OLD SILVER KEY - Tales Of Wanderings
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2011
Mehr über Old Silver Key
- Genre:
- Dark Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Season Of Mist
- Release:
- 16.09.2011
- What Once Was And Will Never Happen Again
- November Nights Insomnia
- Cold Spring
- Nineteen Winters Far Away From Here
- Star Catcher
- Burnt Letters
- About Which An Old House Dreams
Kollaboration von ALCEST-Chef Neige und einigen DRUDKH-Mitgliedern
Eine recht viel versprechende Sache: DRUDKH-Bandleader Roman Sayenko hat für sein neues Projekt OLD SILVER KEY nicht nur einige seiner bekannten Partner ins Boot geholt, sondern sich auch mit dem französischen Tausanedsassa Neige verstärkt, der vor allem für seine Arbeiten mit ALCEST und AMESOEURS bekannt geworden ist. Auf "Tales Of Wanderings" widmet sich die neu geformte Band erwartungsgemäß den düsteren Noten - und bleibt dabei überraschend romantisch.
OLD SILVER KEY erinnern hierbei stellenweise an das jüngere Werk von ANATHEMA, gemischt mit dem melodischen Unterbau solcher Truppen wie SENTENCED. Die Platte ist durch und durch harmonisch, besticht gelegentlich mit kurzen progressiven Gitarreneinschüben, drängt sich jedoch nicht in die Post-Rock-Schubladen, die der Sänger bei seinen übrigen Projekten schon einmal gerne öffnet. "Tales Of Wanderings" ist stattdessen überraschend leicht zugänglich, dadurch aber leider auch manchmal reizarm und spannungsfrei, was sich vor allem auf die längere Distanz als nicht gänzlich akzeptables Manko herausstellt. Ein verträumtes Instrumental wie 'Nineteen Winters Far Away From Home' mag beispielsweise ganz nett sein und mit seinen Melodien bisweilen auch überzeugen, doch da die Variationen sich hier ganz besonders in Grenzen halten und man überdies schon hier den Eindruck gewinnt, dies als bereits kurz zuvor gehört zu haben, ist man bereits zur Halbzeit relativ zügig bedient.
Mit 'Burnt Letters' und 'About Which An Old House Dreams' folgen im Schlussspurt zwar noch zwei wirklich hörenswerte Stücke, die sich letzten Endes aber auch nicht davon freisprechen können, in Sachen Kreativität weiter hinter dem zurückzustehen, was Sayenko und seine ukrainischen Mitstreiter bei DRUDKH leisten. Das mag mitunter auch an der vergleichsweise hohen Erwartungsshaltung liegen, doch im Hinblick auf das bisherige Schaffenswerk der beteiligten Musiker ist "Tales Of Wanderings" zu anspruchsarm, schlichtweg zu simpel. OLD SILVER KEY vermögen vielleicht hin und wieder eine feine, romantische Atmosphäre zu schaffen. Doch aus der Masse derartiger Releases sticht ihr Debüt definitiv nicht heraus.
Anspieltipps: Cold Spring, Burnt Letters
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes