HARDLINE - Life
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2019
Mehr über Hardline
- Genre:
- AOR
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Frontiers
- Release:
- 26.04.2019
- Place To Call Home
- Take A Chance
- Helio's Sun
- Page Of Your Life
- Out Of Time
- Hold On To Right
- Handful Of Sand
- This Love
- Story Of My Life
- Who Wants To Live Forever
- Chameleon
- My Friend
Stark – wie gewohnt!
Das ist möglicherweise das Einzige, was ich HARDLINE überhaupt zum Vorwurf machen kann: Ihre Alben sind immer klasse. Nachdem die AOR-Heroen um Johnny Gioeli, der ansonsten auch noch Axel Rudi Pells Band stimmlich veredelt, 2002 den Posten am Mikrophon bei den US Amerikanern übernommen hat, gehört die Band zur ersten Liga des Melodic Rock und liefert, zuletzt auch mit schöner Regelmäßigkeit etwa alle drei Jahre, kraftvolles Futter auf den Plattenteller. So hat auch "Life" anno 2019 wieder einiges zu bieten und gehört in diesem Monat für die Zielgruppe – zusammen mit FORTUNE – zum Pflichtprogramm.
Wobei sich bei HARDLINE seit dem Vorgänger "Human Nature" einiges getan hat. Der langjährige Gitarrist Josh Ramos hat die Band aufgrund der wie üblich angeführten künstlerischen Differenzen verlassen und wurde durch Mario Percudani ersetzt, den Gioeli durch sein Projekt mit Deen Castronovo kannte. Außerdem ist Schlagzeuger Francesco Jovini mal wieder raus, stattdessen trommelt Marco Di Salvia auf "Life". Das hat allerdings weder dem Sound noch dem Stil eine Änderung widerfahren lassen, da die Hauptsongschreiber Johnny Gioeli und Alessandro Del Vecchio weiter das Heft fest in der Hand halten.
So startet das Album gleich brillant mit 'Place To Call Home' und kann weiter mit 'Helio's Sun', der kraftvollen Ballade 'Page Of Your Life', den tollen 'Hold On To Right' und 'Story Of My Life' und dem coolen 'Chameleon' punkten. Dazwischen findet sich immer gutes, aber nicht herausragendes Material, das nur einmal leider zu gerunzelten Stirnen führt. Warum versucht die Band, trotz zweifellos vorhandener Klasse, ausgerechnet 'Who Wants To Live Forever' von QUEEN zu covern? Bei einem solchen Vergleich kann HARDLINE nur verlieren, zumal das Arrangement nicht drastisch anders aufgefallen ist als das Original. Ja, Gioeli macht das super, aber es liegt doch immer der übermächtige Schatten Freddy Mercurys und der Gitarrensound Brian Mays über dem Lied. Das wird sicher niemals jemand besser machen können als das Original. Warum also eine solche Coverversion?
Da aber der Rest des Albums zwischen gut und sehr gut schwankt, gibt es keinen Grund, sich das sechste Album der AOR-Band nicht ins Regal zu stellen und auf den sommerlich passenden Sonnenschein zu warten.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger