KORN - Untouchables
Mehr über Korn
- Genre:
- NeoMetal
- Label:
- Epic
- Here To Stay
- Make Believe
- Blame
- Hollow Life
- Bottled Up Inside
- Thoughtless
- Hating
- One More Time
- Alone I Break
- Embrace
- Beat It Upright
- Wake Up Hate
- I'm Hiding
- No One's There
Jede Generation hat ihre Idole, ihre eigenen menschlichen Gottesbilder. Das ist im Schauspiel so, in der Kunst, in der Musik. Jede Kunst wird beflügelt von ihren Vorreitern, Vordenkern, Vorzeigemenschen. Jeder einzelne Genus läutet seine eigene Epoche ein, eine neue Zeit, die festgehalten wird, und die darauffolgenden Zeiten prägt.
KORN gehören mit absoluter Sicherheit zu den neuen Helden, den Menschen, die durch ältere Epochen geprägt wurden und durch viel Phantasie ihren eigenen Stil kreierten. Was als Garagenband anfing, gipfelt heute in einem der größten Rockacts der Welt. KORN haben durch ihre Musik nicht nur den NeoMetal aus dem Staub gehoben, sie haben ein Lebensgefühl vertont. Dass man dieses Lebensgefühl ganz simpel auf "Fuck you, this is my life“ zusammenfassen kann, störte die stetig wachsende Fangemeinde herzlich wenig. Die Gegner dafür umso mehr. So viel es an der Musik und Band auch zu lieben gab, zu hassen gab es wahrscheinlich genauso viel.
Beeinflusst hat das die Band nicht im geringsten. Seit dem "Korn“ Album ist diese Band stets ihren Weg gegangen, durch Hochs und Tiefs gewandert, um sich in einem nie endenden Progress der Weiterentwicklung schließlich auf dem Zenit ihrer musikalischen Fähigkeiten wiederzufinden: Der "Untouchables“.
KORN haben sich mit “Untouchables” um 180 Grad gedreht und enttäuschen damit viele Fans, die sich ein KORN-Album im Stile der "Korn“ gewünscht haben. Aber mit der Zeit überzeugt diese Scheibe schlicht und ergreifend mit neuen Facetten und Qualität. KORN ist nicht jedermanns Sache, aber rein musikalisch gesehen, gibt es nichts zu meckern.
“Untouchables” enthält weder viel Wutgebrülle und qualvolle Schreie, noch einfache Gitarren-Gewitter und Bassüberfälle. Fast alles, was KORN ausgemacht hat, wurde über Bord geworfen. Oder eben nicht. Mastermind Jonathan Davis hat seine Gesangskünste nach seinen Versuchen auf der "Issues“ nahezu perfektioniert und verzichtet fast gänzlich auf Wutgebrülle. Man bekommt klare Gesangslinien, welche die Macht besitzen, einen vollkommen in eine andere Welt zu versetzen. Jon hat nicht nur die Stimme, um einzigartiges Geschrei herauszureissen, er hat Macht in der Stimme, Macht die Emotionen authentisch und faszinierend rüberzubringen. Auch ohne wütendes Geschrei und gequältes Gejammer bringt es Jon auf den Punkt. Vielleicht bricht er mittlerweile nicht mehr in Weinkrämpfe aus und blutet dabei nicht mehr so wie in früheren Zeiten, aber es bleibt immer noch ein verdammt intensives Gefühl und Einfühlungsvermögen in seiner Stimme, welches KORN seit jeher zu etwas Besonderem gemacht hat und das einen fühlen lässt mit wie viel Emotionen er selbst noch dabei ist.
Diese Stimme kann nicht lügen.
Weiter in Teil 2
- Redakteur:
- Michael Kulueke