ENGORGED - Engorged
Mehr über Engorged
- Genre:
- Death Metal
- Release:
- 17.06.2002
- March Of The Engorged
- The Dreadnaught
- It Came From Beyond
- Cobra Rage
- Eaten Alive
- Death Metal Attack 3
- White Line Nightmare
- Slithis
- Shockwaves
- Beer Guts
- N.O.T.L.D.
- Dawn Of The Dead
- Zombie
- Day Of The Dead
Was soll man schon groß von einer Band erwarten, die in der Bandinfo mit "dampfende Kadaver", "unglaubliche Zerstörungsmaschinerie" und ähnlichen Attributen behangen wird? Eigentlich höchste Hochgeschwindigkeit, bösartiges Geboller und null Kreativität. Doch damit würde man ENGORGED nur unzureichend beschreiben. Denn auf dieser Scheibe exisitiert tatsächlich etwas, das die Bezeichnung Songwriting rechtfertigt; auf diesem Album gibt es nicht bloß stumpf-primitiven Death Metal, sondern man kann durchaus einige Anflüge von Variabilität entdecken. Druckvoll geht man natürlich schon zu Werke, aber es muss nicht die ganze Zeit nur Vollgas sein, vielmehr stehen dynamische, einprägsame und zuweilen sogar eingängige Riffs im Vordergrund. Ziemlich coole Gitarrensoli sorgen für Auflockerung und fügen sich gut ins Gesamtbild ein.
"The Dreadnaught" ist so ein Stück, das exemplarisch für diese Ausrichtung steht: Stets aggressiv und mit Hammer-Riffs gespickt, geht es am Anfang sauschnell in die Vollen, bevor man dann zum Ende hin die Geschwindigkeit drosselt und sogar ein wahnwitziges Gitarrensolo ertönt. Ein absolut einwandfreier Song. Ähnliches gilt für den Rest der Platte. Es gibt zwar auch reine Knüppelorgien zu hören, aber dann tauchen doch immer wieder ein starkes Riff, ein Gitarrensolo oder einfach ein Midtempo-Part auf, die für Abwechslung sorgen. Das Ganze ist nicht nur brutal, sondern auch sehr unterhaltsam. Und die Songs sind stark genug, um für sich allein zu stehen. Auf "Engorged" wird nicht, wie so häufig, eine über die gesamte Länge gehende, eintönige Abrissbirne serviert, hier dominieren einprägsame Death Metal-Gewitter.
Trotzdem gibt es auf dem Album etwas, das mich doch ziemlich stört. Zwischen den Songs ist einfach zu viel Gelaber in Form von Samples eingebaut, das beginnt spätestens nach dem dritten Hören echt zu nerven. So etwas kann man natürlich schon mal machen, aber nicht bei elf von 14 Songs, das ist dann einfach des Guten ein bisschen zu viel.
Aber da "Engorged" nach der Auftaktscheibe namens "Death Metal Attack 2" (fragt mich nicht, was die DM-Attacke Nummer 1 war/ist) aus dem Jahre 1999 erst der zweite Longplayer ist, darf man auf den weiteren Schaffensprozess der Band sicherlich sehr gespannt sein. Natürlich ist dieses Album noch kein Masterpiece, aber aller Anfang ist schwer und das ist ein Anfang, der sich mit Sicherheit mehr als nur hören lassen kann.
Anspieltipps: The Dreadnaught, Cobra Rage, Beer Guts
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer