NE OBLIVISCARIS - Citadel
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2014
Mehr über Ne Obliviscaris
- Genre:
- Progressive Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Season Of Mist (Soulfood)
- Release:
- 07.11.2014
- Painters Of The Tempest I: Wyrmholes
- Painters Of The Tempest II: Triptych Lux
- Painters Of The Tempest III: Reveries
- Pyrrhic
- Devour Me, Colossus I: Blackholes
- Devour Me, Colossus II: Contortions
Erneut bärenstarker Extrem Prog
Das Debütalbum der Australier NE OBLIVISCARIS war vor zwei Jahren eine extrem positive Überraschung. "Portal Of I" bot eine Mischung aus Black Metal und Prog, die nur schwer zu fassen war. Kollege Julian machte sogar Post-Rock-Einflüsse aus, ließ dafür aber die durchaus prominent vertretene Violine weg. Es gab einfach so viel zu beschreiben, dass es kaum machbar war, für alles Worte zu finden.
Und schon die Tracklist verrät, dass es sich das Sextett aus Melbourne nicht besonders leicht gemacht hat. Mit dem dreiteiligen 23-minütigen Monster 'Painters Of The Tempest', dem knapp zehnminütigen 'Pyrrhic' und dem zweiteiligen Viertelstünder 'Devour Me, Colossus' haben es ganze drei Songs auf das neue Werk "Citadel" geschafft.
Dass "Citadel" jetzt allerdings noch sperriger als das schon nicht einfach zu verdauende Vorgängerwerk ausgefallen ist, kann man nicht behaupten. Immer noch setzt die Truppe auf den Wechsel zwischen anspruchsvollen Black-Metal-Parts, cleanen, stellenweise eingängigen Gesangslinien und leisen, meist von der Geige getragenen Momenten. Die große Kunst ist eben, diese Elemente smart und fließend miteinander zu verknüpfen. Eine Aufgabe die NE OBLIVISCARIS erneut mit einer beinahe erstaunlichen Leichtigkeit meistert. Meist dauert es nur wenige Augenblicke, in denen man von harschen Blastbeats und kreischendem Gesang zu einer lieblichen Melodie und cleanen Vocals wechselt, ohne dass dabei der rote Faden auch nur eine Nanosekunde lang verloren geht.
Auf die drei Songs im Detail einzugehen, ist hier deshalb auch wenig hilfreich. Alle drei Nummern sind echte Abenteuerreisen, die den Black-Metal-Gegenpol zu BETWEEN THE BURIED & ME darstellen und bei jedem Durchlauf etwas Neues zu bieten haben. Dass ich heuer einen halben Punkt weniger zücke als noch auf dem Debüt liegt schlicht an der Tatsache, dass mich die Klasse der Australier nicht mehr überrascht. "Citadel" ist der erhofft starke Nachfolger zu "Portal Of I" geworden.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk