GRIFTEGARD - Solemn Sacred Severe
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2009
Mehr über Griftegard
- Genre:
- Doom Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Van/Soulfood
- Release:
- 11.09.2009
- Charles Taze Russell
- Punishment & Ordeal
- I Refuse These Ashes
- Noah's Hand
- The Mire
- Drunk With Wormwood
Da ist sie, die Band, die CANDLEMASS das Fürchten lehren wird!
GRIFTEGARD hatten erst kürzlich mit ihrer EP "Psalm Bok" die Aufmerksamkeit des Epic-Doom-Publikums auf sich gezogen. Direkt wurden die CANDLEMASS-Vergleiche geweckt, und nicht wenige Kritiker glaubten, dass diese Schweden ihren Landsmännern künftig das Wasser abgraben könnten. Mit der ersten Full-Length soll sich dieser Umstand nun bestätigen: "Solemn.Sacred.Severe" ist die mit Abstand stärkste Genre-Veröffentlichung seit Jahren - und eventuell genau das Album, das die zuletzt recht schläfrige Doom-Szene wieder zum Leben erwecken könnte.
Die Skandinavier präsentieren sich auf ihrem offiziellen Debüt völlig selbstbewusst als die ungekrönten Könige der gebremsten Rhythmen. Schon in den ersten Sekunden des Openers 'Charles Taze Russell' untermauern GRIFTEGARD ihre Ambitionen auf einen Ausnahmeposten in ihrem Segment. Heroische Riffs, epische Melodien, Gänsehaut-Gesang in der Schnittmenge von Lowe und Marcolin und dazu eine Atmosphäre, die man selbst auf den legendären Klassikern der SOLITUDE AETURNUS-Historie nie so prickelnd erleben durfte. Sakral und dennoch euphorisch nisten sich die Hooklines in dem Neun-Minuten-Epos ein - und setzen den Grundstein für ein Album, das mit Begriffen wie "genial" noch unterbewertet scheint.
GRIFTEGARD haben dementsprechend in den folgenden Minuten noch deutliches Steigerungspotenzial, so zum Beispiel im abwechslungsreichen 'Punishment & Ordeal', welches von akzentuierten Stimmungswechseln gezeichnet ist oder im düsteren 'I Refuse These Ashes', das wohl von allen Songs am stärksten an die Landsmänner um Leif Edling angelehnt ist.
Den definitiven Höhepunkt erreicht "Solemn.Sacred.Severe" erst im erhabenen 'The Mire', einer wahrhaftigen Demonstration der langsamen Kunst, eingehüllt in eine ergreifende Hookline, die einmal mehr durch den nicht minder ergreifenden Gesang von Thomas Eriksson verschönert wird. Sobald das boshafte 'Drunk With Wormwood' schließlich verklungen ist, ist definitiv eins gewiss: Diese Band und auch dieses Album werden in nicht allzu ferner Zeit als Kult gefeiert werden; denn so viel Eleganz und Ergriffenheit hat es in diesem Genre und im klassischen Metal überhaupt schon lange nicht mehr gegeben!
Anspieltipps: Charles Taze Russell, The Mire, I Refuse These Ashes
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Björn Backes