LOS SIN NOMBRE - Blind Leading Blind
Mehr über Los Sin Nombre
- Genre:
- Metalcore
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- ViciSolum Productions / Sound Pollution Distribution
- Release:
- 13.11.2009
- Ashes To Ashes
- Bleed
- Blind Leading Blind
- Breaking Silence
- Enemy
- Infected
- Our Daily Bread
- Passing Through
- Raised In Anger
- Taker Of Innocence
- Wounds
Mal wieder Metalcore.
Metalcore zählt nicht gerade zu den von mir bevorzugten Spielarten, und daran ändert auch "Blind Leading Blind" nichts. Ich mag die für Metalcore typischen dauerheiseren Schreihälse nicht. Die für Metalcore typische "blechern übersteuertes Riffgewitter in leerstehender Industrie-Halle mit schlechter Akustik"-Klangästhetik mag ich ebensowenig. Auch, dass im Metalcore jegliche Anflüge von Melodie oft bis typischerweise unter knüppeldickem Stumpf-stumpf-stumpf-Gehacke der fest miteinander vernagelten Kombination Schlagzeug und Bass beerdigt werden, ist nicht gerade das, was ich an schwermetallischen Musikstilen mag.
Strudelnde Gitarrenlicks hingegen, wie sie in 'Breaking Silence’ oder 'Taker Of Innocence' aufglimmen und immerhin auch in mein Begriffsschema von Metal fallen, sind in der Musik von LOS SIN NOMBRE dann doch zu rar gesät, als dass sie die massive Anhäufung von metalcoretypischen Elementen aufzuwiegen oder gar zu etwas in meinen Ohren Besonderem zu transformieren imstande wären. Song-Granaten wie etwa auf dem bei aller corigen Härte melodischeren MACHINE HEAD-Album "The Blackening" fehlen mir hier. Am ehesten noch marschiert 'Enemy' in diese Richtung und bietet darüber hinaus den Ohren auch noch ein wenig Erholung vom sonst nahezu ewig andauernden Anhämmern gegen die Clipping-Grenze der Abmischung, sowie die Migräne-Schwelle des Rezensenten.
Die Forderung "Kunst muss wehtun" sollte man meines Erachtens besser nicht allzu physisch orientiert auslegen. Wie dem auch sei: Die hier angerührte Tonsuppe richtet sich wohl ohnehin eher an den harten Kern der Brüllwürfelfanatiker als an Schöngeister wie meinereiner, welche mit einem Breakdown eher nervliche Zerrüttung als die Essenz metallischer Musik schlechthin assoziieren würden. Metalcore-Fanatikern sei gesagt: Dampf hat die hier besprochene Truppe schon im Kessel. Davon einmal abgesehen, bin ich auf dem Metalcoreauge aber wirklich zu blind, als dass ich mir bezüglich solcher Klänge Meinungsführerschaft anmaßen wollen würde.
Was der Band gerecht werdende Anspieltipps anbelangt, so verweise ich auch hier lieber auf das alte Hardcore(punk)-Motto "Do it yourself". Persönlich hat mir neben, wenn nicht gar vor, den bereits erwähnten Tracks das (im Metalcorerahmen) halbwegs abwechslungsreiche 'Our Daily Bread' noch am ehesten zugesagt. Tendenziell behagen mir also vornehmlich die untypischsten Stücke der Scheibe, womit dann auch alles gesagt ist, was mir zum Thema einfällt. Mea culpa. Band und Leser mögen bitte verzeihen.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Eike Schmitz