GOD DETHRONED - The World´s Ablaze
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2017
Mehr über God Dethroned
- Genre:
- (Melodic) Death Metal
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Metal Blade
- Release:
- 05.05.2017
- A Call To Arms
- Annihilation Crusade
- The World´s Ablaze
- On The Wrong Side Of The Wire
- Close To Victory
- Konigsberg
- Escape Across The Ice (The White Army)
- Breathing Through Blood
- Messina Ridge
- The 11th Hour
Klassiker Nr. 3!
Nicht wenige fanden es schade, als Henri Sattler seine Band vor ein paar Jahren auf Eis legte, schließlich zählten die Holländer bis dahin zu den wenigen Bands, die es schafften, nie eine gewisse Qualität zu unterschreiten und den ein oder anderen waschechten Klassiker des melodischen Death Metals zu veröffentlichen. Nun aber, sieben Jahre nach dem letzten Album "Under The Sign Of The Iron Cross", kommt die Trilogie der "Erster Weltkrieg"-Thematik endlich zu ihrem Ende.
Und wenn Henry tatsächlich immer sieben Jahre benötigen sollte, um ein solches Album zu erschaffen, dann warte ich auf den Nachfolger gerne bis 2024. Denn was auf "The World´s Ablaze" abgefeuert wird, ist nicht weniger als die absolute Perfektion. Dieses Werk bildet zusammen mit "The Lair Of The White Worm" (meinem Lieblingsalbum der Holländer) und "Bloody Blasphemies" die unheilige Dreifaltigkeit der GOD DETHRONED-Klassiker. Wurden auf dem letzten Werk die Melodien eher unterschwellig in die brachiale Atmosphäre eingewebt, springen sie dem Hörer nun endlich wieder mit Wucht ins Gesicht, ohne aber die Songs weichzuspülen.
Genau wie die leider verblichenen Landsmänner von HAIL OF BULLETS auf ihrem Debüt versteht es GOD DETHRONED, ein Weltkriegsepos mit brachialer Atmosphäre UND grandiosen (melancholischen) Melodien zu unterlegen. Während der Opener ´Annihilation Crusade' (der Name ist Programm) in bester 'Boiling Blood'-Manier das Album einleitet und als typischenr GOD DETHRONED-Opener fungiert (von der ersten göttlichen Melodie verziert), folgt danach ein wahres Sperrfeuer aus Groove, Brachialität und erhabener Melodik. Alleine, wenn beim getragenen Rausschmeißer 'The 11th Hour' die Gitarrenmelodie einsetzt, könnte ich jedes Mal heulen. Beim Titelsong ist es dann neben der Melodie und der unfassbar dichten Brachialgewalt der gegen Schluss einsetzende Groovepart, der mir jedes mal den Rest gibt. Und denkt man, es geht fast nicht besser, kommt ein Song namens 'On The Wrong Side Of The Wire' um die Ecke und hinterlässt nichts als verbrannte Erde und einen um Erbarmen bettelnden Rezensenten.
Gottverdammt, der Slogan "Krieg ist scheiße, aber der Soundtrack ist verdammt geil!" passt hier aber auf jede Sekunde. Im darauffolgenden 'Close To Victory' erklärt man dann, dass man keine Gefangenen macht, was man tatsächlich wörtlich nehmen darf. Der Song peitscht den Hörer im Laufschritt von einem Schützengraben zum nächsten und betört zwischendurch - wer errät es? - wieder mal mit einer atemberaubenden Melodie, bevor das Gemetzel weitergeht.
Mit dem vom Akustikinstrumental 'Konigsberg' eingeleiteten 'Escape Across The Ice (The White Army)' lässt man dann dem Hörer nun mal ein paar Minuten Atempause, agiert eher getragen, um mit den folgenden 'Breathing Through Blood' und dem thrashigen 'Messina Ridge' gleich wieder das Tempo anzuziehen. A propos 'Messina Ridge': gerade dieser Track erinnert daran, wie unglaublich traurig es ist, dass es BOLT THROWER nicht mehr gibt. Dagegen zeigt "The World´s Ablaze", wie großartig es ist, dass sich diese Holländer dazu entschieden haben von den Toten aufzuerstehen und uns ihren dritten Klassiker zu liefern. Alles andere als die Höchstwertung wäre hier eine Frechheit!
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Michael Meyer