NIGHTFALL - At Night We Prey
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2021
Mehr über Nightfall
- Genre:
- Symphonic Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Season Of Mist
- Release:
- 05.03.2021
- She Loved The Twilight
- Killing Moon
- Darkness Forever
- Witches
- Giants Of Anger
- Temenos
- Meteor Gods
- Martyrs Of The Cult Of The Dead (Agita)
- At Night We Prey
- Wolves In Thy Head
Doomiger Schweden-Death aus Griechenland.
Seit dem letzten Release "Cassiopeia", das NIGHTFALL vor über acht Jahren veröffentlicht hat, ist im Line-Up der Griechen einiges passiert. Nur noch Frontmann Efthimis Karadimas ist noch dabei, die restlichen Mitglieder wurden ausgetauscht. Jedoch sind zwei von drei Neulingen in der Band alte Bekannte, denn Gitarrist Michalis Galiatsos war Gründungsmitglied und der zweite Gitarrist Kostas Kyriiakopoulos war bereits von 2004 bis 2006 Bassist bei NIGHTFALL. Somit ist lediglich Drummer Fotis Benardo wirklich neu in der Truppe, als ehemaliger Drummer von namhaften Bands wie SEPTIC FLESH, NIGHTRAGE und FIREWIND jedoch keinesfalls ein Unbekannter in der griechischen Szene. Doch was vermag dieses neue Line-Up musikalisch abzuliefern?
Nach einem knapp einminütigen Intro brettert 'Killing Moon' ordentlich los. Nicht mit brachialer Gewalt, sondern mit intensiven, doomigen Riffs, ehe dann der Death Metal aus NIGHTFALL heraus bricht und den Hörer mit fetten Doublebass und fetten Riffs mitreißt. Was NIGHTFALL in den ersten Songs von "At Night We Prey" liefert, erinnert stark an AMON AMARTH und UNLEASHED. Das liegt neben der Gitarrenarbeit an der Stimme von Michalis, der wie eine Mischung aus Johann Hegg und Johnny Hedlund klingt. Insbesondere das starke 'Darkness Forever' könnte ein Song aus einer schwedischen Wikinger-Feder sein. Mein geschätzter Kollege Rüdiger hat in seinem Review zu "Cassiopeia" geschrieben, dass das Werk eine Mischung zwischen Black Metal, Doom und melodischer Epik sei. Nun, von Black Metal ist auf "At Night We Prey" nichts mehr zu hören. Der Doom findet sich jedoch immer wieder in einzelnen Passagen, 'Witches' ist sogar eine bombastische Mischung aus Doom und Death Metal, in dessen Kerbe auch 'Temenos' und der Titeltrack hauen.
Man könnte meinen, dass NIGHTFALL von "At Night We Prey" genau für das Jahr 2021 geplant haben, denn es ist das zehnte Studioalbum und erscheint im Jahr des 30-jährigen Bandjubiläums. Es ist schon erstaunlich, dass die Griechen trotz der ordentlichen Anzahl an Veröffentlichungen und (zumindest bei den letzten Alben) insgesamt guten bis sehr guten Kritiken zu ihren Alben nicht bekannter sind und keinen größeren Status inne haben. Ich fürchte, dass auch "At Night We Prey" nichts an dem Status verändern wird. Zwar ist das Niveau insgesamt hoch, aber mir persönlich fehlen die richtigen Hits und vor allem etwas, was dem Hörer unverkennbar zeigt, dass da eben NIGHTFALL läuft und nicht AMON AMARTH oder UNLEASHED. So fehlt mir leider der allerletzte Kick, um "At Night We Prey" dauerhaft auflegen zu wollen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Mario Dahl