KORN - III-Remember Who You Are
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2010
Mehr über Korn
- Genre:
- Nu Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Roadrunner Records (Warner)
- Release:
- 09.07.2010
- Uber-time
- Oildale (Leave Me Alone)
- Pop A Pill
- Fear Is A Place To Live
- Move On
- Lead The Parade
- Let The Guilt Go
- The Past
- Never Around
- Are You Ready To Live?
- Holding All These Lies
Das Chaos ist zurück! Früher war alles besser? Also ab in die Vergangenheit!<br />
Korn hat den Effekt, dass er schnell in den Kopf geht, die Beine unkontrollierbar macht und recht schnell für Ermüdung sorgt. So kann man den Werdegang unserer Jungs von KOЯN auch beschreiben. 1994 revolutionierten sie die Musiklandschaft mit ihrem ureigenen Sound und dem großartigen, selbstbetitelten Debütalbum sowie "Life Is Peachy" und "Follow The Leader". Doch dann folgte die Ernüchterung. KOЯN traten auf der Stelle und fügten ihrem Klangbild nur widerwillig Neuerungen hinzu. Dazu kam, dass mit Brian "Head" Welch ein wichtiges Teil des Bandgefüges lieber zum Christentum flüchten wollte, als sich in der oberflächigen Rock-Welt das Leben zu versauen.
Auf der anderen Seite genoss Frontmann Jonathan Davis sein Leben mit einem Pornostar. Der Mann hatte es geschafft. Doch die Musik blieb dahinter leider zurück, was sich an der rückläufigen Popularität der Truppe widerspiegelte. Auch das vergangene, unbetitelte Album konnte nicht an alte Erfolge anknüpfen. Zwar servierten uns die Kalifornier ein paar kleine Hits, doch das Gesamtwerk holperte.
Wird nun alles besser? Bereits der Name "KoЯn III - Remember Who You Are" zeigt deutlich die Richtung an. Früher war alles besser – also lasst uns an früher erinnern. Klingt logisch, aber ist es so einfach umsetzbar? Jein. Denn wie will man den alten Geist beschwören, wenn man ihn nicht mehr in sich trägt? Dennoch können KOЯN zumindest in großen Teilen an die völlig verstörten Anfangstaten anknöpfen.
Schon das trashige Intro 'Uber-Time' quillt fast über vor Selbstzerstörung. Mit 'Oildale (Leave Me Alone)' gibt es den (nach mehrmaligem Hören) ersten Hit. So schön verzweifelt leiden kann nur Jonathan. Krank, völlig am Ende und dennoch keine Spur von Aufgabe. Also rein mit den Pillen ('Pop A Pill') und weiter im Takt ('Move On'). Überraschungen blieben jedoch außen vor, aber – seien wir ehrlich – die hat auch keiner erwartet. Bis zu 'Never Around' (immerhin schon Track 9) bleibt es krawallig, danach nimmt man gerade noch rechtzeitig den Fuß leicht vom Gas. Mit dem völlig verzweifelten 'Are You Ready To Live?' biegen die Jungs auf die Zielgerade, auf der sie sich mit 'Holding All These Lies' völlig abschießen.
Was soll man sagen? Die Beine zucken, der Kopf macht seltsame Bewegung. "My Mind plays tricks on me!" fasst das Gehörte zusammen. Haben KOЯN wirklich zu alter Stärke zurück gefunden? Man möchte fast Ja sagen. "KoЯn III - Remember Who You Are" ist sicherlich das beste Album, zu dem die Truppe noch fähig ist. In der Gesamtheit rockt die Hütte sich den Wolf und die Drogendealer bekommen ernsthafte Konkurrenz. Wenn noch der ein oder andere Hit mehr zu finden wäre, würden wir hier von einem echten Highlight sprechen.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Enrico Ahlig