OLIVERI, NICK - No Hits At All, Vol. 8 & 9
Mehr über Oliveri, Nick
- Genre:
- Punk Rock / Heavy Rock
- Label:
- Heavy Psych Sounds / Cargo
- Release:
- 19.01.2024
- Chains And Shackles
- Truth Is Stranger Than Fiction
- I'm Not Dead
- Back Off Boogaloo
- The Lords Are Here To Ride
- She Wanted To Leave
- Outlaw Scumfuc
- Death March
- Blast Off
- Twitter Troll
- Up Against The Void
- Blow Up The Embassy
- Road Warrior
- Conspiracy (Fact Or Theory)
- Consider Me
- Take Aim
Eine Menge Verzichtbares aus der schier unendlich großen Kramkiste.
Im Grunde genommen ist es ein recht cleveres Geschäftsmodell, das Nick Oliveri nun schon seit Jahren fährt. In steter Regelmäßigkeit bringt die Stoner-Legende neue Archivware auf den Markt, plündert dabei seine persönlichen Schatztruhen, muss inzwischen aber schon so tief graben, dass er langsam an den Punkt gelangt, an dem er nur noch Ausschussware hervorkramen kann. Und das ist der Punkt, an dem selbst treue Fans sich gut überlegen sollten, ob sie der "No Hits At All"-Reihe weiter treu bleiben wollen oder sich irgendwann dann doch eher wieder zurückmelden, wenn Master Oliveri mit einer seiner Bands oder eben solo auch mal wieder frisches, neues Material auflegt.
Auf der aktuellen, sogar im Doppelpack veröffentlichten, Compilation ist man nämlich tatsächlich dazu genötigt, die Songs als Stoff für die Resterampe abzuwatschen. Dass es keinen inhaltlichen Zussammenhang gibt und Oliveri aus allen Phasen seines Schaffens irgendwelche Kompositionen herausfischt, war man in der Vergangenheit schon gewohnt, jetzt jedoch sind es vorwiegend Demos und Resultate eines weiteren Jam-Exzesses, nicht jedoch hochwertige Stücke, die jemals auch die Chance gehabt hätten, auf einem regulären Werk des Altmeisters zu gelangen - zumindest in den meisten Fällen.
"No Hits At All Vol. 8" entpuppt sich dabei noch als der wesentlich bessere Release. Das mit Slash gemeinsam eingespielte 'Chains And Shackles', die von den MISFITS inspirierten 'I'm Not Dead' und 'She Wanted To Leave' sowie das klischeebesetzte 'Outlaw Scumfuc' kann man sich jedenfalls noch rictig gut geben, weil hier auch Produktion und Inhalt nichts Kritisches zulassen. Und auch das an JOHNNY CASH erinnernde 'Truth Is Stranger Than Fiction' gibt eine ordentliche Figur ab und kreiert ein kurzzeitige Grinsen. Doch leider ist es damit dann auch schon getan. Denn was Oliveri aauf dem zweiten Silbering dieses Packages hervorholt, würde in irgendwelchen Kisten verstauben, wenn nicht der Name des Künstlers auf dem Cover stehen würde. Neun Punk-Rocker mit dezentem Stoner-Feeling werden hier in Demo-Qualität angeboten und klingen ganz so wie eine Session unter erheblichem Alkoholeinfluss, nicht jedoch wie wertiges Material, das man sich öfter geben möchte. Die Soundqualität ist indiskutabel, der Ouput an sich langweilig und irgendwie unfertig und die Performance auch nicht wirklich aufregend - das hätte man sich definitiv sparen können.
Von daher ist nun eine weitere Schleife des Überlegens gefragt. Wer Oliveri als Musiker schätzt, wird zumindest im ersten Teil ein paar anständige Songs bekommen und zumindest partiell zufrieden sein. Doch wer nicht zur Die-Hard-Gemeinde der QUEENS OF THE STONE AGE-Legende gehört, kann sich die Investition hier längst kneifen und darauf hoffen, dass auch mal wieder tagesaktueller Stoff herausgegeben wird.
- Redakteur:
- Björn Backes