitte tolle zweistimmige Leads in bester Smith/Murray-Tradition. Die Soli sind ebenfalls ein toller Tribut an eines der besten Gitarren-Tandems in der Geschichte des Heavy Metal. In 'The Spirit Divide' sind die wohl offensichtlichsten Zitate aus IRON MAIDENs Schaffen festzumachen. Das galoppierende Bass-Break gegen Mitte des Songs und die daraus hervorgehende Gitarrensolo-Orgie - ein Traum!
Alles IRON MAIDEN also? Mitnichten! So deutliche Spuren Dickinson & Co. im Sound von DEAD KOSMONAUT auch hinterlassen haben möchte, so vielschichtig ist das Gesamtpaket, das die fünf Schweden hier geschnürt haben. 'Black Tongue Tar', Opener und erste Single-Auskopplung von "Gravitas" beispielsweise, ein Song der vom Drive und den großen Melodien tatsächlich ein wenig an AUDREY HORNE zu 'Threshold'-Zeiten erinnert. Dieser satte Groove, die ausdrucksstarken, großartigen Vocals von Gustavsson und der tolle Solopart zwingen einen gleich zu Beginn, vorsichtshalber schon einmal die Repeat-Taste zu aktivieren.
In 'Iscariot's Dream' zaubert das prächtig harmonierende und extrem spielfreudige Gitarrenduo ein Iommi-Gedächtnisriff aus den Fingern, mit den Vocals kommen teils sogar Erinnerungen an die glorreichen DIO-Zeiten hoch, auch wenn Gustavsson mit seinen Vocals der einzigartigen Stimme der zu früh verstorbenen Ikone (natürlich) nicht das Wasser reichen kann. Aber wer kann das schon?
Der ein oder andere mag DEAD KOSMONAUT etwas Langatmigkeit vorwerfen, denn hier und da reiten die Schweden recht lang auf einem Riff. Beispielsweise bei 'Dead Kosmonaut - Part II', einem der beiden Longtracks auf "Gravitas". Hätte man in der Tat etwas straffen können, zweifellos. Gelungener der zweite Song jenseits der Zehn-Minuten-Marke, 'Hell / Heaven'. Ein klassisches Epos, mit ruhigem, bedächtigen Anfang, dann immer mehr Fahrt aufnehmend, gipfelnd im immer emotionaler werdenden Gesang, Leads und Soli zum Niederknien, ehe das Lied in einem Nebel aus Hall endet. Wunderbar, ganz wunderbar!
So, ich starte dann mal den nächsten Durchlauf - und ihr?
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Haris Durakovic