JUDAS PRIEST - Angel Of Retribution
Mehr über Judas Priest
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Sony
- Release:
- 28.02.2005
- Judas Rising
- Deal With The Devil
- Revolution
- Worth Fighting For
- Demonizer
- Wheels Of Fire
- Angel
- Hellrider
- Eulogy
- Lochness
Ich habe extra etwas länger gewartet um nicht den Fehler zu begehen, die neue Scheibe einer ex-Götterband zu frühzeitig in den grünen Klee zu loben. Dem test of time wollte ich sie unterwerfen, um dann, nach einigen Dutzend Durchläufen, ein aussagekräftiges Fazit ziehen zu können. Und das sieht im Fall JUDAS PRIEST und ihrem aktuellen Output "Angel Of Retribution" wie folgt aus: METAL AT ITS BEST!!!
Was hab ich einen Bammel vor dieser Scheibe gehabt! Ich liebte und liebe PRIEST über alles, vor allem die Sachen aus den späten Siebzigern. Ich habe befürchtet, dass die Priester mit "Angel Of Retribution" auf Nummer Sicher gehen und einfach ein "Painkiller"-Follow-up einholzen. Umso begeisterter bin ich vom Mut der fünf Briten, genau das Gegenteil getan zu haben. Sie haben einen Querschnitt durch ihr gesamtes Schaffen komponiert, der die Großartigkeit jeder einzelnen Songwritingphase der Metalpioniere unter Beweis stellt. So befinden sich unter den obligatorischen "Painkiller"-beeinflussten Nummern wie dem saustarken, ekstatischen 'Judas Rising' solch megageile, aber auch megagewagte Perlen wie 'Revolution'. Die Nummer klingt so alt, dass sie bereits mit einem weißen Bart und hüftsteif aus den Boxen krabbelt. Dennoch wächst der alte Hase mit der Zeit zu einem muskelbepackten Jüngling heran, der einem mit links die Zähne aus der Fresse wichst.
Natürlich hat man auch ein paar Naja-Nummern am Start, zu denen ich beispielsweise das von Roy Z. mitkomponierte 'Deal With The Devil' zähle, das zwar knackig aber nicht zwingend wirkt. Überwiegend strotzt die Scheibe aber vor Kraft und Energie. Das unterschwellig pulsierende und herzzerreißend eingängige 'Worth Fighting For' zum Beispiel beschwört die "Turbo"-Phase herauf, als stehe sie einem direkt bevor. 'Wheels Of Fire' und 'Hellrider' schütteln das stählerne 'Freewheel Burning'-Händchen, während das alles überragende Schlussduo 'Eulogy' und 'Lochness' gänzlich neue JUDAS-Seiten anschlägt. Die Jungs doomen sich in einem dreizehnminütigen Stahltross durch die metallische Tiefebene und ergießen einen glühend heißen Refrain für die Ewigkeit auf das vor Ehrfurcht geneigte Haupt des Rezensenten.
Ich bin von der alten Schule! Vor Reunionscheiben hab ich ein wenig Bammel, da ich immer befürchte, meine Helden könnten durch halbherzig geeimerte Alben Schaden nehmen. Das ist aber schon im Fall IRON MAIDEN nicht passiert und Gott sei Dank geben mir jetzt auch JUDAS PRIEST allen Grund dazu, diese doofe Phobie über Bord zu schmeißen. "Angel Of Retribution" reiht sich ohne auch nur den Ansatz einer Schwäche in die fast endlose Reihe der Bandklassiker ein. Welch ein Hammer, JUDAS RISING!
Anspieltipps: Judas Rising, Worth Fighting For, Wheels Of Fire, Hellrider, Lochness
- Redakteur:
- Alex Straka