HANGMAN'S CHAIR - A Loner
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2022
Mehr über Hangman's Chair
- Genre:
- Doom / Sludge / Stoner
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Nuclear Blast / Rough Trade
- Release:
- 11.02.2022
- An Ode To Breakdown
- Cold & Distant
- Who Wants To Die Old
- Storm Resounds
- Supreme
- The Pariah And The Plague
- Loner
- Second Wind
- A Thousand Miles Away
Die Einsamkeit der Leere.
Die französische Band HANGMAN'S CHAIR hat bereits einige Jahre auf dem Buckel. Bereits 2005 gegründet, kann man mittlerweile auf fünf Langspielplatten zurückblicken; das letzte Werk "Banlieue Triste" datiert aus dem Jahr 2018. Jetzt wird das halbe Dutzend vollgemacht, denn "A Loner" steht bereit. Mittlerweile ist man beim Branchenriesen Nuclear Blast untergekommen, was ja schon mal so etwas wie die berühmte große Hausnummer bedeutet.
Es ist also an der Zeit, sich einmal näher mit dieser Band aus unserem westlichen Nachbarland zu beschäftigen. HANGMAN'S CHAIR tobt sich in der Schnittmenge zwischen Sludge, Stoner und dezenten Psychedelic-Einflüssen aus. Zähe Kost und nichts für sonnige Gemüter also. Um es vorwegzunehmen: Was die vier Herren auf "A Loner" anbieten, ist ziemlich feine Sahne. Immer wieder schaffen es die Franzosen, die einzigartige Atmosphäre der Songs herüberzubringen, ohne dass sich der Gesamteindruck abnutzt. Lange Passagen voller mystischer Dunkelheit bestimmen das Bild, garniert mit der glasklaren Stimme von Cedric Toufouti. Wer sich beispielsweise auf die Schwerelosigkeit von 'Supreme' einlässt, darf sich mal für knappe sieben Minuten aus der allgegenwärtigen Realität verabschieden. Was bei anderen Bands vergleichbarer Güteklasse manchmal zäh und zu sehr konstruiert wirkt, scheint bei dieser Truppe wie selbstverständlich zu funktionieren. Dazwischen schiebt man immer mal wieder eine Portion Coolness ein, wie zum Beispiel mit dem groovigen 'Cold & Distant'. Das neunminütige 'A Thousand Miles Away' ist so etwas wie der krönende Abschluss einer Platte, die in ihrer Gesamtheit und nicht durch einen oder zwei Quotenhits überzeugt.
HAGMAN'S CHAIR lebt in einer ganz eigenen Klangwelt. Man kann hier und dort sicherlich diverse Einflüsse ausmachen; für mich gibt es zum Beispiel zahlreiche Momente auf "A Loner", die an die Verschrobenheit von THE CURE erinnern. HANGMAN'S CHAIR wird nicht die breite Masse begeistern, aber wer sich mit einer gelungenen Melange der Genres Sludge, Stoner und Psychedelic anfreunden möchte, sollte hier nicht nur reinhören, sondern es komplett genießen. "A Loner" ist ein Album, das sich in eure Seele bohrt.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Frank Wilkens