MORTIFICATION - Erasing The Goblin
Mehr über Mortification
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- MCM Music
- Release:
- 28.07.2006
- Razorback
- Erasing The Goblin
- The Dead Shall Be Judged
- Escape The Blasphemous Tabernacle
- Your Time
- Forged In Stone
- Way Truth Life
- Humanitarian
- Short Circuit
- Servants Of The Supreme Message
Mir persönlich hat die letzte Veröffentlichung von MORTIFICATION ("Brain Cleaner", 2004) ja nicht mehr zugesagt und qualitativ hatte man sich von den ersten drei herausragenden Werken ("Mortification" 1991, "Scrolls Of The Megilloth" 1992, "Post Momentary Affliction" 1993) weit entfernt, aber nach wie vor verfolge ich den imposanten Weg von Steve Rowe und so kam ich auch nicht an dieser neue Veröffentlichung vorbei, welche vorab bei Soundmass.com erhältlich und auf 500 Einheiten limitiert war und nun bei MCM MUSIC (wo u. a. auch Bands wie z. B. SAVIOUR MACHINE oder VENI DOMINE unter Vertrag stehen) erschienen ist.
Eine Minute zum Reinhören gab es vorab im Internet vom Opener 'Razorback' und diese Minute hatte es in sich. Diese Minute machte deutlich, dass man sich noch einmal beweisen wollte und ich war gespannt, wie weit das gesamte Album überzeugen würde.
'Razorback' macht keine Kompromisse und ist eine richtig harte Nummer, wie ich (und die große Mehrheit der MORTIFICATION-Fans) es hören will! Steve Rowe singt endlich wieder in seiner wesentlich besseren Death-Metal-Manier und auch vom Sound her konnte man sich steigern (was dringend notwendig war). 'Razorback' ist für mich also der beste neue MORTIFICATION-Song seit vielen, vielen Jahren. Zwar kein Klassiker à la 'Scrolls Of The Megilloth', aber richtig gut! Weiter geht's mit 'Erasing The Goblin' und hier singt Steve bei den Strophen mit Punk-Einschlag wieder auf seine gewohnte Weise, beim Refrain erfreulicherweise aber erneut derb. Sogar Power-Metal-lastige Parts mit melodischen Lead-Gitarren werden eingestreut und somit ist auch das Titellied gelungen! Es scheint, als hätte sich die lange und harte Arbeit ausgezahlt, wobei die Aufnahmen sogar auf der Kippe standen, weil das Studio wegen der Buschbrände in Australien beinahe abgebrannt wäre. MORTIFICATION haben schon immer unter erschwerten Bedingungen arbeiten müssen, aber letztlich haben Steve Rowe und seine Mitstreiter immer wieder die Kurve gekriegt und waren auch niemals klein zu kriegen. 'The Dead Shall Be Judged' startet langsam und kann mit gelungenen Tempowechseln Spannungsbögen aufbauen und bleibt bis zum Ende interessant. Schon nach diesem dritten Song kann man ein Zwischenfazit ziehen: Hier liegt die stärkste MORTIFICATION-Produktion seit Jahren vor!
Bei 'Escape The Blasphemous Tabernacle' kann man wieder Steves Vorliebe für MANOWAR entdecken, denn das kurze Bass-Intro erinnert leicht an alte MANOWAR-Produktionen. Lediglich 'Forged In Stone' gefällt mir nicht so sehr, weil es zu vorhersehbar und typisch für die letzten MORTIFICATION-Veröffentlichungen ist (ähnliches gilt auch für 'Humanitarian'). Auf dieses neue Album lässt sich aufbauen - ich kann nur hoffen, dass MORTIFICATION das tun werden und auch in Zukunft Songs vom Kaliber 'Razorblack' (das auf dem gesamten Werk heraussticht) schreiben, denn eins ist klar: Die Tage mit Jayson Sherlock und Michael Carlisle sind vorbei, aber völlig verleugnen sollte Steve Rowe diese spezielle Ära keinesfalls!
Zusammenfassend ist "Erasing The Goblin" also eine gute CD und ich freue mich, dass MORTIFICATION es endlich wieder geschafft haben, konkurrenzfähig zu sein und mich als Fan zufrieden zu stellen. Mit "Erasing The Goblin" haben die Australier solide Arbeit abgeliefert und es lohnt sich für jedermann, der die härteren Töne bevorzugt, das Album anzutesten.
Anspieltipps: Razorback, Erasing The Goblin, Escape The Blasphemous Tabernacle, Your Time
- Redakteur:
- Stefan Lang