MIRROR OF DECEPTION - The Estuary
Auch im Soundcheck: Soundcheck 12/2018
Mehr über Mirror Of Deception
- Genre:
- Doom Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Independent
- Release:
- 09.11.2018
- Splinters
- Orphans
- At My Shore
- Magnets
- To Drown A King
- To Dust
- Divine
- Immortal
Rückkehr in bestechender Form!
Acht ganze Jahre mussten Fans des quintessentiellen Schwabendooms auf diese Scheibe warten. Acht Jahre, in denen es immer wieder so wirkte, als würde dieses Album niemals das Licht der Welt erblicken. Nun ist "The Estuary" erschienen, in Eigenregie, nicht, wie vor Jahren einmal angekündigt, auf einem Label - und MIRROR OF DECEPTION ist zurück, in einer bestechenden Form, die kaum noch zu erhoffen war.
Es ist die große Stärke der Band um die beiden Gründungsmitglieder Jochen Fopp und Michael Siffermann, über die Jahre einen Sound erschaffen zu haben, der nur und wirklich nur nach MIRROR OF DECEPTION klingt, und dass dieser Sound auf der neuen Platte direkt wieder aufgegriffen wird. Ja, die acht Jahre Pause zwischen "A Smouldering Fire" und "The Estuary" finden sich im Klang und Songwriting einfach nicht wieder. Dabei wurden dieses Mal im typischen MIRROR-Sound doch ein paar echte Hits untergebracht, bei denen man live unwillkürlich mitsingen will. 'Orphans' ist so einer, dessen Refrain direkt hängenbleibt und mit herrlich viel Verzweiflung und Wut intoniert wird. 'Divine' und 'Immortal' sind die beiden anderen, die direkt hängenbleiben. Der Rest wächst bei jedem Durchgang, wie etwa 'To Drown A King', das mit seinem Chor im Refrain schon beinahe in den Epic Doom wechselt. Das alles ist perfekt eingefangen in einer Produktion, die den eigenen Weg, den die Band schon immer geht, unterstreicht. Druckvoll und zeitgemäß, nicht betont retro oder rumpelig, hier nutzen Musiker die heutige Technik klug und Songdienlich.
So ergibt "The Estuary" ein in sich komplett schlüssiges Album, bei dem alles zusammenpasst und das den Ausnahmestatus von MIRROR OF DECEPTION einmal mehr zementiert. Die gleichzeitige mächtige Rückkehr auf die Bühnen dieser Welt ist da nur logische Konsequenz. "The Estuary" ist düster, abgründig und doch stets voller Trotz, Aufgeben gilt hier nicht, egal wie verzweifelt die Situation erscheint, und dass dieses Album nach so langer Zeit nun erschien, passt da wunderbar zur Atmosphäre der Musik. In einem verdammt starken Doomherbst schafft es MIRROR OF DECEPTION so ganz ohne Labelunterstützung locker in die vorderste Front und hat alle nur erdenkliche Aufmerksamkeit mehr als verdient.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst