GRAND MAGUS - Sword Songs
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2016
Mehr über Grand Magus
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 13.05.2016
- Freja's Choice
- Varangian
- Forged In Iron - Crowned In Steel
- Born For Battle (Black Dog Of Brocéliande)
- Master Of The Land
- Last One To Fall
- Frost And Fire
- Hugr (Instrumental)
- Every Day There's A Battle To Fight
Tolle Band, mittelmäßig starke Platte.
Als ich GRAND MAGUS vor ein paar Jahren kennenlernte, war mir nicht bewusst, welche inzwischen durchaus spaltende Funktion die Band einmal einnehmen sollte. Ich nahm sie als stets authentisch, immer hungrig und musikalisch zudem angenehm auf den Kern des Heavy Metals reduziert wahr. Dass den drei Herren aus dem Norden inzwischen sogar Kalkül (aufgesetztes Image, Reißbrettsongs) vorgeworfen wird und sie von einigen Genre-Anhängern klar abgelehnt werden, finde ich mehr als irritierend. Meine Wahrnehmung ist eine gänzlich andere – aber ich bin auch kein Verfechter des wahren, echten Stahls. Und überhaupt spielt das für mich keine wirkliche Rolle.
Mir gefielen die letzten GRAND MAGUS-Platten allesamt gut, insbesondere "Hammer Of The North" und "Triumph And Power" haben es mir mit ihren zahlreichen Hymnen und einem Gefühl, das mich fest bei den Eiern packt, sehr angetan. Wie steht es nun um "Sword Songs", der neuesten Veröffentlichung der Schweden?
Die zu Beginn dieses Reviews für GRAND MAGUS gebrochene Lanze bereue ich nicht, dennoch muss ich gestehen, dass ich vom neuen Songmaterial mittelmäßig enttäuscht bin. Grund dafür ist eine gewisse Beliebigkeit, die meinem Empfinden nach Einzug in das Songwriting gehalten hat. Der Sound ist der gleiche, die Riffs auch aus der gleichen Schmiede wie immer, Janne "JB" Christofferssons Gesang nach wie vor unverkennbar und doch rauscht das eher vorbei, als mich in die Schlacht zu treiben. Symptomatisch hierfür ist das mittelschnelle bis schleppende 'Forged In Iron – Crowned In Steel', welches alle GRAND MAGUS-Grundzutaten aufweist, sich allerdings doch zieht wie das bekannte Kaugummi unter dem Schuh. "Schlecht" wäre ein ungerechtes Attribut, "mitreißend" allerdings ähnlich falsch.
Zu den besseren Nummern auf "Sword Songs" zählt 'Varangian', das zumindest kurzzeitig an den unglaublich starken Titelsong des Vorgängers erinnert, ohne jedoch dessen Strahlkraft und Faustfaktor zu erreichen, 'Frost And Fire', welches in seiner Gesamtheit ordentlich nach vorne geht sowie der Opener 'Freja's Choice', der mehr verspricht, als das Album letztlich halten kann.
Drei von neun Songs sind gut bis sehr gut, der Rest im Mittelmaß – und das bei summa summarum nur 35 Minuten Spielzeiten, die nahelegen könnten, dass man sich auf die besten Songs oder die Essenz des Schreibprozesses konzentriert hat. Insofern lautet mein Fazit trotz aller Sympathie für und den Spaß an GRAND MAGUS in den letzten Jahren: Enttäuschung kleinerer Natur. Eine höhere Note sitzt da 2016 einfach nicht drin.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Oliver Paßgang