MYSTIC CIRCLE - Mystic Circle
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2022
Mehr über Mystic Circle
- Genre:
- Death Metal / Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Atomic Fire Records
- Release:
- 04.02.2022
- Belial Is My Name
- Seven Headed Dragon
- Hell Demons Rising
- Letters From The Devil
- Darkness In Flames
- The Arrival Of Baphomet
- Curse Of The Wolf Demon
- Satanic Mistress
Comeback nach 16 Jahren!
MYSTIC CIRCLE ist zurück! Ganze 16 Jahre ist das bisher letzte Album der süddeutschen Extremmetaller "The Bloody Path Of God" mittlerweile alt. Aber diese Reunion hat noch länger gedauert, als man es vermutet, denn hier handelt es sich nicht um die Besetzung des 2006er-Albums, sondern es handelt sich hier um die Wiedervereinigung der beiden Gründungsmitglieder Belzebub und A. Blackwar, der bereits 1999 MYSTIC CIRCLE verlassen hatte. Nach dieser langen Zeit haben sich die Jungs entschieden, ein neues Album aufzunehmen und zu veröffentlichen. Okay, ich gebe zu, ich habe mich bislang nicht sonderlich mit MYSTIC CIRCLE auseinandergesetzt, weshalb mein erster Gedanke, als ich von der Veröffentlichung von "Mystic Circle" erfahren habe, ein "Wer braucht bitte ein neues MYSTIC CIRCLE-Album?" war. Aber nun gut, vielleicht können mich die Rheinland-Pfälzer ja überzeugen!?
Mit 'Belial Is My Name' legt MYSTIC CIRCLE dann auch mächtig los. Während sich Blastbeats, melodische Gitarrenparts und atmosphärische Passagen abwechseln, thronen über allem die fiesen Vocals und kreieren in dieser Kombination einen sehr düsteren und diabolischen Gesamteindruck. Mit 'Seven Headed Dragon' kommt dann auch schon direkt das absolute Highlight von "Mystic Circle". Ein brachiales Black-Metal-Monster, das bei aller Intensität und Geschwindigkeit ein Auge für Melodien hat und dann auch mal kurz den "Pause-Knopf" drückt, um den Hörer nochmal kurz durchatmen zu lassen, ehe das Gaspedal nochmal auf Anschlag getreten wird. Ein echter Nackenbrecher! Ähnliches gilt zudem für 'The Arrival Of Baphomet'.
MYSTIC CIRCLE versteht es wirklich gut, die bereits erwähnte Kombination aus schwarzmetallischer Raserei, melodischen Gitarrenlinien und den Vocals zu einem fast schon beängstigenden Gesamtsound zu führen. Für das gezeichnete düstere und diabolische Gesamtbild baut das Duo auch immer wieder ruhige Passagen ein, die, warum auch immer, einfach nur böse wirken. Beeindruckend!
Leider wird dieses Gesamtbild etwas durch die teilweise zu klischeehaften Texte beeinträchtigt. In 'Hell Demons Rising' heißt es beispielsweise "In the name of Satan, In the name of Lucifer, In the name of Belial". Irgendwie fällt es mir dadurch etwas schwer, die Band und die kreierte Atmosphäre wirklich ernst zu nehmen. Es erinnert mich etwas zu sehr an BELPHEGOR, die musikalisch auch über jeden Zweifel erhaben sind, mit ihren Texten aber dann doch etwas zu sehr in die Klischee-Kiste greifen und sich dadurch ein wenig Ernsthaftigkeit nehmen. Etwas Klischee ist ja schön und gut, aber man sollte es nicht übertreiben.
Musikalisch ist auch "Mystic Circle" über jeden Zweifel erhaben. Die Songs funktionieren wirklich gut und verführen zum ausgiebigen Kopf schütteln. Wenn man nach quasi 22 Jahren so ein Comeback-Album an den Tag legt, stellt sich auch die Frage nach der Notwendigkeit eines neuen MYSTIC CIRCLE-Albums definitiv nicht mehr. Der Griff in die Klischee-Kiste ist Geschmackssache und beeinträchtigt den Hörspaß auch für mich nur minimal.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Mario Dahl