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Hisingen Blues

Pokickerschnellheftigblues. Mit der Gärhefe des flotten und hitzigen Liedschreibertalents mit mindestens einem Hühnerauge vom Barfußlaufen in den Siebzigern des letzten Jahrtausends. An der Griffhand. Sie murmeln und wässern, holzen und dampfen all die Ideen heraus, die Gitarrenbretter dieser Schweden im noch Untergrund-Tip-Status. Darüber und dazwischen kollabiert und schimpft, schubst uns eine der derzeit eindrucksvollsten Stimmen des Sektors durch leicht depressive Erzählungen, im Matschkopfblues watend oder trägt uns kosmisch aufgeladen auf gespannten Zehenspitzen durch stickige Lavafelder. Ob mit "Hisingen" sich "High singen" bedeutet?

Nein das ist einfach zu blöde.

Aber die Mischung stimmt. Schon nach dem ersten Songquartett haben wir zwei schier berstende Schweißhaarstücke hinter uns gebracht, wie auch zwei getragene Nummern. Beide Arten Musik scheinen mit dem Schwamm gespielt, der dieses verwaschene, antreibende Element in die Rockgarage zaubert. Weil "Hisingen Blues" genau das auch seit dem ersten Augenblick mit uns anstellt, nämlich magisch bannt und dabei nicht esoterisch überspannt, lässt sich unbedenklich in das zweite Drittel hinübertreten. Und die Erwartung, ja die...

'Bying Truth (Tack & Förlat)' kann beim BLACK SABBATH-Contest schon mal bis zum letzten Tag ein Hotelzimmer buchen, der Countrypfeifer 'Longing' ist was für den Pfeif-und-Pfeifencontest, voll mit Rauchkraut. Fast politisch engagiert marschierend, ganz  wie ein Revoluzzer stößt uns das lauernde 'Ungrateful Are The Dead' vor sich her und strotzt vor Saitensalven. Bevor 'RSS' strikt und gnadenlos LED ZEPPELIN zitiert und 'The Siren' entsprechend erwartbar die Platte erwachsen ausschunkelt.

Kurz: feines Retro-Geschoss mit dünnen Haaren dran, welches seine Zitate aus den Siebzigern sehr glaubhaft angreift – indem sie sie (fast) noch besser ausgespielt und ausgefeilt.