FROST* - Falling Satellites
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2016
Mehr über Frost*
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- InsideOut (Sony)
- Release:
- 27.05.2016
- First Day
- Numbers
- Towerblock
- Signs
- Lights Out
- Heartstrings
- Closer To The Sun
- The Raging Against The Dying Of The Light Blues In 7/8
- Nice Day For It...
- Hypoventilate
- Last Day
Große Namen, weniger große Hymnen.
Die Nachricht hat mich natürlich sehr erfreut, als bekannt wurde, dass FROST* eine neue Scheibe herausbringen würde. Denn ich bin schon lange ein großer Freund von John Mitchell und versuche, seinen Projekten Aufmerksamkeit zu schenken, allem voran natürlich ARENA. Daher ist "Falling Satellites" für mich Pflichtprogramm. Leider ist allerdings der zweite John, nämlich John Jowitt, nach dem letzten Album ausgestiegen - übrigens mittlerweile auch bei ARENA nicht mehr dabei - sonst wäre das neue FROST*-Album noch essentieller für einen ARENA-Fan.
Aber im Lande des Neoprog ist diese Band natürlich dennoch eine große Nummer. Zumindest potentiell, denn leider muss ich sagen, dass sich bei mir nach einigen Durchläufen Ernüchterung breit gemacht hat. "Falling Satellites" kann nur in einigen Songs an den Vorgänger "Experiments In Mass Appeal" anknüpfen. Nicht dass die Jungs das Songschreiben verlernt hätten, oh nein, das SAGA-Lastige 'Numbers' ist klasse und auch das an Peter Gabriel erinnernde 'Signs' kann begeistern. Doch damit haben wir die Volltreffer bereits komplett erwähnt.
Während einige andere Lieder nur unspannend sind, entpuppen sich manche Songs nach einigen Durchläufen sogar als unwillkommene Gäste in meinen Prog-Ohren. 'Heartstrings' hat aufdringliche, penetrante Keyboards, 'Closer To The Sun' einen Dancerhythmus, der schon das aufregendste an dem ganzen Stück ist und 'Nice Day For It' ist guter Prog, aber leider auch etwas ziellos. Dazu kommen drei Instrumentals und das ordentliche Pop-Liedchen 'Lights Out'.
Und dann sind da noch 'The Raging Against The Dying Of The Light Blues In 7/8' und 'Towerblock'. Was sich die Musiker bei den beiden Stücken gedacht haben, vermag ich nicht nachzuvollziehen. Im ersten unterbrechen wilde und wirre Spielereien das Lied immer wieder, und im letzteren wird es so schlimm, dass ich beim ersten Hören dachte, die Datei sei nicht in Ordnung. Ich habe ernsthaft minutenlang versucht, rauszukriegen, was kaputt ist. Das Lied ist eine Frechheit und nervt bereits beim ersten Hören.
Wäre da nicht Mitchells tolle Stimme und einige wirklich starke Melodien, so könnte man rasch das Mäntelchen des Schweigens über "Falling Satellites" breiten, aber so schlimm ist es dann auch wieder nicht. Nur leider deutlich nicht auf dem Niveau der beiden Vorgänger, und da man weiß, was Mitchell sonst zu leisten imstande ist, gehe ich mit ihm und seinen Mannen, darunter immerhin Bandleader Jem Godfrey, der vor allem als Songschreiber und Produzent erfolgreich ist, möglicherweise härter ins Gericht, als ich es bei anderen tun würde. Aber die Enttäuschung ist nun einmal nicht zu leugnen. So bleibt ein Progalbum, das nicht richtig schlecht ist, aber eben auch weit entfernt von wirklich gut. Das ist heutzutage einfach zu wenig. Und wenn das schon ein Mitchell-Fan sagt...
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger