MOUGA - The God & Devil's Schnapps
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2010
Mehr über Mouga
- Genre:
- Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Mystic Production
- Release:
- 16.04.2010
- Placebo Silence
- Spider.Clock.Motel
- Don't Look Down
- Who Killed The Phoenix?
- I Can Hold
- Mescaline
- Veins
- Ten Miles Away
- The Animal
- Shakles & Feathers
Alternative Polen metallen heftig zwischen Core und Emo.
In letzter Zeit entdecke ich immer mehr meine latente Liebe zu modernem, melodischem Metalcore. Nein, nicht das brutale, extreme Rumgegröle mit austauschbarem Brüllaffen am Mikro, sondern eher die härtere Spielart des Emocore, wo zwischen poppigen Melodien mit zerbrechlicher Stimme und Hardcore-Shouts mit Bratgitarre gewechselt wird. Dass das bei uns in der Gesamtredaktion eher auf taube Ohren stößt, wundert mich nicht, ist aber schade. Denn auch da gibt es zahlreiche Perlen aus der Muschelbank zu fischen. Eine kleine Perle ist auch "The God And Devil's Schnapps" von MOUGA.
Für mich ist es eher etwas schwierig, die Band und das Album angemessen zu würdigen, weil es in dieser Stilrichtung durchaus einen Überschuss an Veröffentlichungen gibt, von denen viele doch recht austauschbar klingen. So vermögen auch MOUGA es nicht, sich so drastisch von den anderen Bands des Emo-Metal-Core abzusetzen dass sie mit Alleinstellungsmerkmalen um sich werfen. Zwar ist der klare Gesang dominierend und mit der Ballade "I Can Hold" schaffen sie es, dass der stilsichere Hörer den Kopf hebt und überrascht, aber angenehm begeistert, zuhört. Man vermag fast ein wenig COHEED AND CAMBRIA zu hören oder frühe BIFFY CLYRO!
Ansonsten sind es aber eher THE FALL OF TROY oder BLESSTHEFALL mit leichtem Popeinschlag in Richtung ALEXISONFIRE, denen MOUGA die Ehre erweisen. Klingt gut? Stimmt. Denn "The God And Devil's Schnapps" ist sehr kurzweilig, bleibt mit tollen Refrains im Ohr, hat genug Verrücktheit um nicht langweilig zu werden, zeigt in der Gitarrenfraktion, dass es noch mehr gibt als die beiden Extreme Ödnis auf der einen und Saitengeschrubbe auf der anderen Seite, und muss keinen einzigen Ausfall verkraften.
Traditionsbewusste Metaller müssen hier einfach... einen großen Bogen machen und zur Seite gehen, damit wir offeneren Musikliebhaber den Tellerrand mit einem gekonnten Sprung überwinden können, um MOUGA zu genießen. Ich war zuletzt nur von der neuen ALESANA und ATREYU genauso begeistert wie von diesem Album, daher sollte jeder, der nicht bei dem Wort Metalcore nur an LAMB OF GOD denkt und spontan Plaque kriegt, man reinhören. Am besten gleich in den Hit 'The Animal'. Dann kauft er nämlich das Album sofort.
Anspieltipps: Placebo Silence, Who Killed The Phoenix?, The Animal
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger