ENEMY IS US - We Have Seen The Enemy ... And The Enemy Is Us
Mehr über Enemy Is Us
- Genre:
- Thrash/Death Metal
- Label:
- Crash Music Inc.
- Release:
- 19.03.2005
- Ashes Of The World
- Cold As Hate
- Demon Song
- Blooddance
- Killfest
- No Second Chance
- Plagued From Within
- The Walking Dead
- Unearthed (Instrumental)
- Dead Last
- In Dreams
Sofort wird klar, wohin die Marschrichtung bei ENEMY IS US´ Scheibe "We Have Seen The Enemy ... And The Enemy Is Us" gehen wird. Geboten wird Thrash Metal der Bay-Area-Schule, gepaart mit melodischen Götheborg-Einlagen, in einem zeitgenössischen Soundgewand. Das erinnert gerade beim Opener 'Ashes Of The World' an einen Zwitter alter IN FLAMES und neuer THE HAUNTED und geht runter wie geschnitten Brot. Gehobenes Tempo und feine Riffs ziehen sich durch den Hammer, dem Sänger Ronnie oldschoolig growl-shoutend das Prädikatssiegel auf die Hörner brennt. 'Cold As Hate' geht im selben Tempo weiter, bricht aber im Mittelteil zunächst in einen sauberen Moshpitpart zusammen, der mit warmen Melodiebögen garniert ist. Dennoch bleibt bei ENEMY IS US der Häschenfickrhythmus Trumpf, wenn auch hier und da durch groovig rollende Parts gesprengt. Das folgende 'Demon Song' ist ein solcher Groover und erinnert verdammt stark an IN FLAMES zu ihren "Clayman"-Zeiten. Keine schlechte Referenz! Kein Wunder, die Jungs kommen aus Schweden.
'Booddance' feuert wieder und tendiert mit dem fiesen Strophenriff dezent in die DESTRUCTION-Ecke. Aber auch diese Kante steht den Jungs prima zu Gesicht. Ex-DARKANE-Basser Lawrence Macrory hat eine verdammt gute Songwritingtruppe zusammengestellt. So viel ist sicher!
Tempowechsel? No way, kein Erbarmen! Aber immer schön melodisch und mit feinen Gitarrenharmonien. 'Killfest' geht als Ehrerbietung an AT THE GATES durch und erreicht sogar deren Intensität. Der Song ist zwar der unspektakulärste des Albums, hat aber vielleicht gerade wegen seiner schlichten Struktur eine durchschlagende Wirkung. 'No Second Chance' beginnt mit einer trostlosen Glockenspielmelodie, bevor der Thrash-Metal-ICE volle Fahrt auf nimmt. Hetzende Strophen und eine rollende Bridge bereiten den Weg für einen Hitrefrain, den besagte AT THE GATES niemals besser hinbekommen hätten. Ohrwurm und mächtig erhaben!
Auch 'Plagued From Within' und 'The Walking Dead' schlagen in die gleiche Kerbe, bevor das Instrumental 'Unearthed' das Ruder ein wenig rumreißt und in tiefböser Manier SLAYER-mäßige Abgründe hinuntersteigt. Gut so, denn das lockert die geschwindigkeitstechnisch ziemlich unvariabel gehaltene Tracklist etwas auf. 'Dead Last' erinnert wieder an ältere IN FLAMES mit einem Tick mehr Boshaftig- und Gradlinigkeit.
Das abschließende 'In Dreams' überrascht hingegen mit einer ungewöhnlichen Melodieführung bei den Äxten, vor allem in den Strophen. Interessant!
Tja, eigentlich ist "We Have Seen The Enemy ... And The Enemy Is Us" eine gelungene Scheibe, die keinem Death/Thrasher besagter Schule sauer aufstoßen dürfte. Was mir nicht gefällt, ist, dass fast die ganze Scheiblette in einem Tempo durch die Matte hämmert. Selten bieten ENEMY IS US Ausreißer, was zumindest bei mir ab und an mal dezente Langeweile aufkommen lässt. Die Qualität der Kompositionen ist aber zweifellos hoch und die Scheibe hat mehr Höhepunkte als Hänger. Somit sollte genug Grund zum Reinhören vorhanden sein. Auf geht´s ...
Anspieltipps: Ashes Of The World, Cold As Hate, In Dreams
- Redakteur:
- Alex Straka