DOWNFALL OF GAIA - Atrophy
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2016
Mehr über Downfall Of Gaia
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Metal Blade
- Release:
- 11.11.2016
- Brood
- Woe
- Ephemerol
- Ephemerol II
- Atrophy
- Petrichor
YEAR OF NO LIGHT im schwarzen Gewand - mit Stimme
Häufig lief mir der Name DOWNFALL OF GAIA über den Weg, doch bislang fehlte mir der entscheidende Anreiz, den vier Jungs mal eine Chance zu geben. Nun, besser spät als gar nicht. Und das vorliegende, vierte Album der vier alternativen Blackies lohnt die intensive Auseinandersetzung.
Ein Begriff, der sich mir eingebrannt hat und mit dem ich an "Atrophy" herangetreten bin, ist "Post-Irgendwas". Ob Post-Rock, Post-Punk oder wie auch immer - alles gut. Aber in Assoziation mit Black Metal sträuben sich mir die Nackenhaare. Umso überraschter bin ich, als die ersten Töne des Openers 'Brood' erklingen. Nach einem kurzen düsteren, bedrohlichen Intro legt DOWNFALL OF GAIA gleichmal mit vollem Tempo los. Nix da Studentenfutter, hier wird erbarmungslos und in Anlehnung an klassischen Schwarzwurz nach vorne geprescht. Bei dem Song fällt jedoch die Art und Weise auf, wie Drummer Michael knüppelt. Das Kick-Snare-Schema bedient sich Althergebrachtem. Doch statt mit der rechten Hand die halboffene Hihat zu bedienen, malträtiert er lieber seine Crash-Kollektion. Und das klingt verdammt geil. Im weiteren Songverlauf nimmt sich die Band zurück und lässt sich alle Zeit der Welt, um an den Gitarrenmelodien zu feilen. Heraus kommt ein packender Achtminüter, der das gesamte Bandspektrum abdeckt.
An sich hätte DOWNFALL OF GAIA auch das Potenzial, szeneübergreifend Altschul-Blackies und Neuschul-Alternos mit Hang zur Schwärze zu bedienen und vielleicht sogar den einen oder anderen Genreskeptiker für sich zu gewinnen. Doch dazu ist der Output der Vier zu sperrig und an den Vocals von Dominik und Anton werden sich die Geister scheiden. Auf "Atrophy" gibt es keine One-man-show, niemand steht im Scheinwerferlicht. So ist auch der Gesang perfekt in den Gesamtsound integriert und nicht penetrant in den Vordergrund gemischt. Mir gefällt das außerordentlich gut, den die geschrieenen Worte aus der "zweiten Reihe" entwickeln dadurch eine ganz eigene Dynamik.
Im weiteren Verlauf der 41 Minuten folgt DOWNFALL OF GAIA der Marschrichtung des Openers weiter. Große Melodien, Tempo- und Dynamikwechsel, ganz viel Atmosphäre und ein Auf und Ab der Gefühle. Was der Opener noch zu vermeiden vermochte, kommt später doch noch durch. Ganz auf "Post" können die Vier dann doch nicht verzichten. Allerdings absolut klischeebefreit und originell. Dabei klingt die Band stellenweise wie der schwarzmetallische Bruder der ganz großen Franzosen YEAR OF NO LIGHT. Starke Kost, werte Herren!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Haris Durakovic