ETERNAL GRAY - Kindless
Mehr über Eternal Gray
- Genre:
- Death Metal
- Sins In The Process Of Creation
- Flesh Cycles
- Absent Mourn
- Inflicting Pain
- War Of Chaos
- There Lays Nothing
- The Unbelievers Die
- Intro (World Of Ice)
- World Of Ice
- Outro
ETERNAL GRAY sind eine junge Band aus Israel, die ihre ersten Gehversuche in einer Gruppe namens BETRAYER vollzogen, in welcher auch ein gewisser Tomas Lindberg seine Finger, oder besser Stimmbänder mit im Spiel hatte. Irgendwann war man sich dann mit dem Sänger nicht mehr so ganz über die musikalische Ausrichtung der Band einig, also hob man kurzerhand eine neue Gruppe aus der Taufe, deren erstes Werk eben auf den Namen "Kindless" hört. So viel erst einmal zur Vorgeschichte.
Dass man auf große Namen nicht angewiesen ist, untermauert dieses Album eindrucksvoll. Vor allem zeigt es, dass Death Metal nicht stumpf und eintönig klingen muss, es geht auch vielschichtig und anspruchsvoll. "Kindless" bietet wirklich alles, was das Herz begehrt - Abwechslungsreichtum, musikalische Klasse und starke Songs. Überhaupt sind ETERNAL GRAY eine Band, die sämtliches Schubladendenken komplett über den Haufen wirft. Das ist weder reiner Death noch reiner Thrash, auch nicht nur melodisch oder nur brutal - sondern vielmehr von allem etwas. Das Ganze setzen sie auch noch ziemlich einzigartig zusammen, sodass eine sehr ansprechende Soundcollage dabei entsteht. Dazu kommen dann sogar noch ab und an orientalisch anmutende Einschübe, die sich allerdings perfekt einpassen und keineswegs wie Fremdkörper klingen. Sehr auffällig ist, dass man eher selten mal geschwindigkeitsmäßig bis an die Höchstgrenze geht, sondern sich hauptsächlich im Midtempo-Bereich austobt. Aber die Songs wirken auch so aggressiv genug, da die Jungs ihr songschreiberisches Handwerk ausgezeichnet verstehen.
Obwohl man wie erwähnt, darauf eigentlich gar nicht angewiesen wäre, konnte man dennoch zwei illustre Gäste begrüßen - Peter Tägtgren (HYPOCRISY, PAIN) und Schmier (DESTRUCTION) steuern ein paar Backing-Vocals bei. Und als ob das noch nicht als Referenz reichen würde, produziert wurde das Album auch noch von Tommy Tägtgren im Abyss Studio. Über den Sound muss man also keine weiteren Worte verlieren, aber auch handwerklich steht das Ganze auf hohem Niveau. Vor allem der Schlagzeuger liefert Beeindruckendes an seinem Gerät ab. Auch die Vocals sind sehr variabel gehalten, noch mehr Abwechslung gibt es durch die Gastperformances. Eine der typischen Schmier-Kreischeinlagen gibt's am Ende von "Absent Mourn" und wenn ich richtig hingehört habe, ertönt ein Tägtgren-Schrei beim Opener "Sins In The Process Of Creation".
Bleibt festzuhalten, dass man ruhig mal einen Blick über den Tellerrand riskieren sollte und selbigen durchaus auch mal in Länder wie Israel schweifen lassen kann, wo Metal (noch) nicht so groß geschrieben wird. Auch da werden gute Bands hervorgebracht, wie z.B. ETERNAL GRAY, die besonders vom Songwriting her ein unglaublich vielseitiges und scheinbar unerschöpfliches Potential an den Tag legen. Es ist schon beeindruckend, wie professionell diese Newcomer-Band klingt. Und man will sich partout nicht einschränken - das ist die eigentliche große Stärke von "Kindless".
Anspieltipps: Flesh Cycles, War Of Chaos, World Of Ice
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer