HECATE ENTHRONED - Virulent Rapture
Mehr über Hecate Enthroned
- Genre:
- Symphonic Black/ Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Crank Music/ Nonstop Music Records
- Release:
- 13.01.2014
- Thrones Of Shadow
- Unchained
- Abyssal March
- Plagued By Black Death
- Euphoria
- Virulent Rapture
- Life
- To Wield The Hand Of Perdition
- Of Witchery And The Blood Moon
- Immateria
- Paths Of Silence
Vom Aushängeschild zum Mitschwimmer
In den 90er Jahren gehörte die britische Band HECATE ENTHRONED im Extreme-Metal-Bereich zu den größeren Namen auf der Insel. Schon kurz nach der Veröffentlichung ihres ersten Demos "An Ode For A Haunted Wood" folgte das Debüt. Die Idee, orchestrale Spuren zu nutzen, hat HECATE ENTHRONED stark mitgeprägt, was auch einer der Gründe für den ursprünglichen Erfolg war. Bis 2004 erschienen noch drei weitere Scheiben sowie diverse Splits, doch dann war plötzlich Schluss. Nach knapp zehn Jahren melden sich die Herren nun endlich wieder zurück und haben nach einem Wechsel am Mikrofon mit "Virulent Rapture" ein neues Album am Start.
Zu Beginn erklingen merkwürdige Geräusche, die einem Horrorfilm entliehen sein könnten. Diese düstere Stimmung wird durch einen erhabenen Schrei durchbrochen und man steigt relativ flott in den Song 'Thrones In The Room' ein. Zwischen gemäßigtem Midtempo und schnellen Parts ein eher gemütlicher Anfang. Besagte Rhythmuswechsel sind ein klares Markenzeichen der Gruppe, und so wird der Hörer während der gesamten Durchlaufzeit durchweg bei Laune gehalten. Langweile kommt sicherlich nicht auf; fließende Übergänge sorgen für ein Hörerlebnis aus einem Guss. Passenderweise steuert der neue Sänger eine umfangreiche Palette an Gesangsarten bei: Von Screams über Shouts zu Growls ist alles vorhanden. Für Freunde des Symphonic Black Metal hält die Scheibe auch sehr orchestral angehauchte Songs parat, wie beispielsweise 'Abyssal March'. Einer meiner persönlichen Lieblingssongs ist 'Plagued By Black Death', welcher mit einem Piano-Intro beginnt - doch keine Bange, die Nummer ist alles andere als Kuschelmusik. Die Gegensätze Mystik, Melancholie, Atmosphäre und brachiale Härte, Hass und Chaos treffen permanent aufeinander und bilden die Grundlage des gesamten Albums. Dabei wird immer wieder der Fokus geändert, um ein möglichst homogenes Gesamtwerk zu erhalten.
Einen einzelnen Song hervorzuheben ist recht schwierig, da das Album tatsächlich vor allem als Einheit funktioniert. Dennoch schafft es 'Life' mir im Gedächtnis zu bleiben, und durch die verstärkte Nutzung des Keyboards könnte man das Ganze auch Richtung Melodic Death Metal ansiedeln. Wem das alles zu langweilig ist, wird bei 'To Wield The Hand Of Perdition' mit ungewohnt flotten Doublebass-Parts mehr Abwechslung finden. Die Gitarrenarbeit empfand ich bislang als recht schwach bzw. sehr zurückhaltend, doch gibt es bei 'Of Witchery The Blood Moon' nicht nur erstmals Akustikvariationen zu hören, sondern auch ein sehr schönes Intro. Durch seinen groovigen Mittelteil ein weiteres Highlight für mich.
Wenn man in der Szene einen fest etablierten Namen hat, ist es immer schwierig, sich selbst neu zu erfinden oder erneut aus der Masse hervorzustechen. "Virulent Rapture" ist für sich genommen ein gutes Album, doch HECATE ENTHRONED steht 2014 eben nicht mehr einsam an der Spitze des Genres, sondern muss sich mit vielen Bands aus dem eigenen Fahrwasser um die vorderen Plätze streiten.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Hang Mai Le