NIGHTFALL - Cassiopeia
Auch im Soundcheck: Soundcheck 01/2013
Mehr über Nightfall
- Genre:
- Death Metal / Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Metal Blade / Sony Music
- Release:
- 18.01.2013
- Phaeton
- Oberon & Titania
- Colonize Cultures
- The Nightwatch
- Stellar Paralax
- Hubris
- The Reptile Gods
- Hyperion
- Takhenaton, The 9th Pharaoh
- The Sand Reckoner
- Astropolis
Empfehlenswertes Werk zwischen Black Metal, Doom und melodischer Epik
Nachdem es den Griechen von NIGHTFALL mit ihrem letzten Album "Astron Black" gelungen war, mein lange schlummerndes Interesse an diesem klassischen Exponat des griechischen Dark Metals zu wecken, liegt nun, knapp drei Jahr später ein Nachfolger vor, der auf den Namen "Cassiopeia" hört, von einem in schönen Blautönen gehaltenen Artwork geziert wird und sich natürlich wie gehabt mit mystischen, mythologischen und historischen Themen befasst.
In einem dunklen, warmen und wuchtigen Klangbild regieren im getragen Tempo dahinwalzende Riffs und feine Leadgitarren, dazu sorgen präsente, aber doch dezente Hörnersynths für eine majestätische Atmosphäre, und auch mit starken Gitarrensoli wird schon vom tollen Einstieg mit 'Phaeton' an nicht gegeizt. Verspieltere Pianoklänge und eine ganz leichte Melodic-Death-Tendenz gibt es im Hintergrund zu 'Oberon & Titania', während etwa 'Colonize Cultures' in flotterem Tempo loslegt, später jedoch in von rhythmisch verschachteltem Schlagwerk dominierte, hackende Passagen umschlägt.
Frontmann Efthimis Karadimas glänzt einmal mehr mit charakterstarkem, gut verständlichem Gesang in Form tieferen, gemäßigten Knurrens und erinnert mich ein wenig an SAMAELs Vorph zu "Passage"-Zeiten. Eines der melodischen Highlights ist sicherlich 'The Nightwatch' mit seinen großartigen und dabei sehr epischen Doom-Elementen, doch gerade im Mittelstück des Albums wimmelt es nur so von starken, prägnanten Lehrstücken angeschwärzter und dabei doch sehr melodischer Epik. Man braucht nur beispielsweise die herrlich melodischen Gitarrenleads am Anfang zu 'Hubris' anzuhören und fühlt sich wohl in NIGHTFALLs Sound.
Auch wenn das Tempo wie bei 'Hyperion' oder 'Takhenaton' merklich verschärft wird, regieren weiterhin die hohen melodischen und atmosphärischen Ansprüche der Band an sich selbst. Weder wird in die eine Richtung die Grenze zum Geprügel überschritten, noch in die andere Richtung die Grenze zum gotischen Kitsch oder zum zähen Doom/Death. Alles in allem gelingt den griechischen Veteranen ein weiters tolles Dark-Metal-Werk zwischen Black Metal, Doom Metal und melodischer Epik, das ich bedingungslos empfehlen kann, und das im abschließenden Sechsminüter 'Astropolis' nochmals alle seine Stärken in einem Song vereint.
Mehr zu diesem Album:
Soundcheck 01/2013
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle