MARCH TO DIE - Tears Of The Gorgon
Tears Of The Gorgon
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/23
Mehr über March To Die
- Genre:
- Epic Metal / Heavy Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- No Remorse Records
- Release:
- 24.11.2023
- The Eternal Oath
- One Eyed King
- Hail To Thee
- Son Of The Old Gods
- Helmetsmasher
- March To Die
- Stand And Be Counted
- Decapitation
- Tears Of The Gorgon
19.11.2023 | 12:50
Für Fans von alten MANOWAR und BATHORY.
Kennt ihr noch Ray Harryhausen? Die US-Amerikanische Visuell-Effects-Legende, welcher insbesondere durch seine Verwendung der Stop-Motion-Technik berühmt wurde und Ende der 1950er und 1960 Jahre absolute Meisterwerke des fantastischen Filmes auf die Leinwand zauberte. Mir ist hier insbesondere sein Werk "Jason und die Argonauten" für immer im Gedächtnis verblieben, da es in meiner Kindheit, wie auch seine anderes Referenzwerk "Sinbads siebente Reise", ständig im analogen Fernsehen lief und mich immer wieder wunderbar unterhielt. Und merkwürdigerweise hat diese, mittlerweile antiquierte Technik, Ergebnisse erzielt, welche heute auch noch absolut genießbar sind und über einen Charme verfügen, welcher der CGI-Overkill der heutigen Fantasy-Filme kaum mehr zu erzeugen vermag.
Was hat das nun mit dem Debüt von MARCH TO DIE zu tun? Naja, zum einen natürlich, weil sich die Zyprioten inhaltlich auch dieser Form der Geschichtenerzählung und dem mythologischen Unterbau verschrieben haben und zum anderen, weil "Tears Of The Gorgon" genauso klingt, als würde ich 2023 einen dieser Filmklassikern von 1958 oder 1963 gucken. Auch diese Form des epischen Power Metal ist hoffnungslos veraltet und macht trotz dieser archaischen Umsetzung einigermaßen Spaß. Einigermaßen deshalb, weil im Gegensatz zu Ray Harryhausen, welcher zu seiner Zeit natürlich im höchsten Maße innovativ agierte, MARCH TO DIE an Innovation keinerlei Interesse hat und eben auch kein Original in diesem Sinne ist. Alles, was man auf "Tears Of The Gorgon" hört, klingt nach den großen Szenevorbildern MANOWAR und BATHORY und schwimmt in einem Becken, dass mittlerweile auch schon sehr stark von ähnlichen Bands (zum Beispiel ETERNAL CHAMPION) frequentiert wird.
Somit kommt es einzig und allein auf die einzelnen Songs an und auch hier darf man natürlich keine Meilensteine a la Herrn DeMaio oder Quorthon erwarten, sondern eher grundsolides Handwerk, welches die magischen Momente und großen Gefühle noch nicht transportiert. Was nicht heißen soll, dass Songs wie 'Stand And Be Counted' oder das atmosphärische 'The Eternal Oath' schlecht wären. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass Fans der alten MANOWAR hieran mehr Gefallen finden können, als an den Songs von "The Revenge Of Odysseus" oder "The Lord Of Steel". Insbesondere, weil der Sänger Alex Danazoglus dem guten Eric Adams schon angemessen nah kommt. Ob das für Begeisterung im Old-School-Lager reicht, könnte mein Kollege Rüdiger sicherlich noch etwas besser einschätzen. Mit ihm zusammen haben ich in diesem Jahr auch einen tollen MANOWAR-Diskografie-Check umgesetzt (zu Teil 1 / zu Teil 2 / zu Teil 3), aus dem auch ersichtlich wird warum mich dann MARCH TO DIE am Ende nicht vollends überzeugen kann.
Ähnlich wie bei "Jason und die Argonauten" würde ich "Tears Of The Gorgon" nicht ausschalten wenn es grade irgendwo läuft oder ich mich an einem Sonntagmorgen verkatert berieseln lassen möchte, aber ins Kino bzw. zum Konzert bekommen mich diese Werke nicht (mehr). Dafür hat der Zahn der Zeit dann doch etwas zu hart daran genagt.
Was hat das nun mit dem Debüt von MARCH TO DIE zu tun? Naja, zum einen natürlich, weil sich die Zyprioten inhaltlich auch dieser Form der Geschichtenerzählung und dem mythologischen Unterbau verschrieben haben und zum anderen, weil "Tears Of The Gorgon" genauso klingt, als würde ich 2023 einen dieser Filmklassikern von 1958 oder 1963 gucken. Auch diese Form des epischen Power Metal ist hoffnungslos veraltet und macht trotz dieser archaischen Umsetzung einigermaßen Spaß. Einigermaßen deshalb, weil im Gegensatz zu Ray Harryhausen, welcher zu seiner Zeit natürlich im höchsten Maße innovativ agierte, MARCH TO DIE an Innovation keinerlei Interesse hat und eben auch kein Original in diesem Sinne ist. Alles, was man auf "Tears Of The Gorgon" hört, klingt nach den großen Szenevorbildern MANOWAR und BATHORY und schwimmt in einem Becken, dass mittlerweile auch schon sehr stark von ähnlichen Bands (zum Beispiel ETERNAL CHAMPION) frequentiert wird.
Somit kommt es einzig und allein auf die einzelnen Songs an und auch hier darf man natürlich keine Meilensteine a la Herrn DeMaio oder Quorthon erwarten, sondern eher grundsolides Handwerk, welches die magischen Momente und großen Gefühle noch nicht transportiert. Was nicht heißen soll, dass Songs wie 'Stand And Be Counted' oder das atmosphärische 'The Eternal Oath' schlecht wären. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass Fans der alten MANOWAR hieran mehr Gefallen finden können, als an den Songs von "The Revenge Of Odysseus" oder "The Lord Of Steel". Insbesondere, weil der Sänger Alex Danazoglus dem guten Eric Adams schon angemessen nah kommt. Ob das für Begeisterung im Old-School-Lager reicht, könnte mein Kollege Rüdiger sicherlich noch etwas besser einschätzen. Mit ihm zusammen haben ich in diesem Jahr auch einen tollen MANOWAR-Diskografie-Check umgesetzt (zu Teil 1 / zu Teil 2 / zu Teil 3), aus dem auch ersichtlich wird warum mich dann MARCH TO DIE am Ende nicht vollends überzeugen kann.
Ähnlich wie bei "Jason und die Argonauten" würde ich "Tears Of The Gorgon" nicht ausschalten wenn es grade irgendwo läuft oder ich mich an einem Sonntagmorgen verkatert berieseln lassen möchte, aber ins Kino bzw. zum Konzert bekommen mich diese Werke nicht (mehr). Dafür hat der Zahn der Zeit dann doch etwas zu hart daran genagt.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Stefan Rosenthal