FLOWER KINGS, THE - Islands
Mehr über Flower Kings, The
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Inside Out
- Release:
- 20.10.2020
- Racing With Blinders On
- From The Ground
- Black Swan
- Morning News
- Broken
- Goodbye Outrage
- Journeyman
- Tangerine
- Solaris
- Heart Of The Valley
- Man In A Two Piece Suit
- All I Need Is Love
- A New Species
- Northern Lights
- Hidden Angles
- Serpentine
- Looking For Answers
- Telescope
- Fool's Gold
- Between Hope & Fear
- Islands
Ein entspanntes Neo-Prog-Werk.
THE FLOWER KINGS sind mir im Grunde schon seit 2004 ein Begriff, seit ich angefangen habe, bewusst Metalpresse zu lesen. Trotzdem ist "Islands" tatsächlich das erste Album, das ich intensiver höre. Zeit wurde es also. Das vierzehnte Studioalbum der Schweden um Mastermind Roine Stolt ist wie immer wunderschön verpackt. Mal im Ernst: Die meisten Alben der Blumenkönige könnte man sich auch als Poster an die Wand hängen, aber was soll bei einem Roger-Dean-Artwork (YES, URIAH HEEP, ASIA) schon schiefgehen?
Ich habe mittlerweile mehrere Spins der Doppel-CD (92 Minuten Spielzeit hinter mir) und muss sagen: Ich werde wohl noch mehr Blumenkönigsmusik brauchen, denn das hier ist schon wirklich schön gemacht. Natürlich war es mir nicht möglich, den kompletten Backkatalog als Vergleich heranzuziehen, dafür ist diese Truppe einfach viel zu aktiv gewesen (und viele Alben sind auch gleich Doppel-CDs). Daher kann ich die Scheibe nicht im Gesamtwerk einordnen und komme völlig unbeflekt wie die Jungfrau zum Kinde zu meinem Erstkontakt mit dieser Band. "Islands" ist ein sehr entspanntes Album. Und das ist auch schön so. Ich kann "Islands" völlig entspannt hören, während ich ein Buch lese, mich aber auch in die interessanten Bläserlinien in manchen Songs hineingeben, den prägnanten Basslinien folgen oder die gut gesetzten Keyboard-Teppiche bewundern. Der teils leicht entrückt wirkende Gesang lässt auch an Spacerock der Marke HAWKWIND denken; die Phase Mitte der Siebziger ohne rauen Lemmy-Gesang und Hard-Rock-Gitarren ist kein schlechter Anhaltspunkt für diese Musik. Die einfühlsamen Gitarrensoli sind nie wild, technisch aber anspruchsvoll und gleichzeitig mit viel Gefühl vorgetragen.
Was gibt es zu mäkeln? Nun, an der musikalischen Darbietung ehrlich gesagt gar nichts. Ich höre hier nur Meister ihres Faches. Was ich mir noch gewünscht hätte wären zwei bis drei absolute Killer-Ohrwürmer, wie sie NEAL MORSE oder seine alten Gesellen von SPOCK'S BEARD oft dabei haben. Der fromme Amerikaner ist fraglos in härteren Gefilden unterwegs, schafft es aber, ein paar Songs zu platzieren, die trotz aller technischer Brillanz die Gehörgänge auf Dauer nicht verlassen (auch auf dem starken aktuellen Album). Das fehlt "Islands" vielleicht ein wenig. Tracks wie 'Fool's Gold' sind sehr entspannt und sorgen fraglos für gute Laune, verfolgen mich aber nicht im Schlaf, unter der Dusche oder beim Kochen.
Das ist aber das einzige, was ich an diesem sehr schönen Album auszusetzen habe, das ich allen Fans von Neoprog, aber auch insgesamt von gut gemachter Rockmusik, ans Herzen legen möchte. Und mir selber schreibe ich ins Notizbuch, dass eine weitere Beschäftigung mit THE FLOWER KINGS überfällig ist.
Anspieltipps: Black Swan, Fool's Gold.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Jonathan Walzer